NEWSLETTER 5/16
21.07.2016
_tea.jpg)
KOMMENTAR
Am 1. Juli 2016 habe ich nach Statut zum zweiten Mal seit der Vereinsgründung 2010 das Amt der Präsidentin der TU Austria übernommen. Die TU Austria ist zu einer starken Allianz geworden mit dem Willen und dem Potenzial, in der Universitäts- und Bildungslandschaft viel zu gestalten und voranzutreiben. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass synergetisches Vorgehen, das weder die Einzelinteressen der drei Technischen Universitäten vernachlässigt noch das große Ganze aus dem Blick verliert, funktionieren kann.
Eine weitgehende Übereinstimmung bei zwei für die Universitäten wichtigen Themen orteten uniko-Präsident Oliver Vitouch und dessen Stellvertreterin Edeltraud Hanappi-Egger nach einem ersten ausführlichen Gespräch am 18. Juli mit Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner: Demnach sollte eine Studienplatzfinanzierung, die sich an der Zahl von Absolventinnen und Absolventen orientiere, sowie – damit verbunden – eine „seriöse Kapazitätsbemessung“ zu einem „echten Systemwandel" führen, um so die „permanente Havariesituation“ der Universitäten zu überwinden. Vitouch sprach sich in dem Zusammenhang für eine „Entfesselung der Universitäten“ aus.
Ein überdurchschnittlich hohes Maß an Vertrauen wird Österreichs Universitäten nach wie vor innerhalb der Bevölkerung zuteil, speziell im Vergleich mit anderen Institutionen des Staates bzw. solchen in Europa. Laut der jüngst präsentierten Umfrage des SORA-Instituts (750 Telefoninterviews Mai, Juni 2016) stufen 71 Prozent der Befragten „die österreichischen Universitäten“ für „glaubwürdig“ ein. Damit liegen die Universitäten unter 16 abgefragten Einrichtungen im oberen Drittel – hinter Feuerwehr, Rettung, Polizei, Arbeiterkammer und Bundesheer (zwischen 89 und 74 Prozent Zustimmung); weit abgeschlagen folgen auf den unteren Rängen die österreichische Bundesregierung, die EU-Kommission sowie die Fussballverbände UEFA und FIFA (zwischen 30 und 15 Prozent Zustimmung).
Die jüngsten Vorgänge in der Türkei, die auch die Universitäten betreffen, lösen innerhalb der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) Besorgnis und Bestürzung aus. Am Tag nach der nächtlichen Ausrufung des Ausnahmezustandes durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erklärte Rektor und uniko-Präsident Oliver Vitouch: „Die Lage in der Türkei ist verheerend. Natürlich ist ein Putschversuch in einer Demokratie inakzeptabel. Das Erdogan-Regime missbraucht die Gelegenheit nun aber offenkundig für eine diktatorisch anmutende Säuberungswelle. Dabei trifft es, nicht zum ersten Mal, auch die Angehörigen der Universitäten, in einer Form und Heftigkeit, die man heutzutage nicht für möglich gehalten hätte."
Das Brexit-Referendum im Vereinigten Königreich vom 23. Juni 2016 – mit der knappen Stimmenmehrheit für einen Austritt Großbritanniens aus der EU – brachte nicht nur die von den Tories geführte Regierung in Bedrängnis. Auch die Schwesterorganisation der uniko, Universities UK, sah sich in der Folge innerhalb der Scientific Community zur Schadensbegrenzung genötigt. „Es ist unsere erste Priorität, die derzeitigen und künftigen Studierenden und das Personal aus der EU zu versichern, dass ihr enormer Beitrag zu unseren Universitäten außerordentlich hoch geschätzt wird, und das Resultat des Referendums keine unmittelbaren Auswirkungen für ihren Status der Immigration, den Status der Gebühren oder für den Zugang zu Darlehen für Studiengebühren hat“, hieß es dazu in einer Aussendung.
uniko-VERANSTALTUNG
unikocktail als Premiere für Medien und Uni-Pressestellen
Als gelungene Premiere gestaltete sich der am 18. Juli angesetzte Sommerempfang für Medienvertreterinnen und -vertreter in der uniko-Geschäftsstelle in der Wiener Floragasse „auf der Wieden“. Der Präsident der uniko und Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, seine Stellvertreterin, WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger, sowie Generalsekretärin Elisabeth Fiorioli begrüßten mehr als ein Dutzend Journalistinnen und Journalisten von Printmedien und Hörfunk sowie Pressesprecherinnen und -sprecher der Universitäten zum unikocktail. Die Anwesenden nahmen die Gelegenheit ausgiebig wahr, um bei kühlen Drinks neue Kontakte mit Medien zu knüpfen bzw. alte Verbindungen zu pflegen.
ZITAT DES MONATS
„Einig sind sich Wissenschaftsministerium und uniko darin, dass es eine sinnvolle und kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung braucht. Den Status quo festzuschreiben ist weder im Interesse des Ministeriums noch der Universitäten.“
Aus einer Stellungnahme des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) gegenüber der APA vom 19. Juli 2016.
Druckansicht »