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NEWSLETTER 5/14

17.07.2014

KOMMENTAR

Kooperationen auf allen Kontinenten: Österreichs Universitäten sind in Forschung und Lehre nicht nur national, sondern auch international bestens vernetzt. Eine besondere Rolle spielen im Rahmen der Internationalisierungsstrategie die Joint Degrees. Die von zwei oder mehreren Partnerinnen bzw. Partnern entwickelten Studienprogramme haben als global aufgestellte Ausbildungen von höchster Qualität zu Recht Vorbildcharakter und entwicklen sich hierzulande zunehmend zur Erfolgsstory.

INLAND

Rund um die Iden des Juli kommt von Regierungsseite erstmals etwas Feuer in eine seit Monaten auf Sparflamme geführte Debatte – jene über die Größenordnung des Universitätsbudgets 2016 bis 2018. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner ließ dieser Tage die Öffentlichkeit wissen, dass er für die nächste dreijährige Leistungsvereinbarungsperiode beim Finanzminister „plus/minus“ 615 Millionen Euro einzufordern gedenke. Dieser Betrag müsste nachträglich im Finanzrahmen festgeschrieben werden und sollte eine „kontinuierliche Entwicklung“ bei den Universitäten ermöglichen. Seitens der Universitätenkonferenz (uniko) hielt Präsident Heinrich Schmidinger via Aussendung dagegen: Die Universitäten beharrten nach wie vor auf einer zusätzlichen Milliarde Euro für die genannten drei Jahre.

INTERNATIONALES

Was haben Universitätsstädte wie Amsterdam, München, Kopenhagen oder Zürich der österreichischen Bundeshauptstadt voraus? Der langjährige Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, seit 2010 Universitätsbeauftragter der Stadt Wien, versuchte es bei einer Pressekonferenz am 8. Juli an Hand von Ergebnissen einer noch nicht veröffentlichten Studie zu belegen: Der Millionenstadt an der Donau fehle es ganz offensichtlich an einer nachhaltigen Strategie für den Hochschul-, Wissenschafts- und Forschungsstandort Wien, weshalb sich der Herr Professor zu (moderater) öffentlicher Kritik an der rotgrünen Stadtregierung und (heftiger) Schelte für die rotschwarze Bundesregierung veranlasst sah. Auf seiner Homepage formuliert es Van der Bellen noch deftiger: „Dem drohenden Ruin des Universitätsstandortes massiv entgegen treten!“

Seit Ende Juni ist die Liste der internationalen Joint- und Double Degrees, also Studienprogramme für Master oder Doktorate, die von zwei oder mehreren internationalen Universitäten gemeinsam entwickelt wurden und an Österreichs Universitäten angeboten werden,  auf der uniko-Homepage  abrufbar. Einer Erhebung an den einzelnen Standorten folgend finden sich auf sechs Seiten die verschiedenen Programme der einzelnen Universitäten und ihre Partnerländer. Zur Veranschaulichung dient auch eine Landkarte mit den Institutionen auf allen Kontinenten. Für Christa Neuper, uniko-Präsidiumsmitglied und Rektorin der Universität Graz, haben die global aufgestellten Ausbildungen „Vorbildcharakter“ (siehe auch Kommentar).

EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM

Einen unkomplizierten Zugang zu Informationen über Hochschulen in 36 Ländern, darunter alle EU-Mitgliedstaaten, versprechen die Anfang Juli vorgestellten ersten Ergebnisse des neuen Europäische Hochschulregister (ETER). Als erste zentrale Anlaufstelle auf europäischer Ebene bietet das ETER ausführliche und vergleichbare Daten zu 2250 Hochschulen mit mehr als 16 Millionen Studierenden an. Dabei können die Größe, die Studierenden- und Mitarbeiterzahlen der Hochschulen, Studiengänge und Abschlüsse sowie Informationen über Forschung und internationale Aktivitäten abgefragt werden. ETER wurde mit EU-Mitteln in Höhe von 500 000 Euro aus dem früheren Programm für lebenslanges Lernen (nun Erasmus plus) eingerichtet.

PERSONALIA

Sabine Seidler (52) bleibt bis Ende September 2019 Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien. Universitätsrat und Senat haben die erste Frau an der Spitze der TU Wien in einem abgekürzten Verfahren für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Im Unirat erhielt sie in der jüngsten Sitzung 100 Prozent, im Senat am 23. Juni mehr als 90 Prozent Zustimmung,  hieß es in einer Aussendung der TU. Das Universitätsgesetz sieht vor, dass ein amtierender Rektor ohne Ausschreibung wiederbestellt werden kann, wenn Senat und Uni-Rat jeweils mit Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen. Seidler ist seit 2011 Rektorin der TU Wien. 1996 kam sie als erste ordentlich berufene Professorin für Nichtmetallische Werkstoffe an die Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften der TU Wien, ab 2007 war sie Vizerektorin für Forschung.

ZITAT DES MONATS

„Zudem arbeiten wir Schritt für Schritt daran, die Studienbedingungen zu verbessern, etwa mit der Studienplatzfinanzierung, die ja – Stichwort Ausbau der Kapazitäten – die klare Handschrift der SPÖ trägt.“

SPÖ-Wissenschaftssprecherin und Nationalratsabgeordnete Andrea Kuntzl in ihrem ersten großen Interview des Jahres in der Tageszeitung DIE PRESSE vom 9. Juli 2014 auf die Frage nach der Beschaffenheit der Hochschulpolitik ihrer Partei.

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