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Vitouch-Nachfolge: Kunstuni Linz-Rektorin Brigitte Hütter übernimmt uniko-Geschäfte

Nachwahl der Präsident:in am 9. Dezember / MedUni Wien-Rektor Markus Müller bleibt uniko-Vizepräsident

OTS 29. 10. 2024

Mit 28. Oktober 2024 schied Oliver Vitouch als Präsident der Universitätenkonferenz aus. Kunstuni Linz-Rektorin Brigitte Hütter übernimmt geschäftsführend den Vorsitz in der uniko. Die Nachwahl der Präsident:in findet am 9. Dezember statt.

uniko-Fragen an die Parteien: Wie halten Sie es mit der Wissenschaft?

Viel Zustimmung zu eigenständigem Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Innovation / Wer wen als Minister:in berufen würde

OTS 19. 9. 2024

Als eine Entscheidungshilfe für die bevorstehende Nationalratswahl beleuchtet die Universitätenkonferenz das Verhältnis der fünf Parlamentsparteien zu Wissenschaft und Forschung. Dazu hat die uniko vier Schlüsselfragen an die Parteien gestellt, die Antworten haben in manchen Belangen weitgehende Übereinstimmung, in anderen bemerkenswerte Unterschiede zu Tage gefördert.

"Wir zählen auf die neuen Superkräfte und ihre besondere Verantwortung"

uniko-Präsident Oliver Vitouch anlässlich der Sub-Auspiciis-Feier in der Hofburg

OTS 18. 3. 2024

In der Hofburg wurden Sub-Auspiciis-Promovierten die Ehrenringe überreicht. Besonders jetzt würde die Welt der Höchstleistungen bedürfen, sagte uniko-Präsident Oliver Vitouch in seiner Rede.

Promotionen "sub auspiciis Praesidentis" werden neuerdings als Sammelfeier in der Hofburg abgehalten, was am Montag, den 18. März, erstmals geschah. Die eigentliche Promotion findet zwar weiterhin dezentral an den Universitäten statt, aber die Ehrenringe werden den herausragenden Absolvent:innen in der Folge von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Präsidentschaftskanzlei überrreicht. uniko-Präsident Oliver Vitouch strich in seiner Rede hervor, dass besondere Fähigkeiten stets mit besonderer Verantwortung verknüpft seien. In der heutigen Zeit der multiplen Krisen und der Erfindung der Künstlichen Intelligenz seien die "Superkräfte" der "neuen Helden" besonders gefragt. Vitouchs Rede im Wortlaut:

"Menschen brauchen Epen"

Das Epos hat in der gesamten Menschheitsgeschichte eine besondere Bedeutung. „Uns ist in alten mæren wunders vil geseit …“ Geschildert werden Aufgaben (etwa die des Herakles), Heldentaten, Dilemmata, Rückschläge, Verluste, Ambivalenzen, Prinzipien, Verhaltenscodices, Ethik und Moral. Das geht so vom Gilgamesch und Ilias und Odyssee über Beowulf, das Nibelungenlied oder den Herrn der Ringe bis zu Star Wars, Game of Thrones und House of Cards.

Im Zuge eines Staatsbesuchs von Bundespräsident Van der Bellen 2019 in Lissabon lernten wir als Mitglieder der Delegation gar, dass dort die höchsten staatlichen Ehren dem Dichter und Chronisten gelten: Die Kranzniederlegung im Nationalheiligtum, dem Hieronymitenkloster in Belém, erfolgt am Sarkophag des Nationaldichters Luís de Camões, nicht an jenem des Seefahrers und Entdeckers Vasco da Gama. Demonstrativ geehrt wird in Portugal der Barde, nicht der Heros: nicht der die Heldentaten vollbringt, sondern der sie besingt.

"Spiderman" versus "The Boys"

Menschen brauchen also Epen, in Geschichte und Gegenwart. Und die Gegenwart ist reich an Epen, wenn auch meist in etwas anderer Form. Eines davon, ein besonders erfolgreiches sogar, ist das Marvel Universe – ein zeitgenössischer Olymp quasi. Und nun werden Sie auch gleich sehen, worauf ich hinaus will. Eine der wichtigsten Figuren in Marvels Universum ist Peter Parker, auch bekannt als Spider-Man. Und das Motto Peter Parkers, das ihm sein – bald darauf tragisch umkommender – Onkel Ben mit auf den Lebensweg gibt, lautet: With Great Power Comes Great Responsibility.

With Great Power Comes Great Responsibility, mit besonderen Fähigkeiten geht auch besondere Verantwortung einher: Das ist die epische Maxime Peter Parkers. Und sie passt perfekt zur heutigen Veranstaltung. Spätere Variationen über das Thema, außerhalb Marvels & DCs, postdeeceeistisch quasi, führen uns überdeutlich vor Augen, was passiert, wenn man diese Maxime nicht beherzigt: In der Serie The Boys, in der Superhelden und -heldinnen als janusköpfige Gestalten grausige Dinge tun, oder in deren spin-off Gen V, der auf dem Campus der fiktiven Godolkin University spielt. Superkräfte – besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten – ohne das geschulte Bewusstsein besonderer Verantwortung und die entsprechend hohen Ansprüche an sich selbst, die immer wieder auf die Probe gestellt werden können, sind eine gefährliche Sache. Das haben schon die alten Griechen und die Jedi-Meister gewusst, und es ist in fast allen Epen zentrales Thema. Denken Sie daran.

Die "Superkräfte" und ihre neuen Aufgabe

Episch, liebe Promovierte, war auch Ihre eigene Bildungsbiographie, mit kontinuierlichen Höchstleistungen von der Oberstufe bis zum Doktorat. Sie alle verfügen über besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten, auch wenn wir gemeinhin nicht „Superkräfte“ dazu sagen. Und sie leben in einer Zeit mannigfaltiger gesellschaftlicher, humanitärer und wissenschaftlicher Herausforderungen. Nicht ohne Grund lief im MUSA des Wien-Museums bis gestern die Ausstellung Bye-bye Zuversicht zu den 2000ern: Sie bringt das Lebensgefühl gleich mehrerer Generationen schmerzlich auf den Punkt. Aber wir brauchen Menschen, die aus humanistischer Gesinnung heraus zuversichtlich gestalten. Bei aller Liebe zur Third Mission der Universitäten halte ich daher die First Mission, das Hervorbringen hochqualifizierter, in Gesellschaft, Öffentlichkeit, Wissenschaft und Wirtschaft wirksam werdender Absolvent:innen, für die vornehmste universitäre Aufgabe. Das sind in besonderem Maße Sie. Lassen Sie mich erklärend zusammenfassen, was ich schon beim Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz Ende Jänner formuliert habe:

"Die Zivilisation steht auf dem Spiel"

„Die Sicht auf die wachsende Bedeutsamkeit von Universitäten, Wissenschaft und Forschung kommt nicht von ungefähr. Wir leben in interessanten Zeiten, ganz im Sinne des berühmten chinesischen Fluchs – im viralen, krisenklimatischen, infrastrukturfragilen, demokratiemüden Zeitalter, in einer Zeit der Polykrisen und der Instabilität. Es geht zunehmend um die Frage, wie unser Wohlstand, der Europäische Sozialstaat, das Friedensprojekt EU, die liberale Demokratie, die allgemeinen Menschenrechte zu bewahren sind. Es geht also beileibe nicht nur um die physische Infrastruktur – von der Bahnverbindung über die Stromversorgung bis zur Cybersecurity –, sondern auch um soziale, demokratische und humanitäre Errungenschaften. Es steht genau genommen, verzeihen Sie die Prise Pathos, nichts weniger als unsere Zivilisation auf dem Spiel.

"Lassen Sie sich nicht unterkriegen"

Es braucht also Problemlösekompetenz, und die beherzte Motivation zur Problemlösung. Das gilt für eine ganze Reihe von Themen, etwa auch die KI-Entwicklung und KI-Regulation. Und der Klimawandel tritt dabei immer mehr in den Vordergrund, da er unterschiedlichste Ebenen berührt: gesellschaftliche Spannungen, individuelle Lebensentwürfe, politischen Populismus, Protestformen der Zivilgesellschaft, Generationenkonflikte, Verteilungsgerechtigkeit, Wohlstandsbegriffe, technologische Entwicklungen, Wirtschaftssysteme, Ideologien und das Infragestellen liebgewonnener Gewissheiten. Die Generation unserer Studierenden hat hier, anschauliches Zitat, the most skin in the game. Universitäten versammeln die Kompetenz, die Voraussicht und das studentische Ungestüm, nicht in Negligenz (après moi, le déluge), in Resignation oder naive Technologiegläubigkeit zu verfallen. Die Turbulenzen werden sich absehbar nicht auf Flut, Wind und Wetter beschränken.“

"Wir zählen auf Sie"

Lassen Sie sich von der Last dieser Aufgaben nicht unterkriegen – sie hat, in der langen Epengeschichte der Menschheit, schon vielen Held:innen zu schaffen gemacht. Bleiben Sie guten Mutes. Heute ist ohnehin ein allerhöchster Feiertag für Sie, an den Sie Ihr Leben lang zurückdenken mögen – so wie Peter Parker. Aber machen Sie sich bewusst, dass der Ring, den Sie nun tragen, mit gehobener Verantwortung einhergeht. Diese Verantwortung kommt aus Ihrem eigenen Inneren, und aus dem, was Ihnen Ihr persönliches Bildungsepos mitgegeben hat. Wir zählen auf Sie.

Studierende aus der Ukraine dauerhaft in Österreich absichern

Ukrainer:innen in gefragten MINT-Fächern besonders stark vertreten / uniko schließt sich Forderung der Hilfsorganisationen an

OTS 31.1.2024 

Da im Krieg gegen die Ukraine kein Ende in Sicht ist, sollte für die Studierenden eine Dauerlösung in Österreich gefunden werden. Die uniko schließt sich der Forderung der Hilfsorganisationen - Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und Volkshilfe – an, die Geflüchteten aus der Ukraine mit Asylberechtigten gleichzusetzen. Dies wäre der einfachste Weg, um Studierenden den Zugang zur Studienbeihilfe und damit die erfolgreiche Absolvierung eines Studiums zu ermöglichen.

uniko-Neujahrsempfang: Vitouch hebt die Rolle unabhängiger Universitäten für Demokratie und Gesellschaft hervor

24. 1. 2024

uniko-Präsident Oliver Vitouch betonte beim Neujahrsempfang am 23. Jänner 2024 die positive Entwicklung der österreichischen Universitäten, kritisierte jedoch das neue IDSA Linz, wie die APA vermeldet. Er warnte vor "gelenkten" Universitäten mit kurzfristigen finanziellen Interessen und unterstrich die unverzichtbare Rolle freier Universitäten für die Demokratie in Österreich.

Zur Bildergalerie (@uniko / Klaus Ranger)

uniko zu Gesetzesentwurf: Geplante Digital-Uni erfüllt nicht die Kriterien für eine Universität

Austriakisches Sonderkonstrukt widerspricht Vorgaben der Bundesverfassung

OTS 8.1.2024

Mit heutigem Datum, 8. Jänner 2024, läuft die Begutachtung für das Institute of Digital Sciences Austria, IDSA, ab. Das Wissenschaftsministerium legt der Digital-Uni nicht – wie den anderen öffentlichen Universitäten – das Universitätsgesetz zugrunde, sondern plant eine Sonderkonstruktion. Diese entspricht aus Sicht der uniko aber weder einer Universität im internationalen Verständnis dieses Begriffs noch den Vorgaben der Bundesverfassung.