Bologna Prozess - Europäischer Hochschulraum
2018 jährte sich die Sorbonne Deklaration (25. Mai 1998), deren Existenz zur Entstehung der Bologna-Reform wesentlich beigetragen hat, zum zwanzigsten Mal. 2019 traf dies auch auf die Bologna Deklaration (19. Juni 1999) zu. Die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) mit ihren Mitgliedern hat sich zu Plänen und Entwicklungen im Rahmen der Bologna-Reform immer wieder aktiv eingebracht und diese sowohl innerhalb Österreichs als auch auf europäischer Ebene mitgestaltet. So wurden nicht nur bereits seit 2005 aktiv Bestrebungen zur Verbesserung des damaligen Doktoratsstudiums angestoßen, die in einige Positionspapiere, Empfehlungen, Projekte und Konferenzen mündeten, sondern beispielsweise 2008 die ersten nationalen Veranstaltungen zum Nationalen Qualifikationsrahmen und zu aktuellen Fragestellungen organisiert. Durch die Bologna-spezifischen Projekte der uniko (2008-2010) wurde die Diskussion zur Bologna-Reform innerhalb Österreichs über die gängigen Themen ECTS, Diploma Supplement und mobilitätsspezifische Fragen hinaus geführt. Die Themencluster waren: Doktoratsstudium neu, berufliche Relevanz der neuen Abschlüsse Bachelor und Master und Non-formales und informelles Lernen.
Doktoratsstudien
Seit 2005, als die Österreichische Universitätenkonferenz (damals Österreichische Rektorenkonferenz) und das Wissenschaftsministerium eine zukunftsweisende Positionierung zum Doktoratsstudium in Österreich abgaben, wird vonseiten der uniko der Weiterentwicklung des Doktorats ein wesentlicher Stellenwert beigemessen.
Im Sinne der Annäherung des Europäischen Hochschulraumes (EHR) und des Europäischen Forschungsraumes (EFR), der Empfehlungen der European University Association (EUA) und Entwicklungen der Universitäten per se, erschien es auch auf nationaler Ebene von größter Wichtigkeit, sich zur Weiterentwicklung der Doktoratsstudien zu positionieren und diese entsprechend voranzutreiben.
Microcredentials
Mit dem Rome Communiqué (2020) wurde den kleineren, flexiblen Lerneinheiten im Bologna-Diskurs die Bezeichnung der „Microcredentials“ zugewiesen, die ihrerseits bereits davor in den Diskussionen und Konzepten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission 2020 aufgenommen worden war.
Die österreichischen Universitäten beschäftigen sich in vielen Facetten mit Lebenslangem Lernen und entwickeln bzw. bieten insbesondere im Bereich der Weiterbildung solche Kurzformate schon lange an, wobei Zahl und ECTS-Umfang der Angebote je nach Einrichtung und Land unterschiedlich sein können. Vor diesem Hintergrund stehen die Universitäten dem Konzept von Microcredentials grundsätzlich positiv gegenüber.