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NEWSLETTER 4/19

28.06.2019

KOMMENTAR

Meine erste Rede als Präsidentin der uniko beim traditionellen Neujahrsempfang im Jänner 2018 stand unter dem Motto Nur das Beste für die Universitäten. Diese Verpflichtung, ausgedehnt auf nur das Beste für die Gesellschaft, war für mich handlungsleitende Maxime in den vergangenen 18 Monaten. Erlauben Sie mir einen Rückblick:

Das Jahr 2018 begann für die Universitäten mit viel Unsicherheit. Einerseits wurde noch vor den Wahlen 2017 die kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung als Finanzierungsmodell auch mit den notwendigen Beträgen vom Nationalrat beschlossen. Andererseits war angesichts des Regierungswechsels nicht sicher, ob das alles so halten wird. Letztlich ist es gut ausgegangen, auch wenn mit sogenannten „Budgetdämpfungen“ der Betrag geringer wurde als ursprünglich berechnet.

INLAND

Mit 1. Juli 2019 wird die Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) Eva Blimlinger den Vorsitz in der uniko zurücklegen und aus dem Präsidium ausscheiden. Im Rahmen der uniko-Plenarsitzung an der Montanuniversität Leoben am 24. Juni begründete Rektorin Blimlinger die Entscheidung mit ihrer Kandidatur für den Nationalrat auf der Landesliste der Wiener Grünen an aussichtsreicher Stelle. Vizepräsident Oliver Vitouch – er übte als Rektor der Universität Klagenfurt die Funktion des uniko-Präsidenten bereits von Juni 2016 bis Dezember 2017 aus – wird für die verbleibende Funktionsperiode bis Jahresende 2019 geschäftsführend die Aufgaben der Präsidentin übernehmen. Der Beschluss darüber wurde vom Plenum der uniko einstimmig gefasst, verbunden mit dem Dank für die Vorsitzführung in den vergangenen 18 Monaten.

uniko heisst Rauskala willkommen, würdigt Fassmann

Mit Wohlwollen nahm die uniko die Nachricht über die Ernennung von Sektionschefin Iris Rauskala (41) zur neuen Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf, nachdem am 27. Mai der gesamten österreichischen Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vom Nationalrat das Misstrauen ausgesprochen worden war. „Ich gratuliere Iris Rauskala sehr herzlich und freue mich in dieser Übergangszeit auf weitere gute Zusammenarbeit“, erklärte uniko-Präsidentin Eva Blimlinger anlässlich der Angelobung am 3. Juni. Schon zuvor hatte sie ihr Bedauern über den Abgang des bisherigen Ressortchefs Heinz Faßmann (63) geäußert und die Leistungen des Wissenschaftsministers gewürdigt.

Blimlinger wies darauf hin, dass Rauskala als Leiterin der Präsidialsektion im Wissenschaftsministerium ebenso für Digitalisierung, Gleichstellung und Diversitätsmanagement zuständig gewesen ist – drei Bereiche mit zentraler Bedeutung für die Universitäten. In diesem Zusammenhang betonte die uniko-Präsidentin: „Rauskala hat sich auf allen Ebenen immer für die Gleichstellung der Geschlechter eingesetzt und zahlreiche Initiativen offensiv unterstützt.“ In den vergangenen Jahren habe sich die hochqualifizierte Sektionschefin stets für die Anliegen der Universitäten eingesetzt und lösungsorientiert agiert. „Gemeinsame Projekte, wie etwa eine Studie zur Wertschöpfung der Universitäten, in der die wirtschaftliche Bedeutung der Universitäten für Österreich zum Ausdruck gekommen ist, haben ihr großes Interesse an den Universitäten untermauert“, fügte Blimlinger hinzu.

Dank und Anerkennung. In Bezug auf Rauskalas Vorgänger hielt die Präsidentin fest: Faßmann habe durch seinen Einsatz, seine hohe Kompetenz und sein Fachwissen speziell im vergangenen Jahr dazu beigetragen, dass die Leistungsvereinbarungen erfolgreich abgeschlossen wurden, die nicht nur bei der finanziellen Ausstattung der Universitäten zu Verbesserungen geführt haben. Ungeachtet der vielen kritikwürdigen Aspekte der Regierungstätigkeit von ÖVP und FPÖ seit Dezember 2017 hielt Blimlinger dem abgetretenen Minister zugute, dass er seine Agenden im Interesse der Universitäten immer wahrgenommen und einige bedenkliche Vorhaben der FPÖ, speziell im Personalbereich der Universitäten, durch sein Veto verhindert hat. „Dafür, aber vor allem für die stets bewiesene Gesprächsbereitschaft bei den vielfältigen Anliegen der Universitäten gebührt Heinz Faßmann Dank und Anerkennung“, betonte Blimlinger.

uniko-POSITIONSPAPIER

Die österreichischen Universitäten schlagen eine Reihe konkreter Maßnahmen vor, um die Kompetenz Österreichs im Bereich der Artificial Intelligence (AI) bzw. des maschinellen Lernens (ML) weiter zu stärken und den Forschungsstandort Österreich in der internationalen AI‐Community, speziell im Verbund der europäischen Netzwerke ELLIS (https://ellis.eu/) und CLAIRE (https://claire-ai.org/) zu verankern. Wie in dem aktuell veröffentlichten Positionspapier der uniko zur österreichischen Artificial Intelligence Strategie (AIM AT 2030) des Bundesministeriums für Verkehr, Technologie und Innovation (BMVIT) festgehalten wird, gliedern sich die vorgeschlagenen Maßnahmen in drei Kernbereiche: internationale Vernetzung, nationale Vernetzung, Schaffung und Ausbau der Infrastruktur.

PERSONALIA I

Der Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch (48), ist für eine weitere Periode in seinem Amt bestätigt worden. Nach dem Senat mit Zwei-Drittel-Mehrheit stimmte nun auch der Universitätsrat einstimmig einer Wiederbestellung ohne Ausschreibung zu, hieß es in einer Aussendung. Vitouchs mittlerweile dritte vierjährige Amtszeit beginnt am 29. Oktober 2020. Amtierende Rektoren können ohne Ausschreibung wiederbestellt werden, wenn Senat und Universitätsrat mit jeweils Zweidrittelmehrheit zustimmen.

PERSONALIA II

Der ehemalige Rektor der Universität für Bodenkultur (Boku), Martin Gerzabek (57), wird ab 1. Juli neuer Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG). Er folgt auf den Physiker Reinhart Kögerler, der seit 1995 an der Spitze der CDG gestanden war, teilte das Wirtschaftsministerium in einer Aussendung mit. „Das Christian Doppler Modell ist international ein Best Practice Modell für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft", so Gerzabek. „Nicht umsonst sind Christian Doppler Labors und Josef Ressel Zentren zentrale Förderprogramme für die Universitäten und Fachhochschulen und von Unternehmen stark nachgefragt."

ZITAT DES MONATS

„Bis jemand die Wiener Verhandlungskultur praktizieren kann, dauert es eine Weile, und jeder hat es leider am Anfang schwer. ,Schau ma amal' aus einem Ministerium heißt ja: Es passiert gar nix . . . Ich habe sogar einmal vorgeschlagen, für Personen, die Leitungsfunktionen übernehmen und keine gelernten Wiener oder Wienerinnen sind, ein Lexikon des Verhandlungsdeutsch zu publizieren."

Eva Blimlinger, Präsidentin der Universitätenkonferenz und Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien, im APA-Interview vom 14. Juni 2019 über die Ausgangssituation für ihren aus Deutschland stammenden designierten Nachfolger als Rektor Johan Frederik Hartle.

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