Newsletter 2/25
24.09.2025
Das gemeinsame LV-Projekt „IT-Sicherheit stärken“ für Österreichs öffentliche Universitäten geht in die entscheidende Phase – nämlich die Implementierung in den 22 Häusern. Über den Sommer sind wesentliche Vorarbeiten abgeschlossen und somit die Voraussetzung für die operative Phase geschaffen worden.
In den vergangenen Wochen wurde die Governancestruktur des gemeinsamen Programms ausgearbeitet und per Umlaufbeschluss einstimmig beschlossen.
Am 11. September fand das Kick-off-Meeting aller 22 Universitäten statt.
#D-A-CH-Treffen
Zwischen den USA und China: Auf der Suche nach gemeinsamen Strategien
Am 25. und 26. September tagten in Bonn die Hochschulvertretungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz
Wissenssicherung, Datensouveränität und der Umgang mit globalen Krisen: Mit diesen Herausforderungen für die Universitäten beschäftigten sich die Vertrer:innen der deutschen Hochschulrektorenkonferenz, der swissuniversities und der uniko bei ihrem trilateralen Treffen am 25. und 26. September in Bonn.
Die Rektor:innen berichteten über aktuelle Entwicklungen in ihren Ländern und diskutierten gemeinsam Handlungsoptionen in einer zunehmend unsicheren geopolitischen Lage. Diesbezüglich spannte sich der Bogen von der notwendigen Datensouveränität Europas gegenüber den USA bis hin zur Know-how-Sicherung gegenüber China. Themen waren auch der Cyberschutz universitärer Infrastruktur und die Qualitätsabsicherung von Forschungsergebnissen angesichts des enormen Anstiegs von elektronischen Publikationsmöglichkeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Zukunft der Lehrkräftebildung. Die Beiträge beleuchteten verschiedene Reformansätze zur Sicherung des steigenden Bedarfs an Lehrpersonal – von der inhaltlichen Weiterentwicklung der Studienprogramme bis zu strukturellen Fragen der Ausbildung. So hat es beispielsweise die Schweizer Universität Freiburg geschafft, die pädagogische Hochschule gänzlich in die Universität zu integrieren.
Die jährlich stattfindende D-A-CH-Veranstaltung bietet Raum für offene Diskussionen, strategische Verständigung und nicht zuletzt für persönliche Begegnungen.
Hochschulforscherin Ada Pellert ist seit November 2024 Rektorin der Universität Klagenfurt. Ihre Inaugurationsrede, gehalten am 20. März 2025, in Auszügen:
Kennen Sie das Gefühl, wenn man spürt, es schließt sich ein Kreis an der richtigen Stelle? Dieses Gefühl habe ich heute. 1998 habe ich mich an der Universität Klagenfurt habilitiert. Thema: Die Universität als Organisation. Die Kunst, Experten zu managen. Nachdem ich mich mit der Universität als Organisation theoretisch auseinandergesetzt hatte, wollte ich wissen, wie das in der Praxis geht. 1999 wurde ich Vizerektorin für Personalentwicklung, Lehre und Frauenförderung, in einer spannenden Zeit, denn damals bekamen die Universitäten erstmals institutionelle Autonomie: Sie waren nicht mehr nachgelagerte Dienststellen eines Ministeriums, sondern wurden zu Dienstherren mit Globalbudget. Es gab also wirklich etwas zu gestalten im Hochschulmanagement. So kam es also zum Berufswechsel von der Hochschulforscherin zur Hochschulentwicklerin. Wenn mir in späterer Folge die Universitätspraxis ab und zu doch recht merkwürdig vorkam, beispielweise in mehrstündigen Gremiensitzungen mit wachsendem Aggressionslevel, habe ich mich mit dem Gedanken beruhigt: Sie verhalten sich nur theoriekonform. Das hat mir geholfen, den Spaß an der Universitätsentwicklung bis zum heutigen Tage nicht zu verlieren.
Universitäten sind ja als Organisationen recht merkwürdig.
"Eine Inauguration ist ein Moment des Übergangs – eine Schwelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie öffnet unseren Horizont für das Kommende, und sie ist wohl auch ein passender Anlass, darüber zu reflektieren, warum Universitäten heute wichtiger sind denn je", sagte Rektorin Viktoria Weber in ihrer Rede zur Inaugurationsfeier an der Universität für Weiterbildung Krems am 3. Oktober 2025. Viktoria Weber ist seit 1. August Rektorin der UWK. Im Folgenden ihre Rede in Auszügen:
Die Universität in Krems ist die einzige öffentliche Universität Österreichs - und auch in Europa gibt es kaum vergleichbare Einrichtungen - die sich an erster Stelle der Weiterbildung und dem lebensbegleitenden Lernen widmet. Damit ist sie Brücke und Avantgarde zugleich: Brücke, weil sie Studierende mit unterschiedlichsten biographischen Hintergründen, aus unterschiedlichsten Lebens- und Berufsphasen zusammenführt, weil sie aus der reichen beruflichen Praxis ihrer Lehrenden und Studierenden heraus immer auch eine enge Verbindung zur Gesellschaft hat, und Avantgarde, weil sie wissenschaftliche Reflexion sowie wissenschaftliche Weiterbildung mit gesellschaftlicher Transformation verbindet.
Ausgehend von der Open-Access-Bewegung hat in den letzten beiden Jahrzehnten weltweit ein Trend zu Open Science Einzug gehalten. Open Science ist ein breites Feld, das sich mittlerweile nicht mehr nur auf offene Publikationen beschränkt, sondern auch offene Daten, insbesondere Forschungsdaten, offene Methoden, offene Source Codes und eine offene Forschungsinfrastruktur umfasst. Zusammengenommen ergeben diese Bereiche einen enormen Wandel in der wissenschaftlichen Arbeit.
Doch wie kann ein derartiger Transformationsprozess umgesetzt werden?
#ZITAT
"Mit der neuen Wissenschaftsministerin gab es einen guten, gemeinsamen Start. Aber wir wissen alle, die Nagelprobe wird kommen, wenn es um die Finanzen geht."
uniko-Präsidentin Brigitte Hütter im OÖN-Interview über das Verhältnis zur neuen Bundesregierung
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