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NEWSLETTER 3/08

30.04.2008

KOMMENTAR

Ständig kann man den Medien entnehmen, dass Österreich mehr Techniker/innen braucht, als das Bildungssystem „produziert“. Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) bezifferte – im Auftrag der Industriellenvereinigung – das jährliche Defizit mit „1000 Graduierten in den 15 meistgesuchten Studienrichtungen“ (Studie „Techniker/innenmangel trotz Hochschulexpansion 9/2006). Es scheint so, als ob die allerorts sichtbaren und massiven Anstrengungen (Sparkling Science, Forschung macht Schule … you name it!), Schülerinnen und Schülern technisch- und naturwissenschaftliche Studien schmackhaft zu machen, nicht wirklich fruchten.

INLAND

Fast zwei Dutzend hochkarätiger Fachleute hatten sich am 11. April im Plenarsaal des Hohen Hauses eingefunden, um gemeinsam mit Abgeordneten der fünf Fraktionen in einer parlamentarischen Enquete die „Weiterentwicklung des Universitätsgesetzes“ zu diskutieren. Auch die eingeladenen Mitglieder der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) nützten die Möglichkeit, ihre Anliegen in Sachen UG-Reform den Volksvertretern näher zu bringen. Uniko-Präsident und WU-Rektor Christoph Badelt nahm sich in seinem Statement zum Themenblock Autonomie kein Blatt vor den Mund: Die Universitäten müssten die Möglichkeit erhalten, die Bedingungen für weiterführende Studien selbst zu definieren. Badelt begründete diese Forderung mit dem Anpassungsbedarf als Folge der Implementierung der Bologna-Studienarchitektur, weil dadurch die auf Diplom- und Doktoratsstudien begründete Rechtskonstruktion „partiell überholt“ sei.

Die Chancen und Risken des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) waren bereits bei den ersten beiden NQR-Veranstaltungen der Universitätenkonferenz in Wien und Graz erörtert worden. Bei der dritten NQR-Veranstaltung am 24. April an der Universität Salzburg war keine noble Zurückhaltung mehr nötig. Vizerektorin Margret Friedrich von der Universität Innsbruck warnte mehrfach vor einer drohenden „Nivellierung nach unten“ im universitären Bereich, sollten die Vorgaben im derzeit kursierenden Konsultationspapier zum NQR tatsächlich umgesetzt werden.

EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM

Die Rektoren der deutschen Hochschulen haben eine stärkere Unterstützung ihres Reformvorhabens durch die Politik gefordert. Der mit dem so genannten Bologna-Prozess einhergehende konzeptionelle und materielle Aufwand sei unterschätzt worden, sagte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Margret Wintermantel, in Jena zu Beginn der HRK-Jahrestagung Mitte April.

KURZMELDUNG

Bundeskanzler Gusenbauer empfing Rektoren zu Gedankenaustausch

Zu einer anderthalbstündigen Unterredung empfing Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SP) am 24. April das Präsidium der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) in seinen Amtsräumen am Wiener Ballhausplatz. Der Regierungschef erörterte im Beisein von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal mit den Rektoren aktuelle Themen wie Universitätsfinanzierung - insbesondere das Vorhaben, bis 2020 zwei Prozent des BIP für den tertiären Sektor aufzuwenden -, die Rolle der Universitäten als Motor der (regionalen) Innovation, die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie für den Hochschulsektor sowie qualitative Zugangsvoraussetzungen für Master- und Doktoratsstudien. Präsident Christoph Badelt sprach von einem „informativen Gedankenaustausch, der gut war, um die wechselseitigen Positionen besser zu verstehen“. Kanzler Gusenbauer äußerte sich grundsätzlich aufgeschlossen: „Die Universitäten gehören zu den Dingen, wo ich das Geld des Steuerzahlers lieber ausgebe.“

PERSONALIA

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Rektor Wegscheider ist neuer Vorsitzender des Forums Internationales

Wechsel an der Spitze des Forums Internationales der Universitätenkonferenz: Der Rektor der Montanuniversität Leoben, Wolfhard Wegscheider, löste bei der jüngsten Sitzung des Forums am 22. April an der Universität Graz den bisherigen Vorsitzenden und Vizerektor der TU Wien, Hans Karl Kaiser, ab. Wegscheider bedankte sich für die Tätigkeit Kaisers während der vergangenen vier Jahre und kündigte an, dass sich das Forum künftig verstärkt mit strategischen Fragen beschäftigen werde.

Nadine Jauk ist neue Projekt-Mitarbeiterin für den Bologna-Prozess

Nadine Jauk (26) hat mit 29. April 2008 die Stelle einer Projekt-Mitarbeiterin für den Bologna-Prozess im Generalsekretariat der Universitätenkonferenz angetreten. Die gebürtige Steirerin und zweifache Magistra studierte Betriebswirtschaft und spanische Literaturwissenschaft an der Universität Graz und war bisher unter anderem als Studienassistentin an der KFU Graz und als Praktikantin bei der chilenischen Außenhandelsstelle in Santiago de Chile tätig

ZITAT DES MONATS

„Je länger sich die Universiäten in der Autonomie bewähren, desto mehr ist ihnen zuzutrauen.“

„Der langjährige, vormalige Sektionschef im Wissenschaftsministerium, Sigurd Höllinger, in seinem Resümee bei der parlamentarischen Enquete zur Weiterentwicklung des Universitätsgesetzes am 11. April 2008.

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