NEWSLETTER 7/05
05.10.2005
Bis Ende 2005 müssen sich Wissenschaftsministerin und Finanzminister gemäß § 121 Abs. 17 UG 2002 auf den Gesamtbetrag einigen, der zur Finanzierung der Universitäten für die erste Leistungsvereinbarung (2007 bis 2009) zur Verfügung stehen soll. Am 15. September wurden deshalb die Vertreter der ÖRK Badelt und Gantner zu einem ersten Gespräch mit Bildungsministerin Gehrer und Finanzminister Grasser geladen. Dabei wurde erhebliches Verständnis für die angespannte finanzielle Lage der Universitäten signalisiert und die Erfolge des bisherigen Umstrukturierungsprozesses der Universitäten im Zuge der Umsetzung des UG 2002 anerkannt.
Eine Sonntagsmatinee mit der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) zählt für das heimische Fernsehpublikum eher zu den exotischen TV-Ereignissen: Dennoch hatten am 2. Oktober 127.000 Zuseher ihren Bildschirm aufgedreht, um in der ORF-Pressestunde das Frage- und Antwortspiel mit ÖRK-Präsidenten Christoph Badelt als Gast zu verfolgen. Erwartungsgemäß kreisten die Fragen von Robert Stoppacher (ORF) und Martina Salomon (Die Presse) hauptsächlich um die Themen Zugangsbeschränkung zur Universität, Auswahlverfahren und Budgetfehlbeträge, bei denen der Gast am Küniglberg um pointierte Antworten nicht verlegen war.
Knappe zwei Wochen vor Semesterbeginn wollte es die Opposition, speziell die grüne Fraktion im Parlament, genau wissen. In der zweiten Sondersitzung des Nationalrates während der Sommerpause, am 21. September, begehrte der Klub der Grünen in einer „Dringlichen Anfrage betreffend Bildungsmisere“ von der zuständigen Ministerin Elisabeth Gehrer Auskunft über die Ausgangssituation der heimischen Bildungseinrichtungen. „Wie lange werden Schulen und Universitäten noch kaputt gespart?“ lautete die Eingangsfrage an die Ressortchefin.
Der Auftritt des Quartetts am Wiener Minoritenplatz war in dieser Zusammensetzung eine Medienpremiere: Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und die Spitze der Rektorenkonferenz (ÖRK) mit Präsident Christoph Badelt und seinem Stellvertreter Manfried Gantner hatten Mitte September im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz die Dramatik der Budgetsituation an den Universitäten sozusagen aus erster Hand vermittelt. Als konkretes Ergebnis des vorangegangen „Gipfel“-Gesprächs verkündete Gehrer die Bildung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten der zuständigen Ministerien und der ÖRK. Diese soll bis Mitte November das dreijährige Globalbudget für die Jahre 2007 bis 2009 verhandeln.
Die „ermutigenden Signale“ des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) im Spätsommer nahm vor wenigen Tagen der neue Präsident des Wissenschaftsfonds (FWF), Christoph Kratky (58), zum Anlass, seine Vorstellungen für eine expansive Entwicklung des FWF zu präsentieren. Er berief sich dabei auf die Empfehlungen des Rates, die eine Wachstumsrate von neun Prozent des FWF-Bewilligungsvolumens sowie die Abgeltung so genannter Overheads, also Nebenkosten der Universitäten etwa für die Bereitstellung von Infrastruktur für Forschungszwecke, vorsehen. Damit würde eine langjährige Forderung des Fonds erfüllt.
TODESNACHRICHT

Rektor Günther HÖDL
Klagenfurter Rektor Günther Hödl gestorben
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 11. August 2005 der Rektor der Universität Klagenfurt, Univ.-Prof. Dr. Günther Hödl (64). Die Nachricht von seinem Tod hat in der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) tiefe Betroffenheit ausgelöst. Der Historiker und Germanist Hödl war unter verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen insgesamt acht Jahre Rektor und von 1978 an, mit einer Unterbrechung, rund 14 Jahre als Mitglied der ÖRK tätig. Präsident Christoph Badelt würdigte bei der Verabschiedung in Klagenfurt Hödls Verdienste als Wissenschaftler, als Praktiker der Universitätspolitik und als Mensch, dessen Ableben ein Loch in die österreichische Universitätslandschaft gerissen habe.
PERSONALIA

Rektor Roland HAAS
Mozarteum-Rektor Roland Haas erklärte seinen Rücktritt
Der Rektor der Salzburger Kunst-Universität Mozarteum, Roland Haas, gab Ende September gegenüber dem Universitätsrat seinen Rücktritt bekannt. Beide Seiten erklärten, die nicht mehr gegebene Vertrauensbasis zwischen Rektor und Universitätsrat ermögliche keine fruchtbare Fortsetzung der gesetzlich vorgegebenen Arbeit für das Haus. Der Universitätsrat hat den Rücktritt von Haas angenommen und möchte die Position des Rektors nach Ausschreibung neu besetzen. Rektor Haas wird seine Tätigkeit offiziell mit Jahresende beenden.
Rektorat der Med-Uni Innsbruck: Clemens Sorg folgt Hans Grunicke nach
Der Führungswechsel an der Spitze der Medizinischen Universität Innsbruck wurde bereits im Sommer eingeleitet, mit 1. Oktober hat Clemens Sorg offiziell die Geschäfte seines Vorgängers Hans Grunicke als Rektor übernommen. Sorg hatte sich als Direktor des Institutes für Experimentelle Dermatologie der Universität Münster gemeinsam mit 14 anderen Kandidaten beworben und wurde vom Universitätsrat Mitte Juli zum Rektor für die kommenden vier Jahre gewählt. Mit Univ.-Prof. Clemens Sorg haben auch zwei neue Vizerektoren und eine neue Vizerektorin ihre Tätigkeit aufgenommen: Univ.-Prof. Manfred Dierich (Lehre und Studienangelegenheiten), Univ.-Prof. Roland Staudinger (Universitätskliniken) sowie Univ.-Prof. Margarete Hochleitner (Personal).
KURZMELDUNG

KURZMELDUNG
Mehr als 100 Gäste beim Empfang der ÖRK und Bank Austria
Eine prominente, mehr als hundertköpfige Gästeschar konnte die Österreichische Rektorenkonferenz am 19. September beim gemeinsamen Empfang mit ihrem Partner Bank Austria Creditanstalt im Oktogon in der Wiener Schottengasse begrüßen. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, an der Spitze der Persönlichkeiten aus allen wissenschaftlichen Institutionen, dem öffentlichen Sektor und den Medien, sparte nicht mit Lob für die bisherige Arbeit der Universitäten. ÖRK-Präsident Christoph Badelt revanchierte sich mit Dank an die Ministerin für ihre Initiative bezüglich des gemeinsamen Termins mit dem Finanzminister. Im Bild: Christoph Badelt, Elisabeth Gehrer, Gastgeber Generaldirektor Erich Hampel (von links).
ZITAT DES MONATS
„Wir haben Ihnen einiges zugemutet, viele haben diese Zumutung angenommen.“
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer am 19.9.2005 beim Empfang der ÖRK an die Adresse der anwesenden Rektoren, Vizerektorinnen und Vizerektoren.
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