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28.10.2024

#ABSCHIED

Anerkennung für Vitouchs Wirken: "Die Universitäten stehen jetzt viel besser da"

Nach zwölf Jahren als Rektor der Universität Klagenfurt und fast neun Jahren an der Spitze der uniko - abwechselnd als Vizepräsident und wie zuletzt wieder als Präsident - scheidet Oliver Vitouch mit 28. Oktober aus beiden Funktionen aus. Die Rektor:innen haben Vitouch bei der letzten Plenarversammlung für seinen Einsatz für die Universitäten mit minutenlangem Applaus bedacht. Auch bei der Abschiedsfeier an der Universität Klagenfurt am 22. Oktober kam die Anerkennung für Vitouchs Leistungen deutlich zum Ausdruck. So bilanzierte uniko-Vizepräsident, MedUni-Wien-Rektor Markus Müller: "Die Universitäten stehen nach diesen fast neun Jahren viel besser da."

Vitouch sei "in Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Kunst beheimatet, also ein zutiefst akademischer Mensch, dem die Universitäten ein wirkliches Anliegen sind", sagte Müller. Vitouch habe seine Funktion in der uniko "untadelig, integer, eloquent und immer top-informiert" ausgeübt. Vitouch habe stets, vor und hinter den Kulissen für die Autonomie der Universitäten gekämpft und sei ein überzeugter Antifaschist.

"Wortgewandt, humorvoll, streibar"

Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität Linz und neue geschäftsführende uniko-Präisdentin, charakterisierte Vitouchs Arbeit so: "Er hat Maßstäbe und Meilensteine gesetzt und bewahrt stets den Blick über den Tellerrand. Er ist wortgewandt und humorvoll - auch das gehört zum Gesamtpaket Oliver Vitouch." Vitouch sei im besten Sinne des Wortes streitbar, so Hütter. "Man hört ihm immer gerne zu und er macht seine Sinne, zuhörend und verstehen wollend, weit auf. Bei aller Kritik geht es ihm immer um das Große und Ganze, er ist ein überzeugter Europäer und kennt das Universitätswesen. Ich gratuliere seinen künftigen Studierenden schon jetzt zu ihrem Professor."

"Für wertvolle Ziele gekämpft"

Vitouch selbst sagte in seiner Exaugurationsrede: „Den Universitäten gedient zu haben ist ein Dienst an der Gesellschaft, an Kultur und Wohlstand und an der Zukunft. Ich hatte Gelegenheit, lange Jahre hindurch gemeinsam mit wichtigen Wegbegleiter:innen inbrünstig für wertvolle Ziele zu kämpfen: für eine höhere Leistungsfähigkeit der österreichischen Universitäten, für deren Autonomie, bessere Studienbedingungen, die Einheit von Forschung und Lehre und die Ermöglichung echter Spitzenforschung. Zugleich war es mein Primärziel, der jungen Universität Klagenfurt zum Durchbruch als erstrangige Institution nach besten europäischen Standards zu verhelfen. Durch die Quantensprünge der letzten Jahre – in beiderlei Molekülen – bin ich reich belohnt worden." Die Universität Klagenfurt sei "internationaler, stärker, bunter, forschungsintensiver, selbstbewusster, angesehener und schöner geworden", sagte Vitouch. Mehr könne man sich nicht wünschen.

"Faszination ist der Schlüssel zum Erfolg"

"Gute Universitäten zeichnen sich aus durch den intrinsischen Impetus, etwas erreichen zu wollen, auf verschiedensten Ebenen den berühmten impact zu erzielen – durch all ihre Angehörigen. Zukunft heißt wollen", sagte Vitouch. Zugleich lasse sich an Universitäten nicht einfach anordnen, man müsse überzeugen.

Vitouch schloss die Exaugurationsrede mit seinem Credo: "Universities must be fascinating, intellectually rewarding places. If they stop being that, all is lost. Das ist meine feste Überzeugung: Universitäten müssen faszinierende, intellektuell lohnende Orte sein. Diese Faszination ist der Schlüssel zum Erfolg, auch in Zukunft.“

Minister brachte Verdienstorden mit

Wissenschaftsminister Martin Polaschek verlieh Vitouch im Rahmen der Exaugurationsfeier das große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Polaschek sagte, Vitouch sei ein wichtiger Mitstreiter gewesen, um die 16 Milliarden für die Universitäten für die Periode 2025 bis 2027 zu erkämpfen. Vitouch habe sich stets für bessere Rahmenbedingungen für Studierende eingesetzt, vor allem auch für first Academics.

 

#NACHFOLGE

Nach dem Ausscheiden von Oliver Vitouch als uniko-Präsident übernimmt seine erste Stellvertreterin, die Rektorin der Kunstuniversität Linz, Brigitte Hütter, die Geschäfte. Hütters Stellvertreter an der uniko-Spitze bleibt der derzeitige 2. Vizepräsident, MedUni-Wien-Rektor Markus Müller. Am 9. Dezember 2024 findet in der Plenarversammlung der Rektor:innen die Nachwahl der uniko-Präsident:in für die restliche Funktionsperiode bis Ende 2025 statt.

#EU-WETTBEWERBSPOLITIK

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den ehemaligen EZB-Chef, Italiens Ex-Premier Mario Draghi, mit einem Report zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit beauftragt. Herausgekommen ist eine neue Industriestrategie für Europa, die umfassende Änderungen auch im Forschungsbereich mit sich bringt. Draghis Vorschläge haben weitgehend Eingang in das Arbeitsprogramm der neuen EU-Kommission gefunden, von der Leyen hat die Aufgaben in den Dossiers der zuständigen Kommissare verankert. Der FORWIT hat den Draghi-Report und dessen Folgen für den Bereich Forschung, Technologie und Innovation analysiert.

#NATIONALRATSWAHLEN

Das Super-Wahljahr ist noch nicht ganz vorbei, am 24. November wird der steirische Landtag neu gewählt. Die beiden bundesweiten Wahlgänge zum EU-Parlament und zum Nationalrat sind jedoch abgeschlossen und dabei zeigte sich, dass der Bildungsabschluss einen erheblichen Unterschied beim Wahlverhalten bewirkt. Das Foresight-Institut hat im Auftrag des ORF das Wahlverhalten bei der Nationalratswahl erforscht.

#TRILATERALESTREFFEN

Die Präsidien der deutschen, Schweizer und österreichischen Rektor:innenkonferenz fanden sich am 26. und 27. September zu ihrem traditionellen trilateralen Treffen zusammen. Schauplatz 2024 war die Universität für Weiterbildung in Krems. Bei dem heurigen Treffen ging es auch um akute Probleme wie den Krieg gegen die Ukraine und den Nahostkrieg, um Flüchtlinge aus der Ukraine und steigenden Antisemitismus in Europa. Zentrale Themen waren darüber hinaus strukturelle Veränderungen, mit denen die Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz konfrontiert sind.

#ZITAT

"Die Wissenschaft ist seit Jahrzehnten in der Rolle der Kassandra, die die Dinge, die da kommen, klar sieht und mittlerweile ziemlich präzise vorhersagt. Aber wie in der griechischen Mythologie wird sie vielfach nicht gehört. Das ist Realitätsverleugnung, wie sie bei Orwell im Buche steht."

uniko-Präsident Oliver Vitouch über den Umgang von Teilen der Politik mit dem Klimawandel

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