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NEWSLETTER 3/11

10.05.2011

KOMMENTAR

Als Wissenschafts- und Forschungsminister habe ich eine große Herausforderung und spannende Aufgabe übernommen – mit Freude und Respekt. Bereits in den vergangenen Jahren durfte ich als Rektor der Universität Innsbruck einen Beitrag für die Weiterentwicklung des heimischen Wissenschafts- und Forschungsraumes leisten, und ich bin überzeugt, dass mir diese langjährige Erfahrung auch bei meiner neuen Aufgabe helfen wird.

INLAND

Am 20. April hatte Karlheinz Töchterle als Rektor der Universität Innsbruck noch das Schreiben des uniko-Präsidiums an die Bundesregierung betreffend Sicherstellung des Uni-Budgets über 2013 hinaus mitgetragen; tags darauf wurde er bereits als neues Mitglied dieser Bundesregierung und Teil des neuen ÖVP-Teams angelobt. „Ich habe mir selbst einen Brief geschrieben“, räumte Töchterle wenig später in einem seiner ersten Interviews ein. Mit dem Rollenwechsel waren auch die Frontlinien neu gezogen: Das Plenum der Universitätenkonferenz forderte das frühere Mitglied und nunmehrigen Nachfolger von Bundesministerin Beatrix Karl am 26. April einstimmig auf, dem Bundesfinanzrahmen 2012 bis 2015 nur dann zuzustimmen, wenn die Mindestabsicherung der Universitäten gewährleistet ist – ein Appell, dem der neue Bundesminister nicht Folge leisten wollte.

Das „vormoderne Universitätsbild“ ist nach Ansicht des Hochschulforschers Hans Pechar nach wie vor prägend für das Verständnis vieler Akteure in den Regierungsparteien. Befragt nach den Ursachen für die jahrelange gegenseitige Blockade der Koalitionsparteien in der Hochschulpolitik erklärt Pechar in einem Interview mit dem uniko-Newsletter: „Für einige Gruppen kommt es darauf an, den Zugang der geistigen Elite zu demokratisieren.“ Viele seien in den berufsständischen Strukturen gefangen und fänden da nur schwer heraus. Zudem kann sich Pechar vorstellen, dass bei Regierungsmitgliedern mit akademischem Abschluss die Erinnerung an die eigene Studienzeit unterschwellig Einfluss auf deren Positionen ausübt.

Wer ein Doktorrat anstrebt, müsse auch über das Leistungsangebot der Universitäten informiert werden - oder anders gesagt: „Wechselseitige Erwartungen im Sinne von Fairness und Transparenz müssen klar sein.“ Lucas Zinner vom Zentrum für Doktoranden/innen der Universität Wien räumte bei der Frühjahrstagung der Studierendenanwaltschaft Ende April in Wien zum Thema „Dritter Zyklus der Bologna-Studienarchitektur im österreichischen Hochschulsystem“ mit Illusionen auf. Schon zuvor hatte Zinner gegenüber der APA darüber geklagt, dass an den Universitäten als Folge der schlechten Betreuungsverhältnisse in den Doktoratsstudien eine Dropout-Rate von 80 Prozent zu verzeichnen sei. Arthur Mettinger, Vizerektor der Universität Wien und Vorsitzender des uniko-Forums Lehre, zog daraus die Schlussfolgerung, dass man auf die Universitäten keinen Zwang zur Doktoratsausbildung ausüben könne: „Ein Recht auf Zulassung zum Doktoratsstudium ist ein Unsinn.“

PERSONALIA

Neue Universitätsspitzen in Graz und Wien: Zwei Rektorinnen und ein Rektor

Bei drei Neuwahlen der Rektorate im April behielten die Damen gegenüber den Herren die Oberhand: In Graz wurde die Gehirnforscherin Christa Neuper (53) zur neuen Rektorin und Nachfolgerin von Alfred Gutschelhofer gewählt, an der Akademie der bildenden Künste Wien setzte sch die Historikerin Eva Blimlinger (49) bei der Wahl durch den Universitätsrat als Nachfolgerin von Stephan Schmidt-Wulffen durch. An der Technischen Universität Graz bestimmte der Universitätsrat den bisherigen Vizerektor für Infrastruktur, Harald Kainz (53), zum neuen Rektor und Nachfolger von Hans Sünkel. Die neu gewählten Führungspersonen werden ihr Amt am 1. Oktober 2011 für eine Dauer von vier Jahren antreten. An der Universität Innsbruck übernahm nach dem Wechsel von Karlheinz Töchterle an die Spitze des Wissenschaftsministeriums der bisherige Vizerektor für Forschung, Tilmann Märk (67), interimistisch die Aufgaben des Rektors.

uniko-Referentin Elisabeth Westphal mit Körner-Preis ausgezeichnet
uniko-Referentin Elisabeth Westphal mit Körner-Preis ausgezeichnet

uniko-Referentin Elisabeth Westphal mit Körner-Preis ausgezeichnet

Am 28. April wurden in den Räumlichkeiten der Universität Wien die Arbeiten von 51 Nachwuchshoffnungen aus Wissenschaft und Kunst mit dem „Theodor Körner Preis“ 2011 ausgezeichnet. Zu den Preisträgerinnen zählt auch Elisabeth Westphal, Referentin für Bologna-Prozess, Hochschulbildung in Europa und Lehre im Generalsekretariat der Universitätenkonferenz. Der Preis wird seit 1953 mit Unterstützung der Arbeiterkammer jährlich vergeben und dient als Starthilfe in den Bereichen Geistes- und Kulturwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Technik, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, bildende Kunst und Kunstfotografie, Literatur und Musik.

ZITAT DES MONATS

„In Töchterles Haut möchte ich nicht stecken.“

Der Präsident der Universitätenkonferenz, TU-Graz-Rektor Hans Sünkel, über die Erwartungen an den neuen Wissenschaftsminister und vormaligen Rektor der Universität Innsbruck im Interview mit dem STANDARD vom 29. April 2010.

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