KOMMENTAR
Gerade wieder wird beklagt, dass an den Universitäten 80 Prozent der Wissenschafterinnen und Wissenschafter nur befristet arbeiten können. Ein differenzierter Blick auf die Zahlen zeigt ein völlig anderes Bild, wie Vizerektor Michael Lang, Vorsitzender des uniko Forums Personal und des Dachverbands der Universitäten, zeigt.
Befristet angestellt sind in aller Regel Dissertantinnen und Dissertanten: Viele von ihnen bekommen für die Dauer ihres Doktoratsstudiums einen Arbeitsvertrag. Haben sie diese wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen, bewerben sie sich für eine andere Position innerhalb oder außerhalb der Universitäten. Ähnliches gilt für Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung.
In einem befristeten Arbeitsverhältnis befinden sich oft auch über externe Projektgelder finanzierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Dauer des Arbeitsvertrages ist in diesen Fällen davon abhängig, wie lange die finanziellen Mittel reichen. Klammert man diese Personengruppen sowie die studentischen Mitarbeitenden aus, sinkt der Prozentsatz befristeter Beschäftigter unter den hauptberuflich tätigen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern ab dem Postdoc-Level auf rund 40 Prozent.