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Koalition - Programm für uniko noch „sehr vage"

Studiengebühren-Konstruktion und Einschränkung der ÖH-Rechte problematisch - Lob für Faßmann

APA 17.12.2017

Die Universitätenkonferenz (uniko) sieht im neuen Regierungsprogramm zwar „viele interessante Ansätze": „An den meisten Stellen bleibt es aber doch sehr vage", so uniko-Präsident Oliver Vitouch zur APA. Für problematisch hält er etwa die Einschränkung der Rechte der ÖH sowie die Konstruktion des Studiengebühren-modells. Positiv bewertet Vitouch, dass viele langjährige Forderungen der uniko im Programm genannt werden. „Die oft angesprochene Anlehnung an die internationale Praxis hätte viel für sich – etwa was die Verbindlichkeit beim Studium betrifft. Österreich hat auf das globale Phänomen der massiven Expansion der Hochschulbildung nie eine stimmige und systematische Antwort gegeben. Man hat den Eindruck, dass das Programm das auf Basis internationaler Vergleiche konkret versucht, statt sich weiterhin um Antworten zu drücken."

uniko-Präsident: „Wissenschaft ist keine Verschubmasse“

Vitouch weist vor Gesprächen zur Regierungsbildung auf Erfolgsfaktor Universitätsautonomie hin

OTS 18.10.2017

Die bevorstehenden Gespräche zur Regierungsbildung nimmt der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Oliver Vitouch, zum Anlass, die Parteien auf die Rolle der Universitäten hinzuweisen. „Ein ‚Super-Ministerium‘ für Bildung, das auch die Verantwortung für die Universitäten umfasst, ist grundsätzlich eine gute Idee – vorausgesetzt, die Bundesministerin oder der Bundesminister versteht auch etwas von Wissenschaft und Forschung“, so Vitouch. Es sei dafür Sorge zu tragen, dass die Hochschulen nicht als reine Ausbildungseinrichtungen verkannt würden: „Die Universitäten sind, quantitativ und qualitativ, die Hauptforschungseinrichtungen unseres Landes. Ihre Leistungen in der Grundlagenforschung und der Qualifizierung junger Forscherinnen und Forscher stellen den wichtigsten Treiber für Innovation und Wohlstandssicherung dar.“ Zugleich warnt der uniko-Präsident davor, das Ressort Wissenschaft in den Regierungsverhandlungen als bloße „Verschubmasse“ zu betrachten.

Die uniko erwartet von der künftigen Bundesregierung, ungeachtet ihrer parteipolitischen Zusammensetzung, dass sie eine wettbewerbsfähige Finanzierung der Universitäten sicherstellt. Das vor zehn Jahren vom Nationalrat und in der Folge in mehreren Regierungsprogrammen definierte Ziel, bis 2020 zwei Prozent des BIP für den tertiären Bildungssektor aufzuwenden, ist in der neuen Legislaturperiode mit konkreten Meilensteinen umzusetzen: „Budget ist in Zahlen gegossene Politik“, betont Vitouch. Zudem sind die Bedingungen für Lehre und Forschung durch verbesserte Betreuungsrelationen zu stärken. „Die Universitäten müssen insbesondere in stark nachgefragten Studienbereichen die Möglichkeit zu fairen Zugangsregelungen erhalten“, fügt der Präsident der uniko hinzu.

Um österreichische Universitäten unter die besten 100 in den internationalen Rankings zu bringen, wie das etwa den Niederlanden oder der Schweiz vorbildlich gelingt, müsse der Hochschulpolitik tatsächliche Priorität eingeräumt werden. Dazu zähle auch eine Steigerung der Mittel für Grundlagenforschung und Maßnahmen zur Exzellenzförderung. Ebenso wichtig sei die Sicherung der universitären Autonomie. Vitouch: „Internationale Studien belegen den klaren Zusammenhang zwischen Autonomie und Leistungsfähigkeit von Universitäten. Echte Autonomie und Gestaltungsmöglichkeit ist neben adäquater Finanzierung der entscheidende Erfolgsfaktor.“