NEWSLETTER 9/07
20.12.2007
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Rektor Christoph Badelt
Die Bestätigung des amtierenden Präsidenten anlässlich der Neuwahl des Präsidiums der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) am 3. Dezember bedeutet nach mehr als zweieinhalb Jahren der ersten Funktionsperiode zunächst ein großes Zeichen des Vertrauens durch die Plenarversammlung der ÖRK, für das ich mich auch in aller Öffentlichkeit sehr herzlich bedanken möchte. Die vom Plenum bekundete und von einer großen Mehrheit getragene Zustimmung zum bisherigen Kurs der Rektorenkonferenz, die mit Anfang 2008 zur Österreichischen Universitätenkonferenz mutiert, ist selbstverständlich als Auftrag zu sehen, den eingeschlagenen Weg entlang der hochschulpolitischen Leitlinien der ÖRK fortzusetzen. Im neuen Jahr werden es deshalb drei vorrangige Themen sein, die von der Universitätenkonferenz auf die Agenda gesetzt werden: die Forderung nach einer zusätzlichen Universitätsmilliarde, die Novelle zum Universitätsgesetz 2002 und – damit verbunden – die weiterhin ausstehende grundsätzliche Regelung der Hochschulzugangsfrage.
Der Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, Christoph Badelt, wurde als Präsident der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) bei der 19. ordentlichen Plenarversammlung der ÖRK am 3. Dezember für die neue Amtsperiode 2008 bis Ende 2009 mit einem eindrucksvollen Votum in seiner Funktion bestätigt: Bei der Neuwahl des Präsidiums erteilte die große Mehrheit der 19 anwesenden ÖRK-Mitglieder dem eingebrachten Wahlvorschlag mit Rektor Badelt an der Spitze ihre Zustimmung.
Premiere für die neuen Mitglieder der Rektorenkonferenz: Auf Einladung des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten präsentierten Rektorin Ingela Bruner (Universität für Bodenkultur) und die Rektoren Richard Hagelauer (Universität Linz), Georg Schulz (Universität für Musik und darstellende Kunst Graz) sowie Karlheinz Töchterle (Universität Innsbruck) den anwesenden Journalistinnen und Journalisten im Cafe Landtmann in Wien ihre Vorhaben für die im Oktober angelaufene vierjährige Amtsperiode. Als gemeinsamer Nenner in den Plänen aller vier Führungskräfte kristallisierte sich die Schwerpunktsetzung auf die universitäre Lehre heraus.
„Es macht keinen Sinn, den Universitäten Weltklasse vorzuschreiben und uns die Rahmenbedingungen vorzuenthalten“: Hans Sünkel, Rektor der Technischen Universität Graz, nahm sich bei der Schlussveranstaltung der dreitägigen Konferenz
„Exzellenz-Institute in Europa – der österreichische Ansatz“ kein Blatt vor den Mund, als es an der Akademie der Wissenschaften in Wien um die Standortbestimmung der heimischen Universitäten und die Träume der Politiker von künftigen Nobelpreisträgern made in Austria ging. Drei Tage lang diskutierten Ende November Wissenschafter, Politiker und Medienvertreter auf Einladung des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten über Visionen, Initiativen und Erwartungen zur Spitzenforschung, wobei sich der Bogen vom I.S.T. Austria bis zu den Exzellenzclustern und der Strategie der österreichischen Universitäten spannte.
Während Europa den Abbau der Grenzbalken durch die Verschiebung der Schengen-Grenze nach Osten feiert, sehen sich österreichische Universitäten bei deutschen Forschern und Forscherinnen zunehmend mit Mobilitätshemmnissen bürokratischer Art konfrontiert, die nach Ansicht von Experten nicht EU-konform sein könnten. So wurde bei dem alljährlich stattfindenden Treffen der Universität Bayern e. V., der Vereinigung der bayerischen Universitäten, mit der Österreichischen Rektorenkonferenz Anfang Dezember in Wien kritisch festgehalten, dass die Pensionsregelungen für Wissenschafter/innen aus Deutschland ein ernstes Hindernis für einen Jobwechsel an eine österreichische Universität darstellten. „Wir haben größte Schwierigkeiten, deutsche Kolleginnen und Kollegen zu berufen“, bestätigte der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, gegenüber den bayerischen Kollegen.
Altmeister Loriot gab das Tagungs-Motto vor, zu der sich Hochschulexperten aus Ost- und Westdeutschland an der Berlin-Brandenburgischen Akademie just zu Nikolo einfanden: „Ja, wo laufen Sie denn hin?“ – Hochschulen werben Studierende, lautete die Überschrift zu der Veranstaltung, in der speziell Fachleute und Politiker/innen aus den neuen deutschen Ländern ihre Strategien präsentierten, um der stetigen Abwanderung der „Kundschaft“ zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen in den Rest der Welt gegenzusteuern. Einige Sujets der Kampagne ließen dabei keinen Zweifel, dass die die härteste Konkurrenz offenbar in den Ländern mit alpenländischer Tracht vermutet wird: „Willst du ins Ausland?“ lautet etwa die Frage über dem Foto einer überdimensionalen toten Lederhose. Die Antwort: „Lieber international studieren in Brandenburg.“ Ob diese Kampfansage nur an die Adresse Österreichs und der Schweiz gerichtet ist oder auch Bayerns Universitäten einschließen soll, blieb bei der Veranstaltung ungeklärt.
Die Österreichische Rektorenkonferenz hat in ihrer jüngsten Plenarversammlung am 3. Dezember ihre Empfehlungen für das Doktoratsstudium neu verabschiedet. Das Papier wurde von einer Arbeitsgemeinschaft aus den Foren Lehre und Forschung erarbeitet und soll in Absprache mit anderen Universitätsangehörigen den Praktikern an den Universitäten bei der Umstellung auf die neuen Doktoratsstudien eine Hilfestellung bieten.
ZITAT DES MONATS
„Weil die Universität halt das Schönste ist, was es auf der Welt gibt: Ich war mein eigener Herr, hatte eine unerhört privilegierte Position ohne Chefs und jeden Tag mit jungen, intelligenten Leuten zu tun. Das gibt’s sonst nirgends.“
Univ.-Prof. Dr. Alexander van der Bellen (63), Bundessprecher der Grünen, lässt im STANDARD vom 10. Dezember 2007 sein früheres Leben Revue passieren.
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