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NEWSLETTER 1/14

06.02.2014

KOMMENTAR

Bei der Auftaktveranstaltung für das europäische Forschungsprogramm HORIZONT 2020 in der Wiener Hofburg wurde jüngst vorgeführt, dass Österreich sich auf dem Weg zur Weltklasse im Bereich Forschung und Innovation befinde. So weit, so eindrucksvoll. Wer aber kam zu Wort, wenn hier über Wissenschaft und Forschung gesprochen wurde? Auf der Bühne des Redoutensaals, auf der die EU-Kommissarin die Performance Österreichs im sogenannten 7. Rahmenprogramm lobte, fand sich in der illustren Runde keine einzige Vertreterin  bzw. kein einziger Vertreter der Universitäten. Obwohl der Großteil des Forschungsoutputs unseres Landes von den Universitäten kommt und diese hauptverantwortlich sind für den Erfolg eben jenes 7. Rahmenprogrammes.

INLAND

Die Parlamentskorrespondenz brachte mit ihrer Meldung vom 29. Jänner den historischen Beschluss im Hohen Haus in trockenen Worten auf den Punkt: „Nationalrat besiegelt Aus für eigenständiges Wissenschaftsministerium.“ Mit den Stimmen der Regierungsmehrheit und gegen die geschlossene Front der vier Oppositionsparteien wurde in der letzten Jännerwoche die Änderung des Bundesministerien-Gesetzes exekutiert, womit die umstrittene Verschmelzung von Wissenschaft und Forschung mit dem Wirtschaftsministerium formal abgesegnet wurde. Diverse Anträge von Oppositionsseite, die auf Beibehaltung eines selbstständigen Wissenschaftsressorts abzielten, wurden von den Fraktionen der SPÖ und ÖVP abgeschmettert.

Nach den Turbulenzen rund um die Fusion des Wissenschafts- mit dem Wirtschaftsressort  bot der Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz (uniko) am 7. Jänner für Präsident Heinrich Schmidinger den willkommenen Anlass, an die politischen Verantwortungsträger zu appellieren: „Die Universitäten erwarten sich von jenen staatlichen Instanzen, welche ihnen die Autonomie eingeräumt haben und deshalb verpflichtet sind sie anzuerkennen, dass sie die notwendige Sensibilität aufbringen.“ Als Adressaten nannte Rektor Schmidinger „die gesamte Bundesregierung“, den neu gewählten Nationalrat, aber vor allem „das zuständige Bundesministerium - das sind Sie, sehr geehrter Herr Minister Dr. Mitterlehner, und Sie, sehr geehrte Damen und Herren, die Sie im neuen Ministerium Funktion, Aufgabe und Zuständigkeit haben werden“.

uniko-Neujahrsempfang: Schmidinger fordert von Politik Sensibilität ein
uniko-Neujahrsempfang: Schmidinger fordert von Politik Sensibilität ein
Im APA-Bild von links: Raiffeisen Bank International-Vorstandsvorsitzender Karl Sevelda, Bundesminister Reinhold Mitterlehner, uniko-Präsident Heinrich Schmidinger

INTERNATIONALES

Die Auslandsaufenthalte von Studentinnen und Studenten sollen stärker in den Studienplänen verankert werden. Dies gab Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der Präsentation von „Erasmus plus“, des neuen EU-Programms für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport (Laufzeit 2014 bis 2020), am 22. Jänner in der Wiener Hofburg im Beisein von EU-Kommissarin Androulla Vassiliou bekannt. Bisher haben in Österreich 74.000 Studierende das Erasmus-Programm in Anspruch genommen, bis 2020 soll diese Zahl auf 100.000 erhöht werden. Mitterlehner will zu diesem Zweck in den Verhandlungen zu den nächsten Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten diesem Vorhaben Rechnung tragen.

Welche Schlussfolgerungen ziehen die heimischen Universitäten aus der dichter werdenden globalen Vernetzung, Kooperation, Kommunikation und Mobilität von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, Studentinnen und Studenten aus aller Herren Länder? Mit der Veranstaltungsreihe „INTERNATIONAL LECTURES: Internationalisierung an österreichischen Universitäten“ setzt die Universitätenkonferenz (uniko) gemeinsam mit den Universitäten und der OeAD GmbH  (Österreichischer Austauschdienst) sowie der Partnerorganisation ÖH ab 19. März das Startsignal für ausgiebige Diskussionen. Die Teilnehmer sind aufgerufen, der neuen Vielfalt gerecht werdende Strukturen für alle Angehörigen einer Universität zu erörtern und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Fragen der weiteren Internationalisierung von Forschung, Lehre und der Curricula stehen ebenso im Vordergrund wie aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Diskurse.

PERSONALIA

Der Universitätsrat der Montanuniversität Leoben hat am Freitag, den 31. Jänner, den bisherigen Rektor Wilfried Eichlseder (57) einstimmig für eine zweite Funktionsperiode wiedergewählt. In einer ersten Stellungnahme meinte Universitätsratsvorsitzende Waltraud Klasnic: „Kontinuität heißt große Verantwortung zu übernehmen. Es geht um die konsequente Weiterführung der erfolgreichen Entwicklungen der vergangenen Jahre – und Rektor Eichlseder ist der Garant dafür.“ Der Universitätsrat folgte damit auch einer Empfehlung des Senates der Montanuniversität. Eichlseder leitet die Geschicke der Montanuniversität bereits seit 1. Oktober 2011. Seine zweite Amtsperiode als Rektor wird von 1. Oktober 2015 bis 30. September 2019 dauern.

ZITAT DES MONATS

„Wir brauchen ein Jahrzehnt der Priorität für Universitäten und Forschung“

Hannes Androsch, Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, bei einer Pressekonferenz am 29. Jänner 2014.

 

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