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NEWSLETTER 7/18

24.10.2018

KOMMENTAR

TU Wien und FH Technikum Wien hoben zum Semesterstart ein einzigartiges Kooperationsprojekt für Doktoratsstudierende aus der Taufe. Das Doktoratskolleg „Resilient Embedded Systems“ der TUW-Fakultät für Informatik und der FH Technikum ist ein außergewöhnliches Pilotprojekt, mit dem erstmals eine Konstruktion besteht, die internationalen Studierenden beider Institutionen eine qualitätsvolle Doktoratsausbildung anbietet und einen zusätzlichen Ausbildungsweg für hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aufzeigt. Eine gemeinsame Faculty wählt aus den Bewerberinnen und Bewerbern einer internationalen Ausschreibung die zukünftigen Doktoratsstudierenden aus, von denen 50 Prozent Frauen sein müssen.

INLAND

MORE-Initiative der uniko als „Best-Practice“-Beispiel

Eine positive Bilanz zog die Präsidentin der Universitäten-konferenz (uniko), Eva Blimlinger, anlässlich einer Pressekonferenz am 17. Oktober, bei der die Ergebnisse der Evaluierung der sogenannten MORE-Flüchtlingsinitiative der uniko vorgestellt wurden (Bild links, Foto: W24/Martin Schrott). Die von Johann Bacher, MORE-Koordinator an der Universität Linz, und Nadine Shovakar, wissenschaftliche Mitarbeiterin der uniko (Bild Mitte bzw. rechts), erstellte Studie habe die Sinnhaftigkeit des Projekts belegt. „Es ist gelungen, mit geringem finanziellen Aufwand ein Höchstmaß an Integration für außerordentliche Studierende zu erzielen. Das MORE-Programm ist damit ein Best-Practice-Beispiel”, erklärte Blimlinger.

Als Reaktion auf die vielen Flüchtenden und Asylwerber hatte die uniko im Herbst 2015 das Projekt MORE ins Leben gerufen, um den hauptsächlich aus den Krisengebieten des Nahen Ostens stammenden Menschen eine Zugangsmöglichkeit zu den Universitäten zu schaffen – ein Programm, das Orientierung für ein mögliches Studium und Hilfe zur akademischen Integration bietet, sofern die Geflüchteten bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das Programm wurde an den Universitäten unterschiedlich implementiert. An manchen Standorten wurden neue Lehrveranstaltungen, insbesondere Deutschkurse, eingerichtet, an anderen war eine Teilnahme an ausgewählten Lehrveranstaltungen möglich. Zudem wurden spezielle Kultur- und Freizeitangebote, oft von „Buddies“, organisiert. Für die Umsetzung sorgen an den Universitäten MORE-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, die Gesamtkoordination liegt bei der uniko.

Ergebnisse. Nach fünf Semestern (inkl. WS 2017/18) wurde die Zielsetzung der MORE-Initiative unter Federführung der Universität Linz evaluiert (Link: https://goo.gl/EYDGe4). Die wichtigsten Ergebnisse: Der durchschnittliche MORE-Studierende ist 26 Jahre alt, männlich und stammt aus Syrien, Afghanistan, Irak oder dem Iran. Während der Anteil syrischer Studierender kontinuierlich von ca. einem Drittel auf ein Sechstel gefallen ist, stieg der Anteil afghanischer Studierender im gleichen Maße an. Im Zeitraum von September 2015 bis Feber 2018 wurde das MORE-Programm 3957 Mal belegt (3484 Studien von Männern, 472 von Frauen); der Frauenanteil stieg über die fünf Semester von acht auf zwölf Prozent.

Im Wintersemester 2015/16 waren beinahe alle MORE-Studierenden neu im österreichischen Universitätssystem. Während der fünf Semester fiel der Anteil der Erstzulassungen auf 43 Prozent, was darauf schließen lässt, dass ein erheblicher Anteil der MORE-Studierenden mehr als ein Semester im Programm bleibt. Die Differenz von Neu- zu den Erstzulassungen oder der Anteil an Studierenden, die den Unistandort wechseln, ist mit insgesamt 73 Studien oder 1,8 Prozent sehr gering. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest 2.514 Personen am MORE-Programm teilgenommen haben. Einer von 20 MORE-Studierenden schaffte bisher den Sprung ins Regelstudium bzw. in einen Vorstudienlehrgang; bis zum WS 2017/18 sind immerhin 68 MORE-Studierende in ein ordentliches Studium übergetreten.

In einem via Mail verfassten Brief an die Spitze des ORF, konkret an Generaldirektor Alexander Wrabetz und den Vorsitzenden des Publikumsrats Walter Marschitz, begehrt uniko-Präsidentin Eva Blimlinger Auskunft über das Schicksal des TV-Wissenschaftsmagazins. „Mir liegen valide Informationen vor, dass das Wissenschaftsmagazin Newton im September 2019 eingestellt werden soll. Es ist geradezu widersinnig, in Zeiten von Fake News, Unsicherheiten und Ängsten ein Wissenschaftsmagazin einzustellen und keinerlei Überlegungen anzustellen, wie hier nicht nur ein Magazin, sondern wesentlich mehr Wissenschaftssendungen und Schwerpunkte im ORF produziert werden können, ganz im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags“, schreibt Blimlinger.

Europäischer Forschungsraum

Mit drei grundsätzlichen Empfehlungen nimmt die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) in ihrem jüngsten Positionspapier zum Regierungsvorhaben einer kompetitiven Grundlagenforschung Stellung und schickt dabei voraus, dass ohne deren Erfüllung eine Exzellenzinitiative nicht zum gewünschten Erfolg führen kann, nämlich: ausreichend finanzierte Universitäten, die Rahmenbedingungen für herausragende Leistungen schaffen, aus freier wissenschaftlicher oder künstlerischer Tätigkeit heraus; Priorität für den Ausbau bestehender Programme und die Steigerung der Bewilliungsquoten vor der Einführung neuer Programme und Strukturen; Schaffung einer einheitlichen Regelung zur Abgeltung von Overheadkosten von 25 Prozent.

INTERNATIONALES

Vor dem Hintergrund der Brexit-Verhandlungen kamen die Präsidentin von Universities UK, Dame Janet Beer, und die Präsidentin der uniko, Eva Blimlinger, am 18. Oktober bei einem Arbeitsgespräch in Wien überein, die bisherige Zusammenarbeit zu vertiefen. Unabhängig vom Ergebnis der Brexit-Verhandlungen und allfälligen Auswirkungen für die Scientific Community haben die Rektorinnen und Rektoren der Universitäten beider Länder großes Interesse daran, die wechselseitigen Beziehungen aufrecht zu erhalten, wie die Mitglieder der Delegationen von UUK und uniko bei dem Treffen in der uniko-Geschäftsstelle betonten. Zu diesem Zweck sollen ab 2019 bilaterale Treffen stattfinden, um auf die veränderte Situation angemessen reagieren zu können.

Studienbedingungen, Forschungsförderung, Open Science, Europäische Hochschulnetzwerke: Diese Themen standen am 26./27. September beim diesjährigen Trilateralen Treffen von Hochschulrektorenkonferenz (HRK), swissuniversities und uniko – erstmals unter der Führung von Präsidentin Eva Blimlinger und Vizepräsident Oliver Vitouch – im Vordergrund der Gespräche. In den Räumlichkeiten der Historischen Sternwarte der Georg-August-Universität Göttingen (Bundesland Niedersachsen) tauschten die Rektoratsmitglieder der drei deutschsprachigen Konferenzen Erkenntnisse und Erfahrungen aus – auch unter dem Eindruck des angekündigten Brexits und seiner Folgen für den Hochschul- und Forschungsraum sowie der forschungspolitischen Sorgen des Nicht-EU-Mitglieds Schweiz.

ZITAT DES MONATS

„Arbeitet weiter mit uns, forscht weiter in Großbritannien, schickt weiter Erasmus-Studenten. Wir tun dasselbe.“

Vivienne Stern, Director Universities UK International, anlässlich eines Wien-Besuchs in einem Interview mit der Tageszeitung DER STANDARD vom 20. Oktober 2018 zum Thema Brexit und ihren permanenten Appell an die EU-Partner.

 

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