NEWSLETTER 3/16
18.05.2016

KOMMENTAR
Als aktuell „jüngstes“ Mitglied der Plenarversammlung der Österreichischen Universitätenkonferenz freue ich mich über die Gelegenheit, stellvertretend für das gesamte neue Rektoratsteam das Programm für die Weiterentwicklung der Medizinischen Universität Graz vorzustellen. Als große Klammer aller Vorhaben in den Bereichen „Studium und Lehre“, „Forschung“ und „Patientinnen- und Patientenbetreuung“ steht die räumliche Zusammenführung der Med Uni Graz am neuen MED CAMPUS im Zentrum. Mit der Inbetriebnahme des Moduls 1 im Herbst 2017 fällt der Startschuss zur interdisziplinären Zentrumsbildung in Lehre und Forschung. Jedoch ist in weiterer Folge auch die Umsetzung des Moduls 2 essenziell, um die Gesamtvision des MED CAMPUS Graz Wirklichkeit werden zu lassen.
Wenige Stunden vor der Angelobung des designierten Bundeskanzlers und SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern wartete am Dienstag die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität, Sonja Hammerschmid, mit einer Überraschung auf. Am Vormittag teilte sie den Mitgliedern der Universitätenkonferenz (uniko) mit, dass sie ab sofort ihre Funktion als Präsidentin der uniko zurücklege. „Ich werde mein Tun in Zukunft in den Dienst der Republik Österreich stellen – sprich die Funktion der Bundesministerin für Bildung übernehmen“, erklärte die scheidende Präsidentin in einer schriftlichen Stellungnahme. Am heutigen Mittwoch, 18. Mai, etwas mehr als 24 Stunden später, wurde sie in der Präsidentschaftskanzlei von Bundespräsident Heinz Fischer (Foto: APA / Schlager) mit drei weiteren Mitgliedern des neuen Regierungsteams der SPÖ angelobt.
Als herbe Enttäuschung bewertet die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) den Strategiebericht des Bundesministeriums für Finanzen zum Bundesfinanzrahmengesetz (BFRG) 2017 bis 2020; ein Entwurf, der Ende April vom Ministerrat verabschiedet und im Parlament präsentiert wurde. Die vorgebliche Priorität für die Zukunftsbereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung lasse sich – anders als etwa bei den Themen Sicherheit – zumindest in den ausgewiesenen Zahlen nicht erkennen, erklärte am 29. April Rektorin Sonja Hammerschmid in ihrer ersten und zugleich letzten Pressekonferenz als Präsidentin der uniko.
Studierende als Stammgäste der Nationalbibliothek
„Wir freuen uns, dass unsere Bibliothek bei Studierenden beliebt ist, und selbstverständlich soll jeder den Studienort auswählen können, an dem er sich wohlfühlt.“ Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) nimmt in einem Interview für den uniko-Jahresbericht zu kritischen Stimmen der jüngeren Vergangenheit Stellung, wonach Lesesäle der ÖNB als Studiersäle „zweckentfremdet“ werden. 2015 wurden knapp 233.600 Besucherinnen und Besucher in den ÖNB-Lesesälen gezählt. Die Generaldirektorin schätzt den Anteil von Studierenden auf rund 70 Prozent, dazu kämen auch noch Wissenschafterinnen und Wissenschafter.
Neben der Nutzung der Bibliothek durch Studierende zählt Rachinger noch eine Reihe weiterer Schnittstellen der ÖNB mit den öffentlichen Universitäten auf: So arbeite die Nationalbibliothek heute im Forschungsbereich sehr eng mit Universitäten zusammen, „besonders in gemeinsamen, auf unsere Bestände bezogenen Forschungsprojekten, etwa im Literaturarchiv und der Papyrussammlung“. Im Bereich der Digital Humanities werde sich das in den nächsten Jahren noch intensivieren. „Eine weitere Schnittstelle bildet die Bibliothekarsausbildung im Rahmen unseres interuniversitären Lehrganges Library and Information Studies“, ergänzt die Generaldirektorin.
Positive Resonanz. Die Gemeinschaftsausstellung zum vergangenen Jubiläumsjahr der Wiener Alma Mater „Wien 1365. Eine Universität entsteht“ habe nach den Worten Rachingers „sehr positive Rückmeldungen“ ausgelöst: „Es hat uns mit großem Stolz erfüllt, dass dieser prachtvolle Rückblick auf die Universitätsgeschichte im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek seinen passenden Rahmen gefunden hat. Ich finde es bemerkenswert, dass die beiden Kulturinstitutionen Universität Wien und Österreichische Nationalbibliothek auf eine nahezu gleich lange Geschichte zurückblicken können. 1368, also nur drei Jahre nach der Gründung der Wiener Universität, ist das fiktive Gründungsdatum der Hofbibliothek, denn aus diesem Jahr stammt das älteste noch heute in der Bibliothek nachweisbare Buch.“
Ab sofort ist der Jahresbericht der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) 2015 auch online auf der Homepage abrufbar. Wie jedes Jahr finden sich in der Chronik neben dem Kommentar des Präsidenten und der Generalsekretärin eine Reihe von Beiträgen prominenter Vertreterinnen und Vertreter der (inter-)nationalen Scientific Community, allen voran des Wissenschaftsministers. Die Texte sollen einen Einblick in die vielfältigen Aufgabenbereiche geben und zugleich einen Leistungsnachweis der uniko als Stimme der Universitäten liefern.

PERSONALIA
Der Biologe Klement Tockner wird neuer Präsident des Wissenschaftsfonds FWF. Der Aufsichtsrat der zentralen Förderstelle für Grundlagenforschung in Österreich wählte am 17. Mai den 53-jährigen Direktor des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie Professor für Aquatische Ökologie an der Freien Universität Berlin aus einem Dreiervorschlag der FWF-Delegiertenversammlung (Foto: IGB Berlin / Andy Küchenmeister).
ZITAT DES MONATS
„Als Ahnungsloser fragt man sich: Was hat Österreich davon, stark in der Grundlagenforschung zu sein? Also, worum geht’s da?“
Der langjährige ORF-Moderator Hubert Arnim-Ellissen am 18. Mai 2016 im Hörfunk-Interview des Ö1-Morgenjournals mit dem neugewählten Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF, Klement Tockner.
Druckansicht »