NEWSLETTER 4/09
03.06.2009

Rektor SKALICKY
Mit der Implementierung des Universitätsgesetzes 2002 haben sich an der Technischen Universität (TU) Wien auch neue Dienstleister etabliert. Einer davon ist die TUcareer GmbH. Sie unterstützt die Studierenden beim Übergang von der Universität ins Berufsleben. TUcareer beobachtet auch den Arbeitsmarkt für Absolventen/innen der TU Wien und hat nun den „Technik Report 2009“ herausgegeben. Dieser attestiert, trotz Finanz- und Wirtschaftskrise, unseren Absolventen/innen hervorragende Jobaussichten. Am besten sind die Chancen im Bauingenieurwesen, in der Elektrotechnik, im (Wirtschaftsingenieurwesen-)Maschinenbau und in der Verfahrenstechnik. Dort kommen auf einen Absolventen bzw. eine Absolventin 2 bis 17 freie Stellen.
Nach mehr als sechsjährigen Verhandlungen durften am 5. Mai 2009 im Wiener Palais Strudlhof die Sektflaschen geöffnet werden: Legitimiert durch die vorangegangene Urabstimmung im Dachverband der Universitäten, unterzeichneten dessen Spitzenvertreter gemeinsam mit den Kollegen von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) in feierlichem Rahmen den neuen Uni-Kollektivvertrag (KV). Der scheidende Vorsitzende des Dachverbands der Universitäten und vormalige Rektor der Universität Linz Rudolf Ardelt (im APA-Bild links) bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere beim stellvertretenden GÖD-Vorsitzenden Wilhelm Gloss, für das Zustandekommen des KV, der eine neue Grundlage für die Personalentwicklung an den Universitäten bringt. Zuvor war in der Sitzung des Dachverbandes – er wird als Kollektivvertragspartner auf Arbeitgeberseite von der Universitätenkonferenz betreut – der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, zum neuen Dachverbandsvorsitzenden gewählt worden.
Die Einladung des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (Rat FTE) zur öffentlichen Diskussion der „Forschungsstrategie 2020“ ließ sich die Universitätenkonferenz (uniko) nicht entgehen. Mitte Mai präsentierte der Rat bei einer Pressekonferenz seine FTI-Strategie mit der Willenskundgebung, durch Wettbewerb, Flexibilisierung und Evaluierung die „Innovations-Schlieflage“ in Österreich zu korrigieren. In einer ersten Reaktion begrüßte uniko-Präsident Christoph Badelt einen Großteil der speziell an die Universitäten gerichteten Empfehlungen. Gleichzeitig machte er jedoch unmissverständlich klar, dass die vom Rat FTE angesprochene Reduktion des General University Funds (GUF) zu Gunsten kompetitiver Mittel für die uniko „keinesfalls akzeptabel“ sei.
Überschattet vom – zuerst angekündigten, dann abgesagten – Austritt Österreichs aus der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) ging in der letzten Maiwoche die Debatte des Nationalrats zu einem Kernthema des Budgets, dem Etat für Wissenschaft und Forschung, über die parlamentarische Bühne. Während die Oppositionsparteien die vorliegenden Budgetzahlen als unzureichend einstuften, pochten die Vertreter der Regierungsparteien auf die in den Papieren ausgewiesene Steigerung der Ausgaben für die Hohen Schulen in den nächsten Jahren.
Beim „Alleinstellungsmerkmal Doktoratsstudium“ gehe es derzeit für die Universitäten darum, Flagge zu zeigen. Mit aufmunternden Worten eröffnete der Vizerektor der Universität Salzburg, Rudolf Mosler, als Gastgeber auf der „Edmundsburg“ den mittlerweile zweiten Bologna-Workshop der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), der Mitte Mai dem Themenschwerpunkt Doktoratsstudium neu gewidmet war. „Es wird an uns liegen, die Vorgaben ernst zu nehmen“, erklärte Mosler und verwies auf die Möglichkeiten des neuen Uni-Kollektivvertrages, attraktive Karrieren, Entgelt- und Arbeitsbedingungen für Doktoratsstudierende zu schaffen.
KURZMELDUNG
Negativ-Rekord bei ÖH-Wahlbeteiligung, AG bleibt stärkste Kraft
Einen traurigen Rekord haben die Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) 2009 erreicht: Nur jeder vierte Student machte von seinem Stimmrecht Gebrauch, die Wahlbeteiligung lag bei 25,7 Prozent, wie Berechnungen der APA ergaben. Das ist der absolute Tiefstwert. Die bisher geringste Beteiligung gab es bei den ÖH-Wahlen 1999 mit 27,53 Prozent. Bei der Wahl 2007 betrug sie 28,7 Prozent. Die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) hat ihre Stellung als stärkste Kraft in der Bundesvertretung (BV), dem österreichweiten Studentenparlament, ausgebaut. Sie kommt auf 22 der voraussichtlich 85 Mandate, das ist ein Plus von zwei Sitzen gegenüber 2007. Auf Platz zwei liegen ex aequo die parteiunabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ) mit 15 Sitzen (plus zwei) und die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS, wie bisher 15). Der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) sackte auf acht Mandate ab (minus drei). (APA)
ZITAT DES MONATS
„Ich habe als Bundeskanzler an das Ansehen des Landes zu denken und habe daher klargemacht, dass ich gegen einen CERN-Austritt bin.“
SPÖ-Vorsitzender und Regierungschef Werner Faymann beendet am 18. Mai 2009 die Diskussion über den von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) geforderten Ausstieg Österreichs aus der CERN-Mitgliedschaft.
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