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Newsletter 2/24

04.07.2024

#EU-Forschungsprogramm FP10

200 Milliarden für die Innovationskraft Europas

In wenigen Monaten starten die offiziellen Verhandlungen für das EU-Forschungsrahmenprogramm 2028 bis 2034. Um die Innovationskraft Europas zu erhalten, unterstützt die österreichische Universitätenkonferenz die vielfach erhobene Forderung, das FP10-Budget auf 200 Milliarden Euro zu verdoppeln. Die uniko-Positionen zu FP10 wurden auf der Plenarversammlung in Klagenfurt am 24. Juni einstimmig verabschiedet.

Das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm, derzeit als "FP10" bezeichnet, wird offiziell ab 2025 auf der Grundlage eines Vorschlags der neuen EU-Kommission verhandelt. "FP10" soll 2028, wenn das derzeitige Forschungsrahmenprogramm "Horizon Europe" ausläuft, starten und voraussichtlich eine Laufzeit von sieben Jahren haben. Die österreichische Universitätenkonferenz hat sich bei ihrer Plenartagung in Klagenfurt am 24. Juni 2024 mit dem künftigen EU-Forschungsrahmenprogramm beschäftigt und einstimmig folgende Positionen für die bevorstehenden Verhandlungen beschlossen:

Ausreichender und stabiler Finanzrahmen für das FP10

Die uniko schließt sich der bereits vielfach geäußerten Forderung nach Verdoppelung des Budgets auf EUR 200 Mrd. für das nächste Forschungsrahmenprogramm an. Mit dem Ziel der strategischen Autonomie und dem Anspruch des Wohlstandserhalt vor Augen ist eine ausreichende Dotierung der forschungsgetriebenen Innovationskraft Europas unumgänglich.

Exzellente Grundlagenforschung und Forschungskooperationen

Das Forschungsrahmenprogramm forciert Kooperation und bringt damit die besten Köpfe Europas und darüber hinaus zum Wohle der europäischen Gemeinschaft zusammen. Dies ist die entscheidende Stärke dieses Instruments besonders in der Grundlagenforschung. Es gilt, internationale Kooperation im Bewusstsein der Aspekte von Trusted Research und dem Prinzip as open as possible, as closed as necessary folgend zu fördern. Das etablierte Säulensystem sollte für das FP10 beibehalten werden und ein ausreichender Anteil in die Grundlagenforschung fließen. Instrumente wie der ERC und MSCA-Aktionen haben sich bewährt und sollten eine deutliche Budgetaufstockung erfahren. Die Grundsätze der Chancengleichheit und Diversität sollten dabei weiter berücksichtigt werden.

Gute Balance entlang der Technology Readyness Levels (TRL)

Folgerichtig fordert die uniko eine Budgetverlagerung hin zu Programmen mit niedrigerem TRL-Level. Dennoch ist eine gute Balance zwischen Grundlagenforschung, angewandter und experimenteller Forschung zu finden. Das FP10 sollte jedoch v.a. die künftige Innovationskraft Europas fördern, das heißt, mutige Investitionen in potenziell bahnbrechende Innovationen tätigen.

Politische Programmierung im FP10 reduzieren

Kreative, disruptive Ideen entstehen nicht aus output-orientierter Programmierung. Die Schwerpunktsetzung sollte die Herausforderungen der Zukunft widerspiegeln, aber genügend Spielraum für das kreative Potenzial der Forschung und bottom-up Forschungsanträge offenlassen. Politische Zielsetzungen und Missionen sollten dabei berücksichtig werden, jedoch nicht dazu verleiten, bei den Programmschienen ins Mikromanagement zu verfallen.

European Research Area – ERA

ERA ist wichtig für Europa und der Fokus sollte auf ERA Policies mit starker Hebelwirkung in Hinblick auf internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen FTI -Systeme gelegt werden. Insbesondere mit Blick auf die ERA Actions gilt es, wenige zentrale Maßnahmen zu priorisieren. Die European Universities könnten in Bezug auf den ERA eine treibende Rolle spielen.

European Universities Initiative

FTI-relevante Aktivitäten der European Universities sollten im Diskurs zum FP10 sowohl inhaltliche als auch budgetäre Berücksichtigung finden. Im Idealfall gibt es für die EUI zusätzliche Mittel, um Universitäten, die sich nicht an einem Konsortium beteiligen, nicht zu benachteiligen.

Missionen und Partnerschaften

Diese beiden Bereiche spiegeln den politischen Gestaltungswillen im Rahmenprogramm wider. Es sind dies wichtige Zielsetzungen, die bei der Programmierung des nächsten Rahmenprogramms weiterhin eine Rolle spielen sollten. Die Mittel zur Erreichung der in diesem Rahmen definierten Ziele sollten jedoch aus allen relevanten Bereichen (DGs) der Kommission gespeist werden. So sollten Mittel des FP10 nicht zur Missionserreichung selbst, sondern allein zur Finanzierung von Forschung und Innovation mit Blick auf die mit den Missionen verbundenen Herausforderungen verwendet werden.

Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und Kunst

Mit Blick auf die politischen Zielsetzungen ist die Rolle und Integration der Sozial- und Geisteswissenschaften und der Kunst weiter zu stärken. Dazu sind Hebel in den Auswahlkriterien zu überlegen, die eine stärkere Einbindung von SSHA gewährleisten und entsprechende transdisziplinäre Projektkonsortien fördern und soziale Innovation als Treiber langfristigen gesellschaftlichen Fortschritts stärker zu berücksichtigen.

Open Science

Open Science ist ein unabdingbar gewordenes Instrument für Forschung und Innovation. Eine offene Kultur zum Austausch von Wissen und Forschungsdaten sowie gemeinsame Nutzung von Forschungsinfrastrukturen müssen gefördert werden. Dazu zählen auch das Ausschöpfen von Sy-nergien zwischen den Projekten und die Förderung der Kommunikation der Konsortien untereinander.

#NEUEREKTORIN

Es ist 30 Jahre her, als ich zum ersten Mal in die USA zog. Damals ging ich für ein Jahr nach San Francisco, um eine Forschungsausbildung zu erhalten, die ich dann nach Österreich zurückbringen wollte. Aus einem Jahr wurden drei Jahre, ich habe meinen Mann kennengelernt, meine Tochter Alexandra wurde in San Francisco geboren, fünf Jahre später meine Tochter Anna in St Louis. Und so nahm das Leben einen ganz anderen Lauf als den, den ich mir vorgestellt hatte.

#unikoPUBLIKATION

Der neue uniko-Jahresbericht ist vor kurzem publiziert worden. Auch wenn er per definitionem eine Rückschau auf 2023 darstellt, enthält er reichlich Lesestoff zu Themen, die auch aktuell auf der Tagesordnung stehen: Angefangen vom Budgetrahmen, auf dessen Basis gerade die Detailverhandlungen zu den neuen Leistungsvereinbarungen stattfinden, über Vorschläge, das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken bis hin zu europäischen Anstrengungen, mit attraktiveren Forscher:innenjobs Braindrain aus der EU in Richtung USA zu verhindern.

#PROMOLI

Das Förderprogramm "Promovieren ohne Limit" (PromoLi) ist in der Verlängerung. Kürzlich wurde das Vergabeverfahren für sechs neue Promotionsstellen für Menschen mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung abgeschlossen. "Die Stellen wurden mittels eines kompetitiven Verfahrens vergeben. Nach der Ausschreibung der Stellen an den jeweiligen Universitäten gingen zahlreiche beeindruckende Bewerbungen ein. Durch die Förderung werden hervorragende PhD-Projekte in unterschiedlichsten Fachdisziplinen ermöglicht, die auch die Diversität der Forschungslandschaft abbilden", sagt die Vorsitzende des uniko-Forums Personal, Vizerektorin Gerda Müller (mdw). 

#ZITAT

„Die EU will auch in Zukunft der vorteilhafteste Lebensraum der Welt bleiben, hinsichtlich Bildung, Gesundheit, Wohlstand und Wohlergehen der gesamten Bevölkerung. Wissenschaft, Forschung und leistungsfähige Hochschulen sind Schlüsselfaktoren dafür“

uniko-Präsident Oliver Vitouch

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