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OTS 16.6.2015

Der Tenor der heute präsentierten Studien der Arbeiterkammer (AK), wonach Kinder von Eltern mit akademischem Abschluss von der Einführung der Zugangsbeschränkungen an Universitäten „profitiert“ hätten, bedarf nach Ansicht der Universitätenkonferenz (uniko) einer differenzierten und gründlichen Betrachtung. Die kürzlich vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) präsentierten Evaluierungen der Zulassungsregelungen lassen den Schluss zu, dass sich im Medizinstudium die Bildungsschicht aus Ärztinnen und Ärzten großteils selbst reproduziert. Davon abgesehen seien aber derzeit aus den Ergebnissen der genannten Evaluierungsberichte keine strukturellen Auswirkungen auf die soziale Durchmischung erkennbar, betont uniko-Präsident Heinrich Schmidinger.

Zugangsregelungen: Grundsätzliches Okay der uniko

APA 28.5.2015

Grundsätzliche Zustimmung zu einer Aufrechterhaltung bzw. Ausweitung der Zugangsbeschränkungen kommt von der Universitätenkonferenz (uniko): „Alle Unis halten Zugangsregelungen für nötig - in welchem Ausmaß und in welchen Fächern ist aber je nach Standort unterschiedlich", so uniko-Präsident Heinrich Schmidinger zur APA. Gleichzeitig müsse man aber die Platzbeschränkungen künftig an den Kapazitäten der Universitäten orientieren, betonte Schmidinger. „Wenn dies dann auch noch mit einer echten Studienplatzfinanzierung einherginge, wäre das System stimmig und praktikabel."

Derzeit würden als Platzzahl dagegen die durchschnittliche Studentenzahlen der letzten drei Jahre herangezogen – unabhängig von den tatsächlichen Platz- bzw. Ausstattungsverhältnissen. Grundsätzlich hätten sich die Zugangsbeschränkungen bewährt, meinte der uniko-Präsident: Mit den (von der nunmehrigen Evaluierung allerdings nicht erfassten) Regelungen in Psychologie und Publizistik seien die Überlastungsprobleme an seiner eigenen Universität, der Uni Salzburg, wieder auf ein „bewältigbares Maß" reduziert worden.

Die von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ins Spiel gebrachten neuen Beschränkungen in Fächern wie Chemie und Jus würden die Unis sehr unterschiedlich sehen: In Salzburg habe man etwa kein Chemie-Studium, in den Rechtswissenschaften sehe er dafür momentan keine Notwendigkeit: „Das kann aber an anderen Unis anders ausschauen", so Schmidinger. Die Unis müssten die Beschränkungen ja auch nicht nutzen, sollten im Bedarfsfall aber die Möglichkeit dazu haben.

Die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) will Schmidinger einer laufenden Evaluierung unterziehen: Hier würden die Unis ständig dazulernen. Generell müsse man sich aber fragen, ob man das Ziel der Selbstorientierung der Studenten nicht schon vor dem Studium angehen sollte: „Aber das ist natürlich ein weites Feld, weil es in die Organisation der Schulen, konkret der Matura-Klassen hineinspielt." (APA)