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NEWSLETTER 2/08

31.03.2008

KOMMENTAR

Nach einer langen Reihe von Ärgernissen, Missverständnissen und Enttäuschungen besteht derzeit erstmals eine realistische Chance, dass es für Projekte im Bereich der „Entwicklung und Erschließung der Künste“ doch ein Förderungsinstrumentarium geben wird. Nach einem gemeinsamen öffentlichen Appell aller sechs Rektoren der österreichischen Kunstuniversitäten im November 2007 ist endlich Bewegung in die seit Jahren verfahrene Situation gekommen. Der Wissenschaftsfonds FWF hat sich – in Absprache mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung – bereit erklärt, ein gesondertes Förderprogramm für die „Entwicklung und Erschließung der Künste“ abzuwickeln.

INLAND

„Montana Tech - The University of Montana“ ist im Gegensatz zur Harvard University (Massachussetts) den meisten Kennern der US-Universitäten diesseits des Atlantiks kaum ein Begriff. Dabei machte auf der Homepage der Uni im Nordwesten der USA in den vergangenen Märztagen die attraktive „Miss Rodeo“ Audrey Sholty Reklame für den Campus www.mtech.edu/. Noch sehen sich Österreichs Universitäten nicht genötigt, mit derartiger Folklore ihre Reputation zu „erhöhen“, doch könnte ihnen auf lange Sicht ein ähnliches Schicksal drohen – nimmt man die jüngsten pointierten Aussagen des Rektors der Universität Wien, Georg Winckler, zum Nennwert.

„Die männliche Dominanz ist wie bei vielen anderen Fächern historisch bedingt.“ Mit dieser Prämisse eröffnete Wolfgang Schütz, Rektor der Medizinischen Universität Wien (MUW), sein Statement bei der Podiumsdiskussion „Science goes Gender“ anlässlich des internationalen Frauentages am 7. März im Jugendstilhörsaal der MUW. Mit verantwortlich sei das auch an der MUW existierende „Sicker“-Phänomen der „leaky pipeline“ – trotz mehrheitlich weiblicher Studierender verringert sich die Zahl der Wissenschafterinnen mit jeder neuen Stufe auf der Karriereleiter.

Der 12. März 2008 war auch für mehrere österreichische Universitäten Anlass, um innezuhalten und in offiziellen Veranstaltungen der Vertreibung ihrer Angehörigen vor siebzig Jahren zu gedenken. Die Universität Wien tat dies unter anderem mit einer Buchpräsentation „Anschluss und Ausschluss 1938" sowie mit der Beteiligung an einer internationalen Tagung in Wien, die Ende März unter dem Titel „Bibliotheken in der NS-Zeit“ Fragen zum Bücherraub und zur aktuellen Provenienzforschung zur Diskussion stellte. Die Medizinische Universität Wien (MUW) ließ auf ihrem Gelände ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus enthüllen, die Rektorate der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität veröffentlichten auf ihren Webseiten Porträts der Vertriebenen.

KURZMELDUNGEN

Die Wiederauflage der „Langen Nacht der Forschung“ ist heuer für 8. November anberaumt. Dieses gemeinsame Projekt dreier Bundesministerien, darunter das BM für Wissenschaft und Forschung, und des Rates für Forschung und Technologieentwicklung soll als österreichische Leistungsschau mit medialer Begleitung eine Plattform für die Spitzenleistungen der heimischen Universitäten und Fachhochschulen bieten und so die Akzeptanz von Forschung und Entwicklung in der Öffentlichkeit heben. Das Programm spannt einen weiten Bogen von der Grundlagen- bis hin zur angewandten Forschung und Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.

Nachhaltigkeits-Preis für sechs Universitäten

Sechs Universitäten wurden im März mit den erstmals vergebenen „Sustainability Awards" des Wissenschafts- und des Umweltministeriums ausgezeichnet. Je zwei Preise gingen an die Universität für Bodenkultur (für „Strukturelle Verankerung" und „Studentische Initiativen") und die Universität Graz („Lehre und Curricula" sowie „Forschung"), je einen Award holten sich die Technische Universität Graz („Verwaltung und Management"), die Universität Klagenfurt („Kommunikation und Entscheidungsfindung"), die Universität Salzburg („Europäische Integration") und die Universität Wien („Regionale Integration"). Ziel der Auszeichnung ist es, „Nachhaltigkeit an den Universitäten verständlicher zu machen"; Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen sollten „sich dem Thema in all seiner Komplexität neu widmen", betonte Wissenschaftsminister Hahn. (APA)

ZITAT DES MONATS

„Die Ursachen dieser unrühmlichen Entwicklung lagen in einer mehrfachen Identitätskrise, die in den (österreichischen) Universitäten keinen nennenswerten Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufkommen ließ.“

Der Historiker und Vizerektor der Universität Innsbruck, Wolfgang Meixner, in einer Aussendung der beiden Innsbrucker Universitäten am 12. März 2008, worin diese an ihre vor 70 Jahren vertriebenen Mitglieder erinnern.

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