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NEWSLETTER 8/11

24.11.2011

KOMMENTAR

Ohne die – damals heftig umstrittene – Reform des Jahres 2002 hätte Österreich heute das strukturell rückständigste Universitätssystem in ganz Europa. Diesen Eindruck kann gewinnen, wer sich die neueste Studie der European University Association (EUA) „University Autonomy in Europe II – The Scorecard" ansieht. Erfreulicherweise hat diese wichtige Erweiterung der Universitätsautonomie jedoch statt gefunden und Österreich rangiert heute unter diesem Aspekt im europäischen Vergleich im guten Mittelfeld.

INLAND

Ein weiterer Versuch der Bundesregierung, sich mit untauglichen Mitteln um eine dauerhafte gesetzliche Regelung des Uni-Zugangs zu drücken, wurde nunmehr offiziell als gescheitert erklärt. „Die Voranmeldung in der bisherigen Form wird es nicht mehr geben“, kündigte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Vorsitzenden des uniko-Forums Lehre, Vizerektorin Margret Friedrich und der Vorsitzenden der HochschülerInnenschaft (ÖH), Janine Wulz, Mitte November an. Das Ziel der Planungssicherheit für die Universitäten sei verfehlt worden und „aus Fehlern soll man lernen“, meinte der Ressortchef und hob die gemeinsam mit uniko und ÖH erarbeitete Lösung hervor.

„Best Spirit: Best Practice“, so lautet der Titel des jüngst präsentierten Sammelbandes, der auf 333 Seiten erstmals eine Bestandsaufnahme über das Lehramt an Österreichs Universitäten liefert. Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst und Vizepräsident der Universitätenkonferenz (uniko), nützte die Gelegenheit zur Monatsmitte, vor dem interessierten Publikum im Ausstellungszentrum Heiligenkreuzer Hof in Wien einen flammenden Appell an die politischen Verantwortungsträger zu richten: „Ich wünsche mir, dass die uniko und die Universitäten in den Diskurs über die Lehrerinnen- und Lehrerbildung aufgenommen werden. Ohne Unis wird es keine Reform geben, mit uns schon.“ Die Universitäten könnten stolz auf ihre Leistungen sein und seien deshalb gewillt ihre Kompetenz einzubringen.

Die Wirtschaft habe die Universitäten für lange Zeit als „Selbstbedienungsladen und kostengünstige Quelle“ für Patente betrachtet, schickte die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität, Sonja Hammerschmid, bei der jüngsten Veranstaltung zum Thema „Verwertungsstrategien der Universitäten“ voraus. „Diesen Selbstbedienungsladen wollen wir wegbringen, die Universitäten müssen sich besser aufstellen.“ Aus diesem Grund würden in der Universitätenkonferenz (uniko), so kündigte die Rektorin an, bereits Überlegungen für eine Verwertungsagentur angestellt, die zum Teil den Universitäten gehören soll. „Diese Agentur wäre ein zentraler Ansprechpartner, der im Interesse der Unis agiert und sich auf die Vermarktung fokussiert“, ergänzte Hammerschmid.

INTERNATIONALES

Wiesbaden (dpa) - An den deutschen Hochschulen haben sich in diesem Jahr erstmals mehr als 500.000 Studienanfänger und -anfängerinnen eingeschrieben. Die Zahl der Erstsemester im Winter- und Sommersemester sei gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 515 800 gestiegen, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am 23. November auf der Basis vorläufiger Ergebnisse. Mehr als jeder zweite Bundesbürger der entsprechenden Altersgruppe nahm ein Studium auf, die Studienanfängerquote stieg um zehn Prozentpunkte auf 55 Prozent.

PERSONALIA

Im Zuge der Neuwahl des Präsidiums der Universitätenkonferenz (uniko) wurden im November auch vier Foren der uniko neu besetzt. Die Mitglieder des Forums Lehre wählten den für Studium und Lehre zuständigen Vizerektor der Universität Graz, Martin Polaschek, zum neuen Vorsitzenden. Er folgt damit Margret Friedrich, die mit Anfang Oktober interimistisch die Agenden nach dem Abgang des langjährigen Vorsitzenden des Forums, Arthur Mettinger, wahrgenommen hat.

ZITAT DES MONATS

„Das war eine Nebenbemerkung, der man nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte.“

Karlheinz Töchterle, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, im UNISTANDARD vom 24. November 2011 auf die Frage, was es über den politischen Stellenwert der Universitäten aussage, wenn die Finanzministerin in ihrer Budgetrede einen Scherz über „Uni-Milliarde in Schilling“ unter Gelächter im Parlament machen kann.

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