NEWSLETTER 7/14
21.10.2014
KOMMENTAR
KOMMENTAR
Uni-Rankings: uniko-Initiative für bessere Präsenz
Universitäts-Rankings gelten zunehmend als ein wichtiges Instrument für die internationale Positionierung von Universitäten. Rankingergebnisse werden nicht nur vermehrt als Orientierungshilfe bei Entscheidungen zu Studienort, Karriereplanung, Kooperationen oder Investitionen herangezogen, sondern beeinflussen auch die öffentliche Debatte über das Hochschul- und Wissenschaftssystem. Obwohl die existierenden Verfahren jeweils nur Ausschnitte der Realität abbilden und teils methodisch umstritten sind, wird von Top-Universitäten eine hohe Rankingpräsenz erwartet. Die Positionierung österreichischer Universitäten in den internationalen Rankings nachhaltig zu verbessern, hat sich eine Initiative der Universitätenkonferenz (uniko) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft unter der Leitung der TU Graz zur Aufgabe gemacht.
Zur weiteren Verbesserung der internationalen Rankingpräsenz haben sich zwölf österreichische Universitäten zusammengefunden, um proaktiv und gemeinsam Maßnahmen zu definieren. Ein akkordiertes strategisches und österreichweites Rankingmanagement ist das Ziel. Dazu wurden auf Basis einer Ist-Analyse aller weltweiten Rankings in den drei Bereichen Forschung, Nicht-Forschung und Öffentlichkeitsarbeit Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die auf unterschiedlichen Ebenen (Universitäten, uniko, Ministerium) und mit verschiedenen Zeithorizonten umgesetzt werden können.
Maßnahmenkatalog. Internationale Rankings beziehen über 20.000 Universitäten weltweit mit ein. Wenn österreichische Universitäten unter den 500 Top-Unis gereiht sind, so zählen sie zur absoluten Weltspitze. Allerdings muss die Öffentlichkeit über die Spezifika einzelner Rankings genauer informiert, müssen die positiven Leistungen der Universitäten sichtbarer dargestellt werden. Überlegungen zur verbesserten und akkordierten Öffentlichkeitsarbeit stehen daher ebenso im angedachten Maßnahmenkatalog der Ranking-Initiative wie internationales Reputationsmanagement, oder die österreichweite Vereinheitlichung in der Darstellung von Daten. Gerade bei bibliometrischen Daten gibt es vielfache Steuerungsmöglichkeiten der Universitäten. Dies betrifft alle Maßnahmen, die in den Bereich der Publikationen fallen: von der Erhöhung der Publikationstätigkeit in relevanten Organen und internationalen Top-Zeitschriften, der Sicherstellung einer einheitlichen und eindeutigen Affiliation bis hin zur Rekrutierung von internationalem Personal und High-Potentials.
Die Maßnahmen der Ranking Task Force werden in den nächsten Wochen final abgestimmt und die weitere Vorgehensweise festgelegt. Gestaltungsspielräume zur Optimierung der Außendarstellung sind dabei unbedingt zu nützen. Dies ändert allerdings nichts daran, dass Österreichs Universitäten aufgrund der budgetären Rahmenbedingungen mit jenen asiatischen Universitäten, die derzeit mit enormem finanziellen Aufwand an die Spitze drängen, nicht mithalten können. Der finanzielle Ausbau des Wissenschaftsstandortes Österreich wird daher nicht minder entscheidend sein für das künftige Abschneiden der heimischen Universitäten.
Orientierungspunkte für die Navigation der heimischen Universitäten, vor allem an die Adresse der Politik gerichtet, skizzierte der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Heinrich Schmidinger, Anfang Oktober in Wien. Sollten die Universitäten für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode 2016 bis 2018 nicht mehr als die Inflationsabgeltung in Höhe von zusätzlichen 615 Millionen Euro erhalten, dann könnten sie zwar „weitertun wie bisher“. Es müsse aber klar sein, dass in diesem Fall Österreichs Universitäten „den Sprung nach vorn“ im globalen Wettbewerb nicht schaffen werden, betonte Schmidinger anlässlich einer Pressekonferenz zum Start des neuen Studienjahres und beharrte auf der uniko-Forderung nach einer zusätzlichen Universitätsmilliarde ab 2016.
Auf herbe Kritik der uniko stößt die in Begutachtung stehende Novelle des Universitätsgesetzes (UG) mit der Regelung der Vorgangsweise bei Plagiaten bzw. dem Vortäuschen wissenschaftlicher Leistungen. „Da muss noch gewaltig nachgeschärft werden, der Entwurf geht zu wenig weit“, erklärte uniko-Präsident Heinrich Schmidinger bei der Tagung „Plagiat: Prävention – Erkennung – Konsequenzen“, die Mitte Oktober gemeinsam von der Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) und der uniko ausgerichtet worden war. „Es kann nicht sein, dass die Sanktion erst im Wiederholungsfall zum Tragen kommt“, äußerte Schmidinger seine Bedenken vor einem interessierten Publikum an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Schon gar nicht sei es einsichtig, warum Plagiate mit der neuen Regelung zum „Kavaliersdelikt“ erklärt und Bachelorarbeiten ausgeklammert werden sollen.
Seit etwas mehr als einem Monat ist Schrödingers Katze, der Wissenschaftsblog der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), online - auch auf Facebook und Twitter ist Schrödingers Katze rund um die Uhr aktiv. Der von David Baldinger betreute Blog will Wissenschaft und Forschung einer jungen, interessierten Zielgruppe näher bringen. Bei Schrödingers Katze als Inbegriff für Neugier und Entdeckungsdrang geht es um Forschung und Wissenschaft aus Österreich – immer im Kontext der globalen Scientific Community, und zwar mit Hintergrundgeschichten, Porträts und Interviews zu ausgesuchten Wissenschafts-Essenzen, die zum Staunen, Schmunzeln oder Nachdenken anregen sollen. Blog-Posts finden sich in den Kategorien Zahlen, Menschen, Orte, Dinge und Fragen.
Der Veranstaltungsreigen der Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) wird im November fortgesetzt: Im Rahmen der International Lectures findet am 13.11.2014 an der Universität Innsbruck die Lecture Internationalisation of the Curriculum statt. Als Partnerorganisationen der uniko wirken der Österreichische Austauschdienst (OeAD-GmbH) und die Universität Innsbruck mit, die International Lectures im Wintersemester 2014/15 werden in Kooperation mit der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft durchgeführt. „Betrachtungen zum Karriereweg in Wissenschaft und Kunst“ stehen im Mittelpunkt der Tagung Mind The Trap – Befristung, Teilzeit und Vereinbarkeit an Universitäten, die von der Task Force Gender & Diversity der uniko am 25.11.2014, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ausgerichtet wird.
PERSONALIA
In seiner Sitzung vom 20. Oktober 2014 bestätigte der Universitätsrat der Universität Salzburg einstimmig Rektor Heinrich Schmidinger (60) für weitere vier Jahre im Amt. Seine nunmehr bereits fünfte Amtsperiode beginnt am 1. Oktober 2015. Der Senat der Universität Salzburg hatte sich bereits in seiner Sitzung vom 23. Juni dieses Jahres mit einer Mehrheit von 92 Prozent für Schmidinger ausgesprochen. Aufgrund der Zustimmung dieser beiden Leitungsgremien muss die Funktion des Rektors nicht mehr ausgeschrieben werden. Schmidinger ist seit 1. Oktober 2001 Rektor der Universität Salzburg, seit Oktober 2011 hat er das Amt des Präsidenten der Österreichischen Universitätenkonferenz inne.
ZITAT DES MONATS
„Wenn die Bürokratie im Haus nicht will, dann hat es ein Minister extrem schwer.“
ÖVP-Wissenschaftssprecher Karlheinz Töchterle, vormals Rektor der Universität Innsbruck, dann Minister für Wissenschaft und Forschung (April 2011 bis Dezember 2013), am 18. Oktober 2014 in der PRESSE AM SONNTAG im Rückblick.
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