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APA 17.9.2015

 Wien (APA) - Die Unis weiten mit der Initiative „More" ihre Aktivitäten für Flüchtlinge aus. „Wir verstehen die Universitäten als Orte der Begegnung", sagte der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Heinrich Schmidinger, vor Journalisten in Wien. Geboten werden Sprachkurse und Sportaktivitäten, derzeit mehr als 100 Lehrveranstaltungen und ein unbürokratischer Weg an die Uni.

Unis sind „Magneten der Neuzuwanderung"

APA 18.5.2015

Wien  -  Die Universitäten wünschen sich mehr Anstrengungen der Politik, ausländische Absolventen im Land zu halten. „An einem hohen Verbleib muss Österreich Interesse haben", betonte der Vizerektor der Uni Wien und Vorsitzende des Forums Internationales der Universitätenkonferenz (uniko), Heinz Faßmann, bei einer Pressekonferenz. Dazu brauche es auch Änderungen bei der Rot-Weiß-Rot-Card. „Die Universitäten haben sich als Magneten der Neuzuwanderung etabliert", so Faßmann. „Jede achte Zuwanderung ist eine studentische Neuzuwanderung." Das sei im globalen Vergleich Weltspitze und liege etwa am liberalen Hochschulzugang, aber auch „an so etwas wie der Attraktivität der österreichischen Hochschulen". Über Zuwanderungspolitik würde aber noch immer vorwiegend mit Gewerkschaftern und Arbeitgebervertretern konferiert.

„Ideale Zuwanderer"

Studenten bzw. Absolventen seien so etwas wie die „idealen Zuwanderer", meinte Faßmann: „Sie sind hochqualifiziert, beherrschen im Regelfall die Sprache des Landes und haben das soziale Kapital, um sich in Österreich zurechtzufinden."

Genaue Zahlen über die Verbleibsraten von Ausländern nach ihrem Studienabschluss gibt es nicht – eine Auswertung der uniko anhand von Sozialversicherungsdaten kommt aber zum Ergebnis, dass 16 Monate nach Beendigung eines Studiums rund 40 Prozent der meisten Absolventengruppen in Österreich erwerbstätig wurden. Weitere 20 Prozent blieben vorerst ohne Erwerbstätigkeit in Österreich, widmeten sich also etwa einem weiteren Studium oder gründeten eine Familie. Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine vor kurzem präsentierte Auswertung der Statistik Austria.

Weniger gute Nachricht für Faßmann: Gerade mit Erreichung des höchstmöglichen Abschlusses - also des Doktorats - ziehen viele Absolventen wieder in ihre Heimat zurück bzw. in andere Staaten weiter. „Sie setzen diesen Schritt, weil anderswo die Bedingungen besser sind oder es bei uns mit der politisch immer postulierten Willkommenskultur nicht so weit ist."

„Haben viele Penningers"

Bestes, wenn auch nicht repräsentatives Beispiel seien die Überlegungen des Genetikers Josef Penninger, Österreich zu verlassen. „Wir haben viele Penningers an österreichischen Unis, die vielleicht medial weniger präsent sind, aber doch Angebote erhalten, mit denen wir finanziell nicht mithalten können", so Faßmann.

Die derzeitige Regelung der Rot-Weiß-Rot-Karte schließe außerdem Doktorats-Absolventen aus Drittstaaten aus, wenn sie ihren Master nicht in Österreich gemacht haben, kritisierte Faßmann, der auch Vorsitzender des Expertenrats für Integration ist. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Bachelor-Absolventen. Dabei handle es sich um jährlich 570 (Bachelors) bzw. 250 (Doktorat) Absolventen - eine Einbeziehung dieser Personen würde „sicher nicht zu Verwerfungen am Arbeitsmarkt führen".

Gleichzeitig würden auch immer weniger Mittel für Doktoratsprogramme zur Verfügung stehen, meinten Faßmann und uniko-Vizepräsident Gerald Bast. „Die zusätzlichen 615 Mio. Euro für die Unis werden an allen Ecken und Enden angeknabbert", so Faßmann. „Wir müssen für Attraktivität sorgen." Andere Länder wie Deutschland, die Niederlande, die USA oder Kanada würden ausländische Absolventen mit wesentlich liberaleren Aufenthaltsmodellen ködern.

Die Zahl der ausländischen Studenten an den Unis steigt seit Jahren. Derzeit sind laut uniko rund 35 Prozent der Neuzugelassenen und 22 Prozent der Graduierten Ausländer.