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NEWSLETTER 7/07

31.10.2007

KOMMENTAR

Mehr als neun Jahre ist es her, dass zum großen Jubiläum der Sorbonne in Paris die Wissenschaftsminister von Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland mit ihrer „Sorbonne Joint Declaration“ auf die Bedeutung der intellektuellen, kulturellen, sozialen und technischen Dimensionen unseres Kontinents aufmerksam machten. Sie wollten an einem Instrument arbeiten, das an die alte Tradition des Kontinents anschließt: „Damals reisten Studenten und Wissenschaftler umher und verbreiteten in kurzer Zeit ihr Wissen auf dem gesamten Kontinent. Heutzutage absolvieren zu viele unserer Studenten ihr Hochschulstudium, ohne den Vorteil zu nutzen, einen Teil der Studienzeit im Ausland zu verbringen“, heißt es darin. Und obwohl in der Bologna-Deklaration verkündet wird, dass dieser Prozess „unter uneingeschränkter Achtung der Vielfalt der Kulturen, der Sprachen, der nationalen Bildungssysteme und der Autonomie der Universitäten“ umzusetzen ist, hat er seit diesem Zeitpunkt akademisch unerklärliche Volten geschlagen.

INLAND

Zwei Monate vor der „Deadline“ beschloss der Wissenschaftsausschuss des Nationalrats am 30. Oktober eine Verlängerung der auslaufenden gesetzlichen Zugangsbeschränkungen in sechs von acht Studienrichtungen, nämlich Human-, Zahn-, Veterinärmedizin, Psychologie, Publizistik und Betriebswirtschaftslehre, um weitere zwei Jahre bis Ende des Wintersemesters 2009/10. Für die Fächer Biologie und Pharmazie - § 124b UG gestattete bisher ebenfalls eine Beschränkungsmöglichkeit durch das Rektorat - wird dem Bundesminister für Wissenschaft und Forschung eine Verordnungsermächtigung zur Hand gegeben, wenn „durch die erhöhte Nachfrage ausländischer Staatsangehöriger die Studienbedingungen unvertretbar sind“.

„Willkommen Bachelor!“ – unter diesem Motto rühren die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Österreichische Rektorenkonferenz (ÖRK) seit kurzem die Werbetrommel für die neuen Studienabschlüsse, auf die als Folge der neuen Studienarchitektur des Bologna-Prozesses in den kommenden Jahren die erste Bewährungsprobe am Arbeitsmarkt wartet. Den Startschuss für die gemeinsame Informationsoffensive gaben die Präsidenten von WKÖ und ÖRK, Christoph Leitl und Christoph Badelt im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien, ab 20. November können sich die Studierenden, Unternehmer/innen, Angehörigen von Universitäten und interessierte Personen in Diskussionen an den Universitäten Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt und Graz ein eigenes Bild über die Möglichkeiten des Bachelors machen.

Zumindest beim Zukunftsthema Forschung demonstrierte die Bundesregierung Mitte des Monats Eintracht: Bei der Auftaktveranstaltung zum „Österreichischen Forschungsdialog“ in der Akademie der Wissenschaften in Wien hoben sowohl Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) als auch Bundesminister Johannes Hahn (ÖVP) das gemeinsame Bestreben hervor, Österreich den Weg ins internationale Spitzenfeld der Wissenschaft zu bahnen und die angepeilte Erhöhung der Forschungsquote von 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis 2010 zu verwirklichen.

INTERNATIONALES

Die Technische Hochschule Aachen, die Freie Universität (FU) Berlin sowie die Universitäten Freiburg, Göttingen, Heidelberg und Konstanz werden deutsche Elite-Universitäten. Sie können in den nächsten Jahren mit einer zusätzlichen staatlichen Förderung von jeweils insgesamt etwa 100 Millionen Euro rechnen. Diese Entscheidung traf der zuständige Bewilligungsausschuss aus Vertretern von Politik und Wissenschaft am 19. Oktober in Bonn. Im Finale um den Elite-Status waren auch die Humboldt-Universität Berlin und die Universität Bochum, die aber scheiterten.

PERSONALIA

Foren der Rektorenkonferenz bestellten ihre Vorsitzenden

Die Neuwahl der Rektorate an den Universitäten führte auch in den Foren der Österreichischen Rektorenkonferenz zu personellen Veränderungen, sowohl bei den Mitgliedern als auch zum Teil an der Spitze. Als neuer Vorsitzender des Forums Forschung wurde Heinz Engl, Vizerektor an der Universität Wien, bestellt; im Forum Internationales der bisherige Vizerektor der Technischen Universität Wien, Hans Karl Kaiser; im Forum Lehre Arthur Mettinger, Vizerektor der Universität Wien und im Forum Personal der bis September 2007 amtierende Rektor der Universität Linz, Rudolf Ardelt, der auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Dachverbandes der Universitäten bestätigt wurde. Die Bestellung der Forumsvorsitzenden wurde - im Hinblick auf die Neuwahl des Präsidiums im Dezember - interimistisch bis Ende des Wintersemesters 2007/08 ausgesprochen.

ZITAT DES MONATS

„Über die österreichischen Universitäten ist jetzt die gesamte EU informiert.“

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer im Ö1-Morgenjournal des ORF-Hörfunks am 19. Oktober 2007 in seinem Resümee über den ersten Tag des EU-Gipfels von Lissabon.

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