ORF-Publikumsrat: Regierung entsendet nun doch Kandidaten der Universitäten
Kehrtwende nach Unvereinbarkeitsproblem / uniko gratuliert Vizerektor Markus Fallenböck
OTS 17. Juni 2025
Mit einem Umlaufbeschluss hat die Bundesregierung bei der Besetzung des ORF-Publikumsrats schlussendlich doch den Dreiervorschlag der Universitätenkonferenz berücksichtigt.
„Bereits 2022 hatte die uniko bei der Bestellung des Publikumsrats einen Gesetzesverstoß geortet“, verweist uniko-Präsidentin Brigitte Hütter auf die Vorgeschichte. Beim aktuellen Besetzungsverfahren hatte die Regierung Ende Mai 2025 beschlossen, mit Beatrix Karl eine Vertreterin der Pädagogischen Hochschulen (RÖPH) für den Hochschulbereich in den Publikumsrat zu entsenden. Auch diese Entscheidung erachtete die uniko als rechtswidrigweil aus Sicht der Universitäten die uniko das gesetzliche Kriterium der Repräsentativität für den Hochschulbereich in signifikanter Weise erfüllt und daher auch nicht die RÖPH „mit ihren Aktivitäten die weitreichenderen und nachhaltigeren Auswirkungen im Bereich Hochschulen zeitigt“, wie in der Begründung behauptet wurde.
Die uniko prüft nun im Hinblick auf ihre weiteren rechtlichen Schritte, welche Auswirkungen Karls Rücktritt auf die Bestellung des Stiftungsrats hat. Immerhin wurden die neun Vertreter:innen für den Stiftungsrat noch vom Publikumsrat unter Mitwirkung von Karl gewählt.
„Verlässliche Information ist eine Grundvoraussetzung für Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie. In diesem Sinne haben sich die Universitäten bemüht, den Auftrag des Verfassungsgerichtshofs, die Unabhängigkeit des ORF zu stärken, zu erfüllen, und haben fachlich profilierte Wissenschafter:innen für das ORF-Spitzengremien nominiert“, sagt Hütter.
Fallenböck Spezialist für Umsetzung digitaler und medialer Transformation
Die uniko gratuliert dem Vizerektor der Universität Graz, Markus Fallenböck, zum Mandat im ORF-Publikumsrat. Fallenböck beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Umsetzung der digitalen und medialen Transformation. Er ist aktuell Vizerektor für Personal und Digitalisierung sowie Universitätsprofessor für Technologie- und Innovationsrecht an der Universität Graz. Weiters ist er im KI Beirat der österreichischen Bundesregierung und leitet das KI Forschungszentrum IDea_Lab sowie die Wissenschaftskommunikation der Universität Graz. Bis September 2022 verantwortete Markus Fallenböck die Bereiche Finanzen, Personal und Recht an der Universität für Weiterbildung Krems. Davor war er geschäftsführender Gesellschafter beim Fintech Sunrise (früher Own360). Der gebürtige Grazer des Jahrganges 1973 hat an der Universität Graz und der Yale Law School Rechtswissenschaften studiert. Nach Stationen als Assistent an der Universität Graz und bei McKinsey war er zwanzig Jahre in Managementfunktionen im Bereich von Medien und Digitalisierung tätig (evolaris, Styria, Iventa, Verlagsgruppe News).
Fachlich profilierte Kandidat:innen auf dem uniko-Vorschlag
Weitere fachlich profilierte Kandidat:innen auf dem – ungereihten – Dreiervorschlag der uniko waren:
Prof. Dr. Oliver Vitouch, Psychologe, Ex-Rektor der Universität Klagenfurt und Ex-Präsident der uniko
Prof. DDr. Bernadette Kamleitner, Vizerektorin der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Marketing und Consumer Research, Ethik und Wissenschaftskommunikation
uniko-Präsidentin Brigitte Hütter zu Gedenkjahr: „Wissenschaft wird immer wichtiger für lebendiges Erinnern“
Universitäten hüten das Erbe von Zeitzeug:innen, bilden Lehrpersonal aus zur Vermittlung von Geschichte und Demokratie und engagieren sich gegen Antisemitismus
OTS 15. Mai 2025
Wichtige Gedenktage an das Geschehen vor 80 Jahren sind vorüber, an die Befreiung der Häftlinge in den Konzentrationslagern, an den Zusammenbruch des NS-Regimes, an die Gründung der Zweiten Republik. Die Universitäten haben mit einer Vielzahl von Aktivitäten zum diesjährigen Gedenken, das nun mit den 70-Jahr-Feiern zu Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz fortgesetzt wird, beigetragen.
Ob Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck oder Klagenfurt – in allen großen Universitätsstädten gab es Gedenkveranstaltungen, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und Symposien.
Universitäten wappnen sich gegen zunehmende Gefahr von Cyberangriffen
Nach umfangreichen Vorarbeiten der Universitäten steht nun die Finanzierung: 45 Millionen werden in Schutz von Forschung und universitärer Infrastruktur investiert
OTS 14. Mai 2025
Die öffentlichen Universitäten setzen in der Leistungsvereinbarungsperiode 2025 bis 2027 ein Vorhaben zur Erhöhung der Informationssicherheit und IT-Security um. Dazu werden Investitionen im Ausmaß von 45 Millionen getätigt. Nach umfangreichen Vorarbeiten in den Universitäten bestätigte das Wissenschaftsministerium am Dienstag im Rahmen der Budgetpräsentation die Finanzierung. Nun geht es an die Umsetzung der Maßnahmen.
„Da ist ein Meilenstein gelungen“, sagt uniko-Präsidentin Brigitte Hütter.
uniko-Präsidentin Hütter: „Wissenschaftsfreiheit sichert unsere Grundlagen und macht Europa attraktiv für Spitzenforschung“
Intensive Arbeit an Andockstellen für Forscher:innen, die sich umorientieren wollen. Universitäten solidarisch mit den Kolleg:innen in den USA
OTS 15. April 2025
Die Universitätenkonferenz arbeitet gemeinsam mit Partnereinrichtungen und dem Wissenschaftsministerium intensiv daran, für Forscherinnen und Forscher Andockmöglichkeiten in Österreich zu schaffen. Erste Zielgruppe ist die Forschungscommunity in den USA, die sich nahezu täglich neuen Repressalien der Trump-Administration ausgesetzt sieht. Österreichs Angebot richtet sich jedoch auch global an all jene Wissenschafter:innen, denen die USA nun nicht mehr als das Mekka der Forschung erscheinen, und die sich nun umorientieren.
„Ausgerechnet in den USA, einem Land, das uns vor 80 Jahren vom Faschismus befreit und die Demokratie gebracht hat, ist ein Klima von Wissenschaftsfeindlichkeit entstanden, das Forscherinnen und Forscher ans Abwandern denken lässt. Diese Entwicklung war bis vor kurzem unvorstellbar und ist sehr bedauerlich. Wir sind solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen in den USA und drücken das auch in unseren persönlichen Kontakten aus“, sagt uniko-Präsidentin Brigitte Hütter.
Volle Unterstützung für Forschungsprogramm, Warnung vor falschen Weichenstellungen im Hochschulsektor
Universitäten analysieren Forschungs- und Wissenschaftskapitel des Regierungsprogramms und die Diskussion um die Ministerzuständigkeit
OTS 4. März 2025
Die Rektorinnen und Rektoren der 22 öffentlichen Universitäten haben auf ihrer Plenarversammlung am Montag das Forschungs- und Wissenschaftsprogramm der neuen Bundesregierung einer ersten Analyse unterzogen. Uniko-Präsidentin Brigitte Hütter fasst die Diskussion so zusammen: „Wir bewerten viele Vorhaben sehr positiv, auch haben die Parteien Problemfelder richtigerweise aufgegriffen, aber in manchen Punkten könnte die Entwicklung auch in eine problematische Richtung gehen.“ Da das Programm an solchen zentralen Stellen jedoch Spielräume offenhält, „gehen wir davon aus, dass mit den Universitäten der Dialog und die konstruktive Zusammenarbeit gesucht wird“.
uniko gratuliert Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner zur Ernennung
Hütter: „Universitäten sehen offenem Dialog und konstruktiver Zusammenarbeit mit Zuversicht entgegen“
OTS 3. März 2025
Die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) gratuliert Eva Holzleitner herzlich zu ihrer Ernennung als Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung. Die Universitäten freuen sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und einen offenen Dialog, um gemeinsam die Rahmenbedingungen für Forschung, Lehre und Innovation weiter zu stärken.
Wissenschaft und Forschung zu trennen, „wäre absurd“
Universitäten warnen vor kolportierter Ressortaufteilung der künftigen Regierung
OTS 26. 2. 2025
Im Zuge der laufenden Regierungsbildung sollen die bestehenden Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung offenkundig auf mehrere Ministerien aufgeteilt werden.
Wie der Standard berichtet, ist auch eine Trennung von Universitäten und Forschung und die Aufteilung auf fachfremde Ressorts geplant. „Das wäre widersinnig und absurd“, kritisiert uniko-Präsidentin Brigitte Hütter.
Wissenschaftsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sind unantastbar
uniko-Präsidentin Brigitte Hütter zu den laufenden Regierungsverhandlungen
OTS 7. 2. 2025
Zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik könnte mit der FPÖ eine Partei Regierungsverantwortung übernehmen, die in ihrem Wahlprogramm die Freiheit der Wissenschaft in Frage stellt, indem sie Wissenschaft, die nicht den Vorstellungen eines von der FPÖ definierten „Gemeinwohls“ dient, als „ideologisiert“ bezeichnet und an Universitäten ein „repressives Klima“ ortet, wenn sich Forschung und Lehre nicht der Agenda der FPÖ unterordnen.
Hütter: "Abschottung ist das Gegenteil, was Universitäten leben und lehren"
In ihrer Rede zum Neujahrsempfang warnt uniko-Präsidentin Brigitte Hütter davor, Österreich als Wissenschaftsstandort und Kulturland zu gefährden
23. 1. 2025
In ihrer Rede am Neujahrsempfang richtet uniko-Präsidentin Brigitte Hütter eine klare Botschaft an die künftige Bundesregierung. Abschottung würde die Attraktivität Österreichs als Wissenschaftsstandort und Kulturland gefährden. Abschottung sei "das Gegenteil, was die Universitäten in ihrem Alltag selbstverständlich leben und lehren". Als "unglaublich" bezeichnet Hütter, dass die Klimapolitik bei den bisherigen Regierungsverhandlungen nur in Bezug auf Einsparungen vorgekommen sei. Außerdem kündigt die uniko-Präsidentin an, die Universitäten würden "trotz gegenläufiger Großwetterlage" weiterhin für ihre Werte einstehen: Geschlechtergerechtigkeit und Diversität seien "ein unschätzbarer Mehrwert für die Entwicklung der Gesellschaft". Die Rede von Brigitte Hütter im Wortlaut