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NEWSLETTER 9/15

22.12.2015

KOMMENTAR

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner hat ganz recht: Das Budget für die Universitäten war noch nie so hoch wie derzeit. In der nächsten Periode der Leistungsvereinbarung (LV) sieht der Bundeshaushalt an die zehn Milliarden Euro vor. Die letzte Steigerung, die dazu geführt hat, erfolgte zu einer Zeit, in der fast alle anderen öffentlichen Bereiche Einsparungen hinnehmen mussten. Das ist anzuerkennen, wie ebenso anzuerkennen ist, dass Österreich seine Ausgaben für Wissenschaft und Forschung prozentuell in den vergangenen Jahren mehr gesteigert hat als die meisten anderen EU-Staaten. Es darf auch nicht übersehen werden, wie viel Österreich in die Infrastruktur seiner Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen investiert. Die respektablen Neubauten an fast allen Uni-Standorten sind ein sichtbares Zeichen, welches für etliche andere große Investitionen steht.

INLAND

Der 14. Dezember 2015 geht in die Annalen der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) als historisches Datum ein: Mit Sonja Hammerschmid (Foto: Martin Juen) wurde von der Plenarversammlung erstmals eine Frau für die Spitzenfunktion der uniko gewählt. Die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien wird mit Jahresbeginn 2016 als erste Präsidentin in der 105-jährigen Geschichte der Rektoren- bzw. Universitätenkonferenz ihre Amtsgeschäfte aufnehmen. Anlässlich der turnusmäßigen Neuwahl des Präsidiums hatte sich neben Hammerschmid auch die Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien, Sabine Seidler, für die Nachfolge von Präsident Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg, beworben, dessen Amtszeit nach zwei Perioden mit 31. Dezember 2015 endet.

Zum fünften und wohl letzten Mal in seiner Amtszeit empfing Bundespräsident Heinz Fischer am 14. Dezember die Mitglieder der Plenarversammlung der Universitätenkonferenz (2004 und 2007 noch unter dem Namen Rektorenkonferenz) in den Räumen der Hofburg zu einer Aussprache (Bild: Carina Karlovits/HBF). Das Staatsoberhaupt, von 1983 bis Anfang 1987 selbst Wissenschaftsminister, gratulierte der wenige Stunden zuvor zur neuen uniko-Präsidentin gewählten Rektorin Sonja Hammerschmid und überreichte ihr einen Blumenstrauß. Der scheidende Präsident Heinrich Schmidinger machte ebenso wie seine Nachfolgerin auf die aktuellen Anliegen der Universitäten aufmerksam. Der Bundespräsident hielt fest, dass „ein klares Bekenntnis zu den Universitäten auch ein klares Bekenntnis zur Gestaltung der Zukunft“ sei.

uniko mit Bundespraesident 14.12.2015
uniko mit Bundespraesident 14.12.2015

„Ich war immer ein Vertreter der stillen Diplomatie und frage mich, ob das der richtige Weg war.“ Mit diesen skeptischen Worten zog Rektor Heinrich Schmidinger, Präsident der uniko, in seiner Abschiedspressekonferenz Ende November ein durchwachsenes Resümee seiner mehr als vierjährigen Amtszeit seit Oktober 2011. Vielleicht müsste man so manches „lauter artikulieren, als ich es getan habe“, räsonierte Schmidinger durchaus selbstkritisch. Allerdings sparte der uniko-Präsident auch nicht mit Kritik an der rotschwarzen Koalition: Die Universitäten hätten für die Politik keine Priorität. „Es gibt keinen Willen der gesamten Bundesregierung, daran etwas zu ändern“, konstatierte Schmidinger mit bitterem Unterton.

INTERNATIONALES

Eine positive Zwischenbilanz zieht uniko-Präsident Heinrich Schmidinger über die im Wintersemester 2015/16 als Pilotprojekt gestartete MORE-Initiative für Flüchtlinge. Asylwerberinnen und -werber sowie Asylberechtigte können Kurse, Vorlesungen und künstlerische Studienangebote an österreichischen Universitäten besuchen und finden dort Gelegenheit, ihr Wissen und ihre Sprachkenntnisse weiterzuentwickeln. „Derzeit sind 740 Studierende als MORE-Studierende inskribiert. Unsere Initiative wird mittlerweile von allen 21 österreichischen Universitäten mitgetragen und steht somit österreichweit an allen Universitätsstandorten zur Verfügung“, erklärt Rektor Schmidinger.

PERSONALIA

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Med Uni Graz: Hellmut Samonigg zum Rektor gewählt

Hellmut Samonigg (64), der amtierende Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin an der Medizinischen Universität Graz sowie Leiter der Organisationseinheit zur Entwicklung des MED CAMPUS wurde am 9. Dezember 2015 in der Sitzung des Universitätsrates der Med Uni Graz  aus dem Dreiervorschlag des Senats zum neuen Rektor gewählt (Bild: Med Uni Graz/Jungwirth). Er folgt damit ab 15. Feber 2016 Josef Smolle nach, der die Med Uni Graz als Rektor durch zwei Amtsperioden erfolgreich geführt hat. Der Onkologe Samonigg war von 2003 bis 2008 Vizerektor für Strategie und Innovation und hat maßgeblich die Entwicklung der Palliativmedizin geprägt. Er ist der Öffentlichkeit auch als Initiator der „Don`t Smoke“ Kampagne bekannt.

ZITAT DES MONATS

„Ich finde es schade, dass Präsident Schmidinger seine Amtszeit zuletzt so pessimistisch dargestellt hat. Unsere gemeinsame Bilanz, aber auch die von Heinrich Schmidinger persönlich, ist mehr als herzeigbar und verdient durchaus Respekt.“

Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft in einer Aussendung seines Ministeriums vom 14. Dezember 2015.

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