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NEWSLETTER 3/10

20.05.2010

KOMMENTAR

Bunkerstimmung in der Bundesregierung: So lässt sich die Reaktion auf den jüngsten dringlichen Appell der Rektoren, rasch die erforderlichen Maßnahmen zu einem Impuls für die Universitäten zu setzen, noch am ehesten interpretieren. Die Einladung der uniko an die Spitzen der rotschwarzen Koalition zu einem Gespräch mit dem Präsidium der Universitätenkonferenz wird bis heute mit eisigem Schweigen quittiert. Die Ursachen der Studentenproteste sind offenbar schon wieder Schnee von gestern – angesichts der Eurokrise hat die Regierung alle guten Vorsätze, bezogen auf eine hinreichende Ausstattung der Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, zu Grabe getragen.

INLAND

Mehr als fünf Monate nach Beginn des „Dialogs Hochschulpartnerschaft“ kann man an den Universitäten keine substanzielle Verbesserung gegenüber der Situation vom vergangenen Herbst erkennen: Schlechte Studienbedingungen, im internationalen Vergleich untragbare Betreuungsrelationen, stark ansteigende Studierendenzahlen diktieren weiterhin den Alltag der Uni-Angehörigen. Die lähmende Stagnation in der Hochschulpolitik war für die Universitätenkonferenz (uniko) Grund genug, Anfang Mai ein Pressekonferenz einzuberufen, um einen Appell an die Regierungsspitze zu richten, gemeinsam mit dem uniko-Präsidium einen „Impuls für die Universitäten“ zu setzen. Die Reaktion blieb aus, dafür beschied das Wissenschaftsressort im Mai den ersten Universitätsleitungen, ihre Budgets werden ab 2013 nicht erhöht, also nominell gekürzt.

Zwanzig Jahre nach Installierung der ersten „Lehrgänge universitären Charakters“ (LuC) scheint der Zeitpunkt für eine kritische Bestandsaufnahme höchst angebracht. uniko-Generalsekretär Heribert Wulz und Vizerektor Rudolf Mosler, Mitglied des Forums Lehre der uniko, sprachen sich daher Mitte Mai vor Medienvertretern für einen ehest möglichen Stopp der LuC aus. Ihre Argumentation: Die Bezeichnung „universitärer Charakter“ sei nicht nur zur Irreführung bei den Konsumenten und potentiellen Abnehmern geeignet, die Inhalte der Lehrgänge ließen auch erhebliche Zweifel an der Qualität des Angebots aufkommen. Grundsätzlich vertritt die uniko die Auffassung, dass akademische Grade, wie Bachelor und Master, nur von Einrichtungen mit Hochschulstatus verliehen werden sollten, was bei LuC-Anbietern offenkundig nicht der Fall ist.

INTERNATIONALES

Einigkeit über die Notwendigkeit einer Steuerung von neuen Studierendenströmen herrschte zwischen den Präsidenten und Rektoren von bayerischen und österreichischen Universitäten beim jüngsten zweitägigen Meinungsaustausch, der auf Einladung der Universität Bayern e. V. im April in München stattfand. Während Österreichs Universitäten derartige Lenkungsmöglichkeiten weitgehend verwehrt bleiben, haben die Verantwortlichen in Bayern die Zeichen der Zeit erkannt und bereiten sich mit dem „Ausbauprogramm 2020“ auf den doppelten Abiturjahrgang vor, der durch die Verkürzung der gymnasialen Ausbildungszeit von neun auf acht Jahre im Sommer 2011 einen verstärkten Zustrom an die Universitäten erwarten lässt.

Einen neuen Anlauf in Sachen Fremdenrecht unternahm Ende April das Forum Internationales der Universitätenkonferenz (uniko): In drei Briefen an die zuständigen Regierungsmitglieder Maria Fekter (Inneres), Beatrix Karl (Wissenschaft und Forschung) und Michael Spindelegger (Europäische und internationale Angelegenheiten) appellierte der Vorsitzende des Forums, Montanuni-Rektor Wolfhard Wegscheider, an die beiden Ministerinnen und den Minister, sich der ungelösten Probleme speziell im Zusammenhang mit den Studierenden aus Drittstaaten anzunehmen.

PERSONALIA

Reinhart von Gutzeit bleibt Rektor der Salzburger Kunstuniversität Mozarteum. Der Universitätsrat des Mozarteums hat den seit 2006 amtierenden Musikpädagogen und Manager für eine zweite Periode im Amt einstimmig wiedergewählt. Der Posten war zweimal international ausgeschrieben worden - zuletzt hatten sich 19 Personen um dieses Amt beworben. Der 63-jährige Gutzeit kann in den folgenden vier Jahren - sein Vertrag wird bis 30. September 2014 gelten - auf breite Unterstützung auch des Senates zählen. (APA)

ZITAT DES MONATS

„Ich habe den Eindruck, dass die gesamte Regierung mit dem Rücken zur Zukunft steht.“

Der Präsident der Universitätenkonferenz, Rektor Hans Sünkel, im Interview mit der APA am 18. Mai 2010 über die Sparpläne der Bundesregierung für die Universitäten.

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