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NEWSLETTER 6/18

25.09.2018

KOMMENTAR

Nachhaltigkeit, ein Begriff der heute in aller Munde ist, und manchmal überstrapaziert wird, wurde erstmals 1713 vom sächsischen Berghauptmann Carl von Carlowitz in seinem berühmten Buch Sylvicultura oeconomica definiert. Holz als eine der wenigen Energiequellen der damaligen Zeit wurde auf Grund des Erzabbaus und der wachsenden Bevölkerung knapper; man sorgte sich um die Energieversorgung und damit um den Wald. Mit der Umstellung auf Kohle, Erdöl und Erdgas erholte sich zwar der Wald, aber der Kohlendioxidanteil (CO2) in der Atmosphäre stieg an und verursachte den Klimawandel. Experten sind sich einig, unser Wirtschaftswachstum muss sich vom CO2-Ausstoß entkoppeln, was 2015 erstmals erreicht wurde. Dieses Ziel ist nur durch zwei Maßnahmen erreichbar: weniger Energieverbrauch sowie Verwendung erneuerbarer Ressourcen.

INLAND

Mit einem Plädoyer für die „freie und unabhängige Wissenschaft“ beschloss die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Eva Blimlinger, ihr Grußwort anlässlich der gestern, Dienstag, erstmals in Wien abgehaltenen Veranstaltung „Universitätsdiskurs Austria“ vor zahlreichen Mitgliedern der Scientific Community und interessiertem Publikum. „Die Zukunft liegt in der Bildung, der Wissenschaft und der Kunst. Nur sie garantiert eine aufgeklärte Gesellschaft, in der es für möglichst viele Menschen ein gutes Leben geben soll“, erklärte Blimlinger am Nachmittag des 11. September in der FWF-Arena am Maria-Theresien-Platz, der anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Wissenschaftsfonds (FWF) zum Festivalgelände umgestaltet worden war.

„Sehr gute und also auch gesellschaftlich relevante Forschung bedarf der Sorgfalt und Redlichkeit. Sie setzt produktive Irritierbarkeit und Selbstdistanz voraus sowie kluge, umsichtige, differenzierte Förderung – dafür steht hierzulande der Wissenschaftsfonds.“ Dieses Resümee setzte der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), und Professor für germanistische Mediävistik an der LMU München, Peter Strohschneider, an den Schluss seines Festvortrags am letzten Tag des Be Open – Science & Society Festivals, das anlässlich des 50. Geburtstags des Wissenschaftsfonds vom 8. bis 12. 9. 2018 am Wiener Maria-Theresien-Platz ausgerichtet wurde.

Mit einem eindringlichen Appell schloss am Abend des 24. September der Leiter des WIFO, Christoph Badelt, seinen Vortrag vor amtierenden und vormaligen Führungskräften der Universitäten. Mit Hinweis auf die globale „politische Umbruchphase, die durch wachsenden Populismus und bedrohliche Tendenzen zur Verhetzung von Menschengruppen oder Institutionen gekennzeichnet ist“, forderte der vormalige WU-Rektor und langjährige Präsident der Universitätenkonferenz (uniko) die Universitäten auf, „sich zu wappnen“ und untereinander Solidarität zu üben. Die Präsidentin der uniko, Eva Blimlinger, bedankte sich in der anschließenden Diskussion im Raiffeisenhaus Wien (APA-Foto: Richard Tanzer) mit den Worten: „Ich nehme mir den Appell nicht nur zu Herzen, sondern auch zu Hirn.“

EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM

Mit einem scharfen Protest reagiert die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) auf das von der ungarischen Regierung eingebrachte Gesetz, akkreditierte Masterprogramme zu Gender Studies in Ungarn aufzuheben, die derzeit von den Budapester Universitäten Eötvös-Loránd-Universität (ELTE) und der Central European University (CEU) angeboten werden. Ungarische Gender Studies-Programme seien Teil der europäischen Austauschprogramme, was zu andauernden akademischen Beziehungen geführt hat, darunter Kooperationen in Forschung und Lehre mit österreichischen Universitäten, hält die uniko fest und ergänzt: „Damit wird ein gefährlicher Präzedenzfall für staatliche Intervention in allen anderen universitären Studienrichtungen geschaffen."

PERSONALIA

Riedler und Moser als neue Forenvorsitzende bestellt

Das Wintersemester 2018/19 bringt personelle Änderungen an der Spitze zweier Foren der Universitätenkonferenz (uniko): Als neuer Vorsitzender des Forums Budget folgt Peter Riedler (49), Vizerektor für Finanzen, Ressourcen und Standortentwicklung der Universität Graz, auf Andrea Hoffmann (Technische Universität Graz); im Vorsitz des Forums Internationales löst Peter Moser (59), Vizerektor für Infrastruktur und internationale Beziehungen der Montanuniversität Leoben, Rektorin Elisabeth Freismuth (Kunstuniversität Graz) ab. Die Foren der uniko sind Plattformen zur Kommunikation und Koordination zwischen den Mitgliedern der 21 Rektorate in bestimmten Fachbereichen.

ZITAT DES MONATS

„Die Welt wird mittels wissenschaftlich-technologischer Kompetenz tiefgreifend und rasant umgestaltet – und damit werden Lebenschancen und Macht radikal umverteilt. Forschungsfolgen erzeugen Gewinner und Verlierer.“

Peter Strohschneider, Universitätsprofessor für germanistische Mediävistik an der LMU München und Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), bei seinem Festvortrag zum 50. Geburtstag des Wissenschaftsfonds (FWF) am 12. September 2018 in Wien.

 

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