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06.02.2020

KOMMENTAR

Das kommt auf die Perspektive an: Wenn mit diesem Zitat aus Politikermund gemeint ist, durch die zusätzlichen finanziellen Mittel der aktuellen Leistungsvereinbarung (zur Erinnerung: knapp 1,3 Mrd. Euro für 2019 bis 2021) können die Universitäten an der Verbesserung ihrer Betreuungsverhältnisse und Forschungsleistungen und damit an der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, ist das richtig. Es geht aber nicht um das jetzt, sondern um die Weiterentwicklung.

INLAND

Mit einer kritischen Würdigung des Regierungsprogramms eröffnete die seit Jahresbeginn amtierende Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), Sabine Seidler, ihre Rede zum traditionellen uniko-Neujahrsempfang am Abend des 14. Jänner am ERSTE Campus in Wien (APA-Foto: Katharina F.-Roßboth). So komme die im Koalitionspakt von ÖVP und Grünen angekündigte Novellierung des Studienrechtes, die unter anderem zur Steigerung der Prüfungsaktivität hätte beitragen sollen, für die aktuelle Periode der Leistungsvereinbarungen 2019 bis 2021 angesichts der rückläufigen Entwicklung der Studierendenzahlen zu spät.

Seidler begrüßt Faßmanns Comeback als „positives Signal“

Als „positives Signal an die Universitäten“ begrüßte die neue Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Rektorin Sabine Seidler, die neuerliche Bestellung des vormaligen Bildungsministers Heinz Faßmann zu dem für Wissenschaft und Forschung zuständigen Regierungsmitglied, nachdem sich die neue Koalition aus ÖVP und Grünen der Öffentlichkeit kurz nach dem Neujahrstag präsentiert hatte. „Die uniko hat mit Faßmann in den 17 Monaten seiner ersten Funktionsperiode eine tragfähige Achse aufgebaut. Ich bin optimistisch, auf Basis der gegenseitigen Wertschätzung den eingeschlagenen Weg fortsetzen zu können“, erklärte Seidler, die fast zeitgleich mit Jahresbeginn ihr Amt als uniko-Präsidentin angetreten hat.

Das vorgestellte Regierungsprogramm gäbe den Universitäten Anlass zu Zuversicht, speziell die im Kapitel Wissenschaft und Forschung verankerten Vorhaben zur Universitätsfinanzierung: „Die angekündigte Sicherstellung des Universitätsbudgets bis 2027, und damit verbunden Finanzierungszusagen mit Indexierungen für die nächsten Leistungsvereinbarungen sowie die konsequente Fortführung und Weiterentwicklung der ,Universitätsfinanzierung NEU‘ mit allen eingeleiteten Umsetzungsschritten lassen die Universitäten aufatmen“, hielt Seidler Anfang Jänner in einer ersten Reaktion fest.

Schwachstellen. Das Kapitel „Wissenschaft“ enthalte tatsächlich sämtliche Punkte, die in der letzten Zeit diskutiert wurden, „allerdings auch mit allen Schwachstellen“, fügte die uniko-Präsidentin an. Die geplanten Maßnahmen wie Erhöhung der Attraktivität von Arbeitsplätzen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Novellierung des Studienrecht sollten zwar dazu beitragen, die gewünschte internationale Wettbewerbsfähigkeit von Österreichs Universitäten zu verbessern. Eine „Modernisierung der Hochschulorganisation“ über den Weg der Legislative, wie sie im Regierungsprogramm beispielhaft angeführt wird, sei allerdings „verzichtbar“.

Als bedauerlich bezeichnete es Seidler, dass im eigens angeführten Bereich Klimaschutz/Ökologie des Kapitels Wissenschaft das enorme Wissen, das gerade in den universitären Netzwerken entstehe, offenbar nicht ins Bewusstsein der Verfasser des türkisgrünen Regierungsprogramms eingedrungen und universitäre Forschungskompetenz auf Anwendungsforschung beschränkt sei. „Grundsätzlich fehlt mir auch ein klares Bekenntnis zur Klimaforschung, und zwar unabhängig von der Frage Grundlagen oder Anwendung. Das Programm ist dazu viel zu sehr im Status Quo verhaftet.“

Wissenstransfer. Dass sich dafür beim Wissenstransfer mit dem Masterplan „Wissenstransfer Wissenschaft–Wirtschaft–Gesellschaft“ mit beteiligten Stakeholdern aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft auch der Input seitens der uniko wiederfinde, verdiene hingegen Anerkennung. Seidler bedankt sich bei der Gelegenheit auch für die Tätigkeit von Faßmanns Nachfolgerin Iris Rauskala, die in den vergangenen sechs Monaten die Wissenschafts- und Forschungsagenden mit viel Umsicht wahrgenommen habe.

„Universitäten unterstützen die Zielsetzungen der Fridays For Future-Bewegung nach Umsetzung des Pariser Klimaübereinkommens und nach globaler Klimagerechtigkeit und begrüßen deren Beitrag zur Stärkung des öffentlichen Bewusstseins über die komplexen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen.“ So lautet einer von sechs Punkten des Manifests für Nachhaltigkeit, das vom Präsidium der Universitätenkonferenz (uniko) Mitte Jänner beschlossen wurde. Österreichs Universitäten bekennen sich darin, „in Lehre, Forschung, Wissensaustausch und Universitätsmanagement Verantwortung für nachhaltiges Handeln zu übernehmen, um den Weg zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Gesellschaft mitzugestalten“.

JUBILÄUM

„Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass hier eine Universität und ein Technologiepark internationalen Zuschnitts entstehen, die in globalen Rankings punkten? Wer hätte zu denken gewagt, dass unweit des Sumpfgebiets Siebenhügel zwar kein Rom, aber ein Universitäts- und Technologieviertel von der Größe des Vatikans entsteht?“ rief Rektor Oliver Vitouch am Rednerpult in den zum Bersten gefüllten Hörsaals A der Universität Klagenfurt. Magnifizenzen aus dem In- und Ausland sowie Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst bildeten am 21. Jänner den Rahmen zum Festakt der Universität Klagenfurt, deren Angehörige das Bestandsjubiläum ihrer Alma Mater nicht ohne Stolz feierten (im Bild: Rektor Vitouch, BM a.D. Iris Rauskala, LH Peter Kaiser; Foto AAU/Daniel Waschnig).

PERSONALIA

Portrait: Wolfgang Meixner
Portrait: Wolfgang Meixner

Meixner legt Vorsitz in Dachverband und Forum zurück

Wolfgang Meixner (58), Vorsitzender des Dachverbands der Universitäten und des Forums Personal, wird beide Funktionen nach mehr als vier Jahren Tätigkeit mit Ende Feber 2020 zurücklegen – gleichzeitig mit dem Ende seiner Periode als Vizerektor für Personal an der Universität Innsbruck. Meixner hat sich seit Oktober 2015 speziell in den Kollektivertragsverhandlungen für die Universitäten, auch bei seinem Einsatz für ein modernes Arbeitsrecht und als Mitstreiter für die Neugestaltung universitärer Karrieren, speziell auf medialer Ebene, bleibende Verdienste erworben. Als sein Nachfolger im Forum Personal wurde vom uniko-Präsidium Michael Lang (54), Vizerektor für Forschung und Personal, an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), bestellt.

ZITAT DES MONATS

„Es war eine wahnsinnig spannende Zeit mit einem guten Überblick über unser gesamtes Bildungs- und Wissenschaftssystem, quasi aus der Vogelperspektive. Ich habe es wirklich gerne gemacht!“

Sektionschefin Iris Rauskala, Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung von 3. Juni 2019 bis 7. Jänner 2020, im Interview mit den OBERÖSTERREICHISCHEN NACHRICHTEN vom 4.2.2020 über ihre siebenmonatige Amtsperiode.

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