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NEWSLETTER 6/06

28.09.2006

KOMMENTAR

Das weite Feld der Universitäten taugt nicht wirklich als Arena für Wahlkämpfe von politischen Parteien - auch wenn sich in den vergangenen Wochen etliche Volksvertreter viel Mühe gegeben haben, die Situation im tertiären Sektor je nach Standort mit Weichzeichner oder in verzerrten Konturen abzubilden. Nach dem 1. Oktober 2006 werden auch in der Bildungspolitik die von Wahltaktik geprägten Parolen einer realistischen Einschätzung Platz machen und die anstehenden Aufgaben nach abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen als gemeinsame Willensbekundung in einen Pakt münden.

INLAND

Von Eintracht sind die Wissenschaftssprecher der Parlamentsparteien derzeit weit entfernt – daran konnte auch der Schauplatz des jüngsten Aufeinandertreffens, der Wiener Presseclub Concordia, Mitte September nichts ändern. Zweieinhalb Wochen vor der Nationalratswahl erwies sich der kurz zuvor veröffentlichte OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2006“ mit seinen für Österreich wenig schmeichelhaften Ergebnissen als willkommenes Geschenk für die Vertreter der Opposition, die ihr Hauptaugenmerk vor allem der Akademikerquote widmeten.

So viel Forschung war noch nie – zumindest was die jüngsten Aktivitäten und Vorhaben betrifft, die mit Herbstbeginn gleichsam im Wochenrhythmus ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden. Allein in der zweiten Septemberhälfte wurde zuerst das Haus der Forschung in Wien-Alsergrund eröffnet. Drei Tage später präsentierte der FWF in der frisch herausgeputzten „Alten Aula“ in der Wiener Wollzeile die „Erlebniswelt Forschung“ – eine Leistungsschau der Wittgensteinpreisträger und -trägerinnen. Und vor wenigen Tagen wurde über den Dächern der Bundeshauptstadt die erste Ausgabe von at.venture, „Österreichs Zukunftsmagazin für Forschung, Technologie und Innovation“, vorgestellt.

INTERNATIONALES

Das Interesse von in den USA arbeitenden österreichischen Wissenschaftern an ihrer Heimat ist groß. Das zeigte die hohe Teilnehmerzahl am dritten „Austrian Science Talk", der am 23. September im Rahmen des Programms „Brainpower" vom Infrastrukturministerium (BMVIT) in New York veranstaltet wurde. Mehr als 100 österreichische Forscher nahmen daran teil. Deutlich wurde dabei aber auch eine gewisse Hoffnungslosigkeit, was eine mögliche Rückkehr in die Heimat betrifft. Philipp Schnabl, Ökonom an der Harvard University, brachte es in einer Wortmeldung auf den Punkt: „An US-Hochschulen gibt man den jungen Wissenschaftern das Gefühl, ihr seid die Zukunft dieser Universität. Diesen Eindruck habe ich in Österreich nicht."
 

KURZMELDUNGEN

Trilaterales Treffen der Rektorenkonferenzen in Wien

Nach Bern (2004) und Berlin (2005) findet das trilaterale Treffen der Rektorenkonferenzen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs heuer wieder in Wien statt. Die Mitglieder der drei Delegationen werden bei ihren Gesprächen am 28. und 29. September an der Wirtschaftsuniversität Wien unter anderem aktuelle Themen wie Doktoratsprogramme, europäische Forschungspolitik und Fragen des Hochschulzugangs erörtern.

Karriereservice: Universität Wien will Marktführer werden

Die Marktführerschaft in der Vermittlung von Personal mit einem akademischen Abschluss strebt „Uniport“, das neu formierte Karriereservice der Universität Wien, bis zum Jahr 2009 an. Als Schnittstelle zwischen Österreichs größter Universität und dem Arbeitsmarkt bietet „Uniport“ (www.uniport.at) den derzeit jährlich 5000 Absolventen einen Zugang zu mehr als 250 potenziellen Arbeitgebern und zu praxisorientierten Karriere-Workshops.

ZITAT DES MONATS

„Der OECD-Analyst Andreas Schleicher behauptet, bei uns würden junge Leute ohne (akademischen) Abschluss in die Wüste geschickt. Ich meine, wenn ein Chefanalyst aus solchen Zahlen so etwas herausliest, gehört dieser Analyst in die Wüste geschickt.“

Peter Skalicky, Rektor der Technischen Universität Wien, im Interview mit der WIENER ZEITUNG  zur Diskussion über den jüngsten OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick“ am 23. September 2006.

 

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