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Shanghai-Ranking

Herausforderungen für die österreichischen Universitäten

ARWU ist eines der international am meisten beachteten Rankings. Es weist im Vergleich zu anderen Verfahren eine höhere Transparenz und Objektivität auf, z.B. durch den Verzicht auf subjektive Umfragedaten oder auf Daten, die von den Universitäten geliefert und damit „optimiert“ werden können. Gleichzeitig ist die Methodik vergleichsweise simpel, so dass maßgeblichen Verzerrungseffekten unzureichend Rechnung getragen wird.

Die eingesetzten Indikatoren sind Summenwerte, die nicht mit der Größe einer Universität in Relation gebracht werden. In dieser Logik ist z.B. Universität A mit 1.000 Publikationen besser als Universität B mit 500 Publikationen. Dass Universität A 500 WissenschafterInnen beschäftigt und Universität B nur 100 und somit A zwei Publikationen pro WissenschafterIn, B hingegen fünf Publikationen pro WissenschafterIn aufweist, wird durch den Indikator „Per Capita Performance“ nicht ausgeglichen. Damit sind große Universitäten – unabhängig von ihrer tatsächlichen Leistung – im Vorteil.

Eine weitere wesentliche Verzerrung kommt durch die bibliometrischen Indikatoren und ihre Datenbasis zustande. Im Web of Science, bei Zitierungen, bei Publikationen in Nature and Science bzw. bei Publikationen in Zeitschriften sind naturwissenschaftlich-medizinisch ausgerichtete Universitäten im anglo-amerikanischen Sprachraum gegenüber Universitäten mit Forschungsbereichen, bei denen nicht-englischsprachige oder andere als Zeitschriftenpublikationen dominieren, stärker vertreten.

Die Berücksichtigung der NobelpreisträgerInnen und GewinnerInnen der Fields-Medaille trägt schließlich ebenfalls zu einer Bevorzugung naturwissenschaftlich-medizinischer Universitäten bei und betont darüber hinaus Leistungen aus der Vergangenheit (i.e. der letzten 100 Jahre), wovon traditionsreiche Universitäten profitieren.

Diese Effekte spiegeln sich in den nationalen Ergebnissen: Die größten und fachlich dem Rankingfokus gemäß ausgerichteten österreichischen Universitäten sind regelmäßig vertreten.