DEUTSCH / ENGLISH
Suche
Suchformular
SuchoptionenSuche in:
Suchoptionen
Suche in:
Filtermöglichkeit  

NEWSLETTER 7/08

22.12.2008

KOMMENTAR

Die jüngsten zwei ORF-„Pressestunden“ mit Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Josef Pröll führten den Zusehern/innen aus der heimischen Scientific Community drastisch vor Augen, welchen Stellenwert die Koalitionsspitzen den wissenschaftlichen Einrichtungen Österreichs einräumen. Beide Herren schafften es in einer knappen Stunde des Frage-Antwort-Spiels, das Wort Universitäten nicht einmal in den Mund zu nehmen. Vizekanzler Pröll ließ sich als neuer Finanzminister immerhin ein, zwei Sätze zur drohenden Budgetkürzung der Forschung abringen und wehrte sich gegen die „Panikmache“.

INLAND

Das Timing stellte sich nachträglich als nahezu perfekt heraus: Am Abend eines aufregenden innenpolitischen Tages zwischen der vorangegangenen Angelobung der neuen Bundesregierung am 2. Dezember und der anderntags anberaumten Verlesung der Regierungserklärung im Parlament hatte der Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz, Christoph Badelt, gemeinsam mit Generalsekretär Heribert Wulz Meinungsmacher der österreichischen Printmedien zu einem Hintergrundgespräch in Wien eingeladen. Das darauf folgende Echo im Blätterwald zwischen Wien und Bregenz sprengte die üblichen Dimensionen – es reichte von Leitartikeln und Seitenaufmachern in der Tagespresse bis zur Titelgeschichte in einem Wochenmagazin.

Dem medialen Aufschrei der Universitätenkonferenz über den drohenden Sparkurs der Regierung folgte jener der Forschungseinrichtungen, mit dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung (FTE) als Speerspitze. Der Vorsitzende des Rates FTE, Knut Consemüller, zeigte sich in der zweiten Dezemberwoche alarmiert über die Finanzierungslücke von knapp zwei Milliarden Euro, die aus der Beschlusslage der alten Regierung für die Jahre 2009 bis 2013 und den im neuen Regierungsprogramm festgehaltenen Beträgen für diesen Zeitraum resultiere. „Ab dem Jahr 2009 werden jährlich bis 2013 50 Mio. € zusätzlich zum Budgetpfad und zum Konjunkturpaket für den Bereich Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestellt“, heißt es in dem Papier.

EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM

Bologna-Workshop: Doktoratsstudien brauchen bessere Betreuung

Zum ersten Bologna-Workshop der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) hatte sich die nationale und internationale Fachprominenz am 9. Dezember an der Medizinischen Universitäten Wien eingefunden, um die internationalen Entwicklungen bei den neuen Doktoratsstudien zu beleuchten. uniko-Präsident Christoph Badelt hob in seiner Begrüßungsrede vor den rund 90 Teilnehmern hervor, dass die neue Studienarchitektur als Bologna-Konzept nicht nur in den Köpfen einiger Informierter stattfinden dürfe, sondern „sickern und leben“ müsse. In ihren Vorträgen machten die vier Referenten und Referentinnen aus Großbritannien, Belgien, Frankreich und Norwegen auch deutlich, dass die internationalen Trends bei den Doktoratsstudien (bessere Betreuungsverhältnisse, Anbindung an die scientific community, Dissertationsvereinbarungen, etc.) nur realisierbar sind, wenn die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

INTERNATIONALES

Unbefangene österreichische Leserinnen und Leser des führenden deutschen Hochschulmagazins DUZ dürften sich bei der Lektüre der Novemberausgabe 11/2008 verwundert die Augen gerieben haben. Auf einer Strecke von neun Seiten, appetitlich garniert mit ganzseitigen Schönbildern von Griesnockerlsuppe, Wiener Schnitzel und Wiener Apfelstrudel, wurden dem deutschen Fachpublikum die Errungenschaften der österreichischen Universitäten in Sachen Autonomie gleichsam als vorbildhaft serviert und den zwischen Flensburg und Passau beheimateten (Hochschul-)Politikern unter die Nase gehalten – vor allem jenen, die Deutschlands Universitäten und Fachhochschulen „bis heute so gelassen am Gängelband halten“.

PERSONALIA

Nadine JAUK
Nadine JAUK

Nadine Jauk ist neue uniko-Referentin für Internationales

Nadine Jauk (27), seit Ende April Projekt-Mitarbeiterin für den Bologna-Prozess im Generalsekretariat der Universitätenkonferenz, hat mit Anfang Dezember das Referat für Internationales übernommen. Die gebürtige Steirerin und zweifache Magistra folgt in dieser Funktion Dr. Gabriela Nimac, die mit Monatsbeginn eine neue Aufgabe im Österreichischen Austauschdienst (OeAD), Referenzstelle für Qualität in der Berufsbildung, übernommen hat.

ZITAT DES MONATS

„Die, die uns das eingebrockt haben - SPÖ, Grüne und Freiheitliche - haben in höchstem Maße verantwortungslos gehandelt und in der Hoffnung auf kurzfristigen Erfolg den Universitäten und ihren Studierenden gravierende Nachteile zugefügt. Sie haben rücksichtslos, zum Schaden aller Universitätsangehörigen, eine symbolische Maßnahme gesetzt, anstatt sozial bedürftige Studierende wirklich zu fördern.“

Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, über die Folgen der Abschaffung der Studiengebühren in einem Gastkommentar der PRESSE vom 11. Dezember 2008.

Druckansicht »