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NEWSLETTER 6/17

24.10.2017

KOMMENTAR

Die mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien feiert heuer ein rundes Jubiläum: 1817 als Singschule nach dem Vorbild des Conservatoire Paris von der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit 24 Schülerinnen und Schülern gegründet, entwickelte sie sich in den 200 Jahren zu einer der weltweit größten Musikuniversitäten mit rund 3300 Studierenden, 1200 Lehrenden und 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Verwaltungspersonal. Die Resonanz auf die bisherigen Feierlichkeiten zu mdw200 ist für mich als Rektorin ein eindrucksvoller Beweis für das große gesellschaftliche Interesse an der mdw, ihren Leistungen und ihren Studierenden.

INLAND

Vitouch zu Bildungsressort: Nicht ohne Verständnis für Wissenschaft

„Ein ,Super-Ministerium‘ für Bildung, das auch die Verantwortung für die Universitäten umfasst, ist grundsätzlich eine gute Idee – vorausgesetzt, die Bundesministerin oder der Bundesminister versteht auch etwas von Wissenschaft und Forschung.“ Mit diesen Worten nahm der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Oliver Vitouch, wenige Tage nach der Nationalratswahl zu den demnächst anlaufenden Gesprächen um die Verteilung der Ministerien Stellung. Am vergangenen Freitag wurde Außenminister und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz als Chef der stimmen- und mandatsstärksten Fraktion im künftigen Nationalrat vom Bundespräsidenten beauftragt, entsprechende Vorschläge zur Bildung einer Bundesregierung zu erstatten.

Vor diesem Hintergrund wies uniko-Präsident Vitouch die Parteien auf die Rolle der Universitäten hin: Diese sollten die Hochschulen nicht als reine Ausbildungseinrichtungen verkennen, denn: „Die Universitäten sind, quantitativ und qualitativ, die Hauptforschungseinrichtungen unseres Landes. Ihre Leistungen in der Grundlagenforschung und der Qualifizierung junger Forscherinnen und Forscher stellen den wichtigsten Treiber für Innovation und Wohlstandssicherung dar“, betonte Vitouch. Zugleich warnte er davor, das Ressort Wissenschaft in den Regierungsverhandlungen als bloße „Verschubmasse“ zu betrachten.

Forderungen. Die uniko erwarte, so der Präsident, von der künftigen Bundesregierung, ungeachtet ihrer parteipolitischen Zusammensetzung, dass sie eine wettbewerbsfähige Finanzierung der Universitäten sicherstelle. Das vor zehn Jahren vom Nationalrat und in der Folge in mehreren Regierungsprogrammen definierte Ziel, bis 2020 zwei Prozent des BIP für den tertiären Bildungssektor aufzuwenden, sei in der neuen Legislaturperiode mit konkreten Meilensteinen umzusetzen; zudem seien die Bedingungen für Lehre und Forschung durch verbesserte Betreuungsrelationen zu stärken. „Die Universitäten müssen insbesondere in stark nachgefragten Studienbereichen die Möglichkeit zu fairen Zugangsregelungen erhalten“, fügte Vitouch hinzu.

Um österreichische Universitäten unter die besten einhundert in den internationalen Rankings zu bringen, wie das etwa den Niederlanden oder der Schweiz vorbildlich gelingt, müsse der Hochschulpolitik tatsächliche Priorität eingeräumt werden. Dazu zähle auch eine Steigerung der Mittel für Grundlagenforschung und Maßnahmen zur Exzellenzförderung. Ebenso wichtig sei die Sicherung der universitären Autonomie. Vitouch: „Internationale Studien belegen den klaren Zusammenhang zwischen Autonomie und Leistungsfähigkeit von Universitäten. Echte Autonomie und Gestaltungsmöglichkeit ist neben adäquater Finanzierung der entscheidende Erfolgsfaktor.“

Keine 48 Stunden nach der geschlagenen Nationalratswahl machten sich vier führende Köpfe in der Beamtenschaft zweier für Forschung zuständiger Ministerien Gedanken, wie das „Silo-Denkens in der Forschungs-, Technologie und Innovationspolitik“ zu überwinden wäre. Ingolf Schädler, Bereichsleiter für Technologie im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), nahm sich bei der diesjährigen Europatagung des ERA Council Forums und des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) am 17. Oktober (Motto: Über den Horizont hinaus) kein Blatt vor den Mund: Man habe hierzulande in Sachen Governance zwar viel erreicht, „aber wir sind überreguliert und administrativ gefesselt. Das gehört auf den Prüfstand gestellt.“

Dachverband der Universitäten

Die Mitglieder des Dachverbands der Universitäten wählten bei der gestrigen Sitzung an der Universität Salzburg Wolfgang Meixner, Vizerektor der Universität Innsbruck, für eine weitere zweijährige Amtsperiode zu ihrem Vorsitzenden. Aus diesem Anlass richtete Meixner auch drei Forderungen an den neuen Gesetzgeber bzw. die künftige Bundesregierung, nämlich:  ausreichende Finanzierung, um attraktives Personal für die Universitäten rekrutieren zu können;  rechtliche Rahmenbedingungen, die Anstellungen nicht einschränken, sondern erleichtern und auf die Spezifika des universitären Betriebs Rücksicht nehmen; Unterstützung bei gesellschaftspolitischen Aktivitäten der Universitäten, die Diversität und Gleichstellung stärken.

PERSONALIA I

Der Universitätsrat und der Senat der Medizinischen Universität Wien unter dem Vorsitz von Erhard Busek bzw. Michael Gnant haben den amtierenden Rektor Markus Müller (50) bis 2023 in seiner Funktion bestätigt. Der Internist und Klinische Pharmakologe Markus Müller war im Mai 2015 zum Rektor gewählt worden und ist seit 1. Oktober 2015 im Amt. Die erste Amtsperiode als Rektor läuft bis September 2019 – nun wurde die Amtszeit um eine weitere Periode bis September 2023 verlängert.

PERSONALIA II

PERSONALIA II
PERSONALIA II

Clemens Unterberger ist neuer Referent für Budget

Mit 16. Oktober hat Mag. Clemens Unterberger (43) die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters im Generalsekretariat der uniko angetreten, zuständig für Budget, Finanzierung und Infrastruktur. Er folgt in dieser Funktion Mag. Angelika Scholz, die mit Oktober 2017 eine Karenzzeit in Anspruch nimmt. Geboren in Klagenfurt, absolvierte Unterberger das  Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie nebenberuflich das Masterstudium „Wissensmanagement“ an der Donauuniversität Krems. Von 2002 bis 2004 war Unterberger als Produktmanager bei mobilkom austria tätig, von 2005 bis 2012 als Assistent des Direktors der Diakonie Österreich; von 2013 bis 2015 war Unterberger im Bereich Controlling in der Caritas Wien beschäftigt und von 2015 bis 2017 für das Controlling in der Volkshilfe Österreich und der Volkshilfe Solidarität verantwortlich.

PERSONALIA III

PERSONALIA III
PERSONALIA III

Petra Wejwar ist neue Referentin für Forschung

Seit 1. Juni 2017 hat Mag. Petra Wejwar (29) die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin im Generalsekretariat der uniko, zuständig für Forschung und Erschließung der Künste, inne. Sie folgt damit auf Mag. Wolfgang Nedobity (65), der nach 22 Jahren Tätigkeit in der uniko-Geschäftsstelle mit Ende Mai in den Ruhestand wechselte. Die gebürtige Wienerin Wejwar war nach Abschluss des Studiums der Soziologie an der Universität Wien ab 2009 als studentische Mitarbeiterin am Institut für Höhere Studien Wien (IHS) Wien tätig, von 2011 bis 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Hochschul-/ Studierendenforschung ebendort. Zwischenzeitlich als Lektorin an der WU Wien (Methoden der empirischen Sozialforschung) beschäftigt, nahm sie zuletzt die Agenden einer Online-Pool-Managerin beim ÖAMTC wahr.

ZITAT DES MONATS

„Alle Seiten sind gefordert, dass sie (die Studienplatzfinanzierung; Anm.) ehestmöglich umgesetzt wird: Die nächste Bundesregierung, indem sie für die gesetzlichen und finanziellen Grundlagen sorgt; die Universitäten, indem sie sich nicht in ,Gewinner' oder ,Verlierer' teilen (lassen), auch nicht das jeweils eigene Haus oder den eigenen Standort zur alleinigen Maxime ihres Verhaltens erheben, sondern in Solidarität zueinander den Gesamtsektor  ,Universität in Österreich' um einen großen Schritt voranbringen."

Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg und vormals Präsident der uniko, im Editorial zu der SN-Beilage SALZBURGER UNINACHRICHTEN vom 7./8. Oktober 2017, mit dem Untertitel: Die Studienplatzfinanzierung darf nicht scheitern.

 

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