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NEWSLETTER 7/11

27.10.2011

KOMMENTAR

Das größte Problem, welches die Universitäten in Österreich momentan haben, ist die Unfähigkeit der Politik, zu einer Kultur des Gesprächs und der Argumentation zu finden. Was sich gegenwärtig in der Öffentlichkeit, vor allem in den Medien abspielt, ist bloßer Schlagabtausch, ritualisiertes Spiegelfechten, reines Abblocken. Man könnte meinen, sich zurücklehnen und diese Szene sozusagen fußfrei geben zu dürfen. Es bleiben dabei jedoch die Lösungen der dringend anstehenden Herausforderungen auf der Strecke, die da sind: die finanzielle Sicherstellung der Universitäten ab 2013, die Reform der Lehrer- und Lehrerinnenausbildung, die Hochschulplanung für den gesamten tertiären Bildungssektor, die Kapazitätenfeststellung samt der damit zusammenhängenden Studienplatzfinanzierung, der Ausbau der Forschungsinfrastruktur. Bezüglich dieser essentiellen Fragen wird derzeit nichts mehr entschieden, nichts mehr vorangebracht.

INLAND

Zwei Kandidaten hatten sich um die Nachfolge von Hans Sünkel als Präsident der Universitätenkonferenz (uniko) beworben: Gerald Bast, Rektor der Universität für Angewandte Kunst Wien und Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg. Am Montag, 10. Oktober, wählten die 21 Mitglieder der uniko im Rahmen ihrer Plenarversammlung an der Wirtschaftsuniversität Rektor Schmidinger zu ihrem neuen „primus inter pares“, der mit selbigem Datum die Amtsgeschäfte aufnahm. Im Zuge der Neuwahl des uniko-Präsidiums wurde Rektor Bast in seiner Funktion als Stellvertreter des Präsidenten bestätigt, als weitere Präsidiumsmitglieder wurden Christoph Badelt (Wirtschaftsuniversität Wien), Heinz Engl (Universität Wien), Christa Neuper (Universität Graz), Sabine Seidler (TU Wien) und Wolfgang Schütz (Medizinische Universität Wien) bestellt. Die Funktionsperiode des neuen Präsidiums dauert bis Ende 2013.

Dem medialen Dauerbrenner Studienbeiträge wollte man sich auch in der jüngsten außerordentlichen Plenarversammlung der Universitätenkonferenz (uniko) Anfang dieser Woche nicht verschließen. Nach eingehender Beratung fasste der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Heinrich Schmidinger, in einer aktuellen Aussendung die Position der Rektorinnen und Rektoren wie folgt zusammen: „Die Frage der Studienbeiträge ist bei weitem nicht das dringendste Problem der Universitäten.“ Die uniko-Mitglieder äußerten die einhellige Ansicht, dass es die Aufgabe des Gesetzgebers sei, vor einer allfälligen (Wieder-)Einführung von Studienbeiträgen Rechtssicherheit herzustellen. „Wir sind übereingekommen, dass es in dieser Angelegenheit keine Alleingänge einer Universität geben wird“, betonte Schmidinger. Das weitere Vorgehen solle nur in Abstimmung der einzelnen Universitäten im Rahmen der uniko erfolgen.

VERANSTALTUNGEN

„Die Universitäten sind nicht schuld, dass bildungsferne Schichten nicht zu ihnen kommen.“ Werner Lenz vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Graz versuchte bei der von Fachhochschul- und Universitätenkonferenz (uniko) gemeinsam veranstalteten Tagung zum Thema „Lifelong Learning (LLL) im Hochschulbereich“ am 13. Oktober die Schieflage in der Diskussion zurechtzurücken. Immerhin werde das Studium zur „neuen Grundbildung“, für neue Nichtakademiker werde es immer schwerer da anzudocken, sagte Lenz. Demgegenüber hatte Michael Gaebel von der European University Association (EUA) erklärt, für viele Universitäten habe LLL noch „Annex-Charakter“ und werde nebenbei betrieben. Vor dem Hintergrund der Europäischen Universitätscharta, in der sich Europas Akademikerschmieden zu einem breiteren Hochschulzugang und dazu verpflichteten, LLL in die Hochschulstrategie aufzunehmen, stelle sich für die EUA die Frage: „Wie machen wir das Thema für Rektoren attraktiv?“

PERSONALIA

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Grosses Goldenes Ehrenzeichen für Hans Sünkel

Anlässlich der 200-Jahr-Feier der Technischen Universität Graz am 30. September im Grazer Congress verlieh Bundespräsident Heinz Fischer dem scheidenden Rektor Hans Sünkel das „Große Goldene Ehrenzeichen“ für Verdienste um die Republik Österreich. Sünkel war acht Jahre lang Rektor der TU Graz und von Jänner 2010 bis Ende September 2011 Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz.

Vizerektorin Gabriele Kotsis ist neue Vorsitzende des Forums Forschung
Vizerektorin Gabriele Kotsis ist neue Vorsitzende des Forums Forschung

Vizerektorin Gabriele Kotsis ist neue Vorsitzende des Forums Forschung

In der jüngsten konstituierenden Sitzung des Forums Forschung der Universitätenkonferenz wurde Vizerektorin Gabriele Kotsis von der Universität Linz einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt und tritt damit die Nachfolge von Heinz Engl an, der seit Anfang Oktober Rektor der Universität Wien. Die 44-jährige Informatikerin Kotsis ist seit 2007 Vizerektorin für Forschung an der Universität Linz. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Universität Wien) gewählt.

ZITAT DES MONATS

„Da muss ich mich wirklich fragen, wann der geschätzte Herr Vizekanzler zuletzt eine Universität von innen gesehen hat.“

Der neue Präsident der Universitätenkonferenz, Rektor Heinrich Schmidinger, im STANDARD-Interview vom 24. Oktober 2011 zur Aufforderung von Vizekanzler und VP-Obmann Michael Spindelegger, an den Universitäten müsste „mehr und besser gearbeitet werden“.

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