NEWSLETTER 1/04
29.11.2004
Generalsanierungsplan - Ein Zwischenbericht
Im neuen Universitätsgesetz wurde festgelegt, dass die Bildungsministerin im Einvernehmen mit den Universitäten bis Ende 2004 den Generalsanierungsbedarf erhebt. Am 11. November hat die Österreichische Rektorenkonferenz (ÖRK) den vom Bildungsministerium, ÖRK, BIG und Universitäten ausgearbeiteten Generalsanierungsplan für die Universitäten zustimmend zur Kenntnis genommen. Bei den nun vereinbarten Generalsanierungsprojekten für die Universitätsbauten geht es nur um Maßnahmen zur Einhaltung der Arbeitnehmerschutzbestimmungen (Brandschutz, Fluchtwege, etc.) und anderer gesetzlicher Auflagen, die bis 2013 zu erfolgen haben.
Durch den Umstieg auf das neue Universitätsgesetz unterliegen die Universitäten den Bestimmungen des Arbeitnehmer(innen)schutzgesetzes, das wesentlich strengere Regelungen vorsieht als das bisher geltende Bundesbediensteten-Schutzgesetz. Bis zum März 2005 wird die Rektorenkonferenz eine Dringlichkeitsreihung der einzelnen Projekte ausarbeiten.
Gleichzeitig wird die ÖRK mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) Gespräche über die Finanzierung des Sanierungsbedarfs aufnehmen. Außerdem wird die ÖRK auch in Verhandlungen mit dem Bildungsministerium eintreten, um den durch die Sanierung zu erwartenden Mehraufwand bei den Mieten abdecken zu können. Darüber hinaus sind für 2005 Verhandlungen über notwendige, vom Generalsanierungsplan nicht erfasste Instandhaltungsmaßnahmen sowie über Neubauvorhaben geplant, deren Kosten noch zu ermitteln sind.
INLAND
„Grottenschlechte“ Bildungspolitik der Regierung versus „Panikmache“ der Opposition – zwischen diesen Polarisierungen pendelten die Debattenbeiträge im Plenum des Nationalrats, als sich die vier Parlamentsfraktionen in der zweiten und dritten Novemberwoche des emotionsgeladenen Themas Universitäten und Wissenschaftsbudget annahmen.
INTERNATIONALES
„Gestatten, Bachelor Mayer“ - „Angenehm, Master Huber“: Werden sich angehende Akademiker künftig auf diese Weise miteinander bekanntmachen?
Die Diskussionsbeiträge bei der jüngsten Tagung der Industriellenvereinigung zum Thema Bachelor, Master & PhD zeigten auf, dass – einmal abgesehen von der Titelsucht des Homo austriacus – mit der Umstellung auf das zwei- bzw. dreigliedrige Studiensystem noch eine Reihe von Hindernissen auf dem steinigen Weg nach Bologna zu überwinden sein wird. Während die Industrie die hoch fliegenden Pläne am liebsten schon 2006 abgeschlossen sehen möchte, sind die Praktiker an den Universitäten noch mit den Mühen der Ebene konfrontiert. Nicht umsonst warnen Experten in Brüssel, wie der für den gesamteuropäischen Studentenaustausch zuständige Direktor des ACA, Bernd Wächter, vor den Gefahren durch Verwässerungstendenzen.
EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM
Kaum wahrgenommen von einer breiten Öffentlichkeit, sorgt die Internet-Nutzung auch auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Literatur für eine lautlose Revolution: Weil die Fachverlage immer teurer werden, weichen Forscher zunehmend auf Gratismedien aus, womit gleichzeitig der Kostendruck von den Universitäten genommen wird. Immerhin erfordert die Finanzierung von Journalen an Universitätsbibliotheken jährlich Mittel in Millionenhöhe.
ZITAT DES MONATS
„Die Universitäten haben die Implementierung des Universitätsgesetzes sehr zügig und professionell wahrgenommen. Dafür möchte ich mich bei allen Rektoren und Vizerektoren bedanken.“
Bundesministerin Elisabeth Gehrer am 9. 11. 2004 im Parlament