KOMMENTAR
Premiere in Wien: Platz eins für mdw in einem Ranking
Erstmals erobert eine österreichische Universität die Spitzenposition
Die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien belegt zusammen mit der US-amerikanischen Juilliard School den ersten Platz für den Bereich Musik und darstellende Kunst im QS-World-University-Ranking 2019. Die mdw ist damit die erste österreichische Universität, die in einem weltweiten Universitätsranking den ersten Platz erreichen konnte. Wenngleich ein Ranking nur einen Teil dessen widerspiegeln kann, was eine Universität ausmacht, ist die Freude über dieses Ergebnis sehr groß. QS-Forschungsdirektor Ben Sowter hob besonders hervor, dass keine andere Universität in diesem Bereich sich auf ein höheres Ansehen beim akademischen Fachpersonal dieses Bereichs berufen könne und dass aus keiner anderen Institution ein höherer Anteil an beschäftigungsfähigen AbsolventInnen hervorgegangen sei.
Aufnahmeverfahren. Mehr als 3000 Studierende aus 70 Nationen weltweit müssen sich, um zum Studium an der mdw zugelassen zu werden, einem streng qualitätsgesicherten Aufnahmeverfahren im internationalen Wettbewerb stellen. Daher gibt es keinerlei Grundlage für die Befürchtung der österreichischen Bundesregierung, dass Inskriptionen an der mdw für Visaanträge missbraucht werden könnten.
Um an der mdw studieren zu können, bedarf es eines langen, bereits in früher Kindheit gestarteten Ausbildungsprozesses. Wir bedauern sehr, dass wir Studierende aus manchen Drittstaaten aufgrund ihrer benachteiligten ökonomischen Situation nicht aufnehmen können, obwohl sie die äußerst schwierige Zulassungsprüfung bestanden haben.
Appell. Ehemalige Studierende aus Drittstaaten wie beispielsweise Zubin Mehta, Indien, der zukünftige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko, Russland, der designierte Chefdirigent der Wiener Symphoniker Andrés Orozco Estrada, Kolumbien, alle Aushängeschilder der österreichischen Musikkultur und Werbeträger ersten Ranges, hätten wahrscheinlich unter den heutigen Bedingungen das Studium an der mdw nicht antreten können, wer weiß? Die mdw appelliert daher an die österreichische Bundesregierung, hochbegabte Künstlerinnen und Künstler unabhängig von ihrer geographischen und sozioökonomischen Herkunft zuzulassen.
Generell wird der Qualitätsbegriff an der mdw sehr breit diskutiert. Nicht nur fachliche Exzellenz der Universitätsangehörigen ist ausschlaggebend für unser internationales Spitzenniveau, sondern auch eine Haltung, die für die mdw nicht verhandelbar ist: Die Wahrung der Würde und Rechte aller Menschen. Diese Haltung haben wir auch in unserem Leitbild verankert: „Wir bekennen uns zu demokratischen Werten, Gleichbehandlung und Diversität. Offene Kommunikation, Transparenz und Partizipation sind uns bei der Weiterentwicklung der Universität wichtig. Wir stehen für Gendergerechtigkeit und Inklusion. Transkulturalität diskutieren wir im Sinne einer kritischen Hinterfragung des Kunst- und Kulturbegriffs ebenso wie hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die universitäre Praxis in Kunst, Lehre und Forschung.“
Verantwortung. Die mdw freut sich sehr über den Erfolg, Platz eins des QS-Rankings erreicht zu haben. Diesen Platz jedoch auch in Zukunft zu halten, ist eine große Verantwortung und Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Wir werden uns weiterhin mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass unsere Universitätsangehörigen mit bestmöglichen Rahmenbedingungen unterstützt werden, um eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Universität zu garantieren.