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NEWSLETTER 8/12

29.11.2012

KOMMENTAR

Lehramtsstudien zählen an den Kunstuniversitäten nicht nur zu den quantitativ größten Studienrichtungen, ihre Absolventinnen und Absolventen sind auch Garanten dafür, dass die schulische Auseinandersetzung mit Bildender Kunst, Musik und Design auf höchstem Niveau stattfinden kann. Der Schlüssel dafür ist die fundierte künstlerische Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer in den künstlerischen Unterrichtsfächern. Die Entwicklung künstlerischer Kompetenz ist allerdings den Studierenden an den Kunstuniversitäten, die an AHS und BHS unterrichten, vorbehalten.

INLAND

Die Klausur der Bundesregierung am 9. November in Laxenburg sorgte angesichts des dort behandelten Themas Universitäten mehrere Tage für Hochspannung bei der Universitätenkonferenz (uniko). Schon tags zuvor hatte uniko-Präsident Heinrich Schmidinger gemeinsam mit den Vorsitzenden des Forums Lehre, Vizerektor Martin Polaschek, und des Forums Budget, Vizerektor Franz Wurm, in einer Pressekonferenz an die Koalition appelliert, bei den offenen Fragen Studienbeiträgen, Uni-Zugang und Lehrerausbildung zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Die Befürchtungen, es würden dort ein Jahr vor den Nationalratswahlen parteipolitisch motivierte Scheinlösungen ausgehandelt, wurden zum Bedauern der Rektorinnen und Rektoren überwiegend bestätigt. Auch wenn sich Bundesminister Karlheinz Töchterle drei Tage später bei der uniko-Plenarversammlung an der Wiener Boku bemühte, die Bedenken zu zerstreuen, harren die Widersprüche in dem Regierungsprojekt ihrer Auflösung.

Wie bestellt kam die alljährlich im November stattfindende Tagung des Österreichischen Wissenschaftsrates, der für 2012 das Thema „Lehren lernen – die Zukunft der Lehrerbildung“ gewählt und dazu die wichtigsten nationalen, aber auch hochrangige internationale Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Institutionen an zwei Tagen an der Wiener Kunstuniversität versammelt hatte. Heinrich Schmidinger, Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), ergriff die Gelegenheit, um in Anwesenheit von Bundesminister Karlheinz Töchterle die Bedenken der Universitäten zu artikulieren. Die im Regierungsprojekt vorgegebene Verpflichtung zur Kooperation der Universitäten mit den Pädagogischen Hochschulen (PH) sei problematisch, weil nach den Worten von Schmidinger „zwei verschiedene Partner in eine Zwangsehe hineingebracht werden“.

„Ist da jemand?“ So lautete in Anlehnung an einen TV-Werbespot das Motto der diesjährigen Tagung der Ombudsstelle für Studierende, vormals Studierendenanwaltschaft, deren Leiter Josef Leidenfrost eine beeindruckende Bilanz präsentierte. Die seit 1. März 2012 gesetzlich verankerte Ombudsstelle hat im Beobachtungszeitraum seit 2001 rund 80 Prozent der an sie herangetragenen Anliegen als „lösbar“, die restlichen 20 Prozent als „nicht lösbar“ – unter anderem wegen des Instanzenzugs – eingestuft. Die von den Studierenden vorgebrachten Probleme betreffen Beschwerden über zu wenig Lehrveranstaltungen, über systemische Mängel und Querschnittsmaterien, etwa bei Fragen der Durchlässigkeit zwischen Universitäten und Fachhochschulen, aber auch eskalierte Konflikte zwischen Personen. Die Ombudsstelle nützt dabei die neue Möglichkeit, Empfehlungen an Organe und Angehörige von Bildungseinrichtungen zu übermitteln.

INTERNATIONALES

Wer setzt für Projekte der Internationalisierung der Universitäten die Hebel in Bewegung – die Rektorate oder das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF)? Um diese Frage kreiste am 23. November die Diskussion im Rahmen der Hochschultagung des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) in Wien. Seitens des BMWF erhob Sabine Koch, Koordinatorin des Hochschulplans, die Forderung, die Universitäten mögen doch internationale Strategien entwickeln, ausbauen und koordiniert umsetzen. Dies sei auch ein Thema bei den Leistungsvereinbarungen. Seitens der Universitätenkonferenz (uniko) konterte Sylvia Hahn, stellvertretende Vorsitzende des Forums Internationales und Vizerektorin der Uni Salzburg, mit der trockenen Feststellung: „Man kann nicht Internationalisierung fordern, ohne die nötigen Mittel in die Hand zu nehmen: Ohne Geld ka Musi‘.“

EUROPÄISCHER FORSCHUNGSRAUM

Eine Delegation unter Führung von Nobelpreisträgern traf zur Monatsmitte den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, den ständigen Präsidenten des Europäischen Rats, Herman Van Rompuy sowie EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso, um die EU-Spitzen zu einer Sicherung der künftigen Budgets für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ zu drängen. Die Delegation überreichte einen offenen Brief, der unter anderem von 44 Nobelpreisträgern unterzeichnet ist und in dem vor den dramatischen Konsequenzen möglicher Budgetkürzungen bei Forschung und Innovation gewarnt wird.

ZITAT DES MONATS

„Mir wächst das Thema Studienbeiträge schon bei den Ohren hinaus.“

Der Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz, Rektor Heinrich Schmidinger, bei der uniko-Pressekonferenz am 8. November 2012 in Wien.

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