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Newsletter 3/24

28.10.2024

#ABSCHIED

Nach zwölf Jahren als Rektor der Universität Klagenfurt und fast neun Jahren an der Spitze der uniko - abwechselnd als Vizepräsident und wie zuletzt wieder als Präsident - scheidet Oliver Vitouch mit 28. Oktober aus beiden Funktionen aus. Die Rektor:innen haben Vitouch bei der letzten Plenarversammlung für seinen Einsatz für die Universitäten mit minutenlangem Applaus bedacht. Auch bei der Abschiedsfeier an der Universität Klagenfurt am 22. Oktober kam die Anerkennung für Vitouchs Leistungen deutlich zum Ausdruck. So bilanzierte uniko-Vizepräsident, MedUni-Wien-Rektor Markus Müller: "Die Universitäten stehen nach diesen fast neun Jahren viel besser da."

Minister brachte Verdienstorden mit
Minister brachte Verdienstorden mit

Abschiedsfeier für Präsident Oliver Vitouch bei der Plenarsitzung am 14. Oktober in Krems. Rektor:innen vlnr: Petra Winter, Eva Schulev-Steindl, Friedrich Faulhammer, Peter Riedler, Ulrike Sych, Sebastian Schütze, Elisabeth Gutjahr, Jens Schneider, Georg Schulz, Rupert Sausgruber, GS Elisabeth Fiorioli, Stefan Koch, Oliver Vitouch, Horst Bischof, Wolfgang Fleischhacker, Petra Schaper Rinkel, Johan Hartle, Bernhard Fügenschuh, Markus Müller

#NACHFOLGE

Brigitte Hütter führt uniko-Geschäfte bis zur Wahl

Nach dem Ausscheiden von Oliver Vitouch als uniko-Präsident übernimmt seine erste Stellvertreterin, die Rektorin der Kunstuniversität Linz, Brigitte Hütter, die Geschäfte. Hütters Stellvertreter an der uniko-Spitze bleibt der derzeitige 2. Vizepräsident, MedUni-Wien-Rektor Markus Müller. Am 9. Dezember 2024 findet in der Plenarversammlung der Rektor:innen die Nachwahl der uniko-Präsident:in für die restliche Funktionsperiode bis Ende 2025 statt.

Hütter übernimmt als gf. uniko-Präsidentin Verantwortung in wesentlichen, aktuellen Themen. Die Verhandlungen mit dem Ministerium über die Leistungsvereinbarungen 2025 bis 2027 befinden sich in der Schlussphase. Künftig ist ein eher angespannter Bundeshaushalt zu erwarten, da steht das Bemühen um Synergien etwa zwischen der JKU und der sich auf Standortsuche befindlichen Digitaluni auf der Agenda.

Das neue Psychotherapiestudium muss in den regionalen Verbünden etabliert und umgesetzt werden. Schließlich soll das Masterstudium ab 2026 an den öffentlichen Universitäten angeboten werden, wobei auch die Zulassungsbestimmungen noch offen sind.

Darüber hinaus ist die uniko als wesentlicher Teil der österreichischen Forschungscommunity in den anlaufenden Regierungsverhandlungen gefragt - als Beraterin in Forschungs- und Innovationsbelangen und als Interessensvertreterin für die öffentlichen Universitäten.

Hütters Schwerpunkte

In Dialog und öffentlichen Diskurs zu treten, sind Hütter wichtige Anliegen: „Universitäten haben den gesellschaftlichen Auftrag, eine zukunftsfähige Gesellschaft mitzugestalten. Das bedeutet auch, für die Freiheit von Wissenschaft und Kunst, für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte einzutreten.“ Sie tritt zudem für Internationalität und Diversität ein: „Die Universität als Ort der kritischen Auseinandersetzung mit den vielfältigen Problemlagen unserer Zeit und des zukunftsorientierten Experimentierens benötigt international den Austausch und Diskurs möglichst unterschiedlicher Sichtweisen und Ansätze.“

Brigitte Hütter leitet seit fünf Jahren als Rektorin die Geschicke der Kunstuniversität Linz. Sie hat Rechtswissenschaften und Hochschulmanagement studiert und war in leitenden Funktionen an der Universität Salzburg, am Mozarteum Salzburg und an der Johannes Kepler Universität in Linz tätig.

Markus Müller ist Professor für Klinische Pharmakologie und steht seit 2018 als Rektor an der Spitze der MedUni Wien.

#EU-WETTBEWERBSPOLITIK

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den ehemaligen EZB-Chef, Italiens Ex-Premier Mario Draghi, mit einem Report zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit beauftragt. Herausgekommen ist eine neue Industriestrategie für Europa, die umfassende Änderungen auch im Forschungsbereich mit sich bringt. Draghis Vorschläge haben weitgehend Eingang in das Arbeitsprogramm der neuen EU-Kommission gefunden, von der Leyen hat die Aufgaben in den Dossiers der zuständigen Kommissare verankert. Der FORWIT hat den Draghi-Report und dessen Folgen für den Bereich Forschung, Technologie und Innovation analysiert.

#NATIONALRATSWAHLEN

Das Super-Wahljahr ist noch nicht ganz vorbei, am 24. November wird der steirische Landtag neu gewählt. Die beiden bundesweiten Wahlgänge zum EU-Parlament und zum Nationalrat sind jedoch abgeschlossen und dabei zeigte sich, dass der Bildungsabschluss einen erheblichen Unterschied beim Wahlverhalten bewirkt. Das Foresight-Institut hat im Auftrag des ORF das Wahlverhalten bei der Nationalratswahl erforscht.

#TRILATERALESTREFFEN

Die Präsidien der deutschen, Schweizer und österreichischen Rektor:innenkonferenz fanden sich am 26. und 27. September zu ihrem traditionellen trilateralen Treffen zusammen. Schauplatz 2024 war die Universität für Weiterbildung in Krems. Bei dem heurigen Treffen ging es auch um akute Probleme wie den Krieg gegen die Ukraine und den Nahostkrieg, um Flüchtlinge aus der Ukraine und steigenden Antisemitismus in Europa. Zentrale Themen waren darüber hinaus strukturelle Veränderungen, mit denen die Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz konfrontiert sind.

#ZITAT

"Die Wissenschaft ist seit Jahrzehnten in der Rolle der Kassandra, die die Dinge, die da kommen, klar sieht und mittlerweile ziemlich präzise vorhersagt. Aber wie in der griechischen Mythologie wird sie vielfach nicht gehört. Das ist Realitätsverleugnung, wie sie bei Orwell im Buche steht."

uniko-Präsident Oliver Vitouch über den Umgang von Teilen der Politik mit dem Klimawandel

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