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Newsletter 1/2022

28.01.2022

KOMMENTAR

„Ich denke unterm Strich können eigentlich alle Universitäten zufrieden sein“ – mit diesen Worten kommentierte Wissenschaftsminister Martin Polaschek zu Jahresbeginn den Abschluss der Leistungsvereinbarungen und das „Rekordbudget“ für die Unis in den nächsten drei Jahren. Doch reicht das Plus von 12,5 Prozent tatsächlich aus, um die Universitäten bei der Finanzierung an internationale Standards heranzuführen?

INTERVIEW

"Wir verlieren unsere Diskursfähigkeit"

uniko-Präsidentin Sabine Seidler sprach im PRESSE-Interview vom 22.12.2021 über den Wert von Rede und Gegenrede an den Unis in Zeiten von Corona, die Wissenschaftsskepsis sowie die Digital-Uni in Oberösterreich. Was sie sich vom neuen Minister wünscht? „Dass wir das Wort Autonomie, das alle Minister gern betont haben, tatsächlich wieder ausfüllen. Wir sind im Moment genau auf dem entgegengesetzten Weg.“

INTERN

Der Dachverband der österreichischen Universitäten und die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) haben sich am 11. Jänner 2022 – nach zwei intensiven Verhandlungsrunden – auf einen Gehaltsabschluss für die Kollektivvertragsbediensteten der Universitäten geeinigt. Mit 1. Februar 2022 werden die Gehälter von mehr als 53.000 Universitätsmitarbeiter:innen nach Kollektivvertrag um 2,93 Prozent bis max. 116 EUR angehoben. Die Lehrlingsentschädigungen steigen um 3 Prozent.

Große Nachfrage: Psychosoziale Betreuungsangebote an den Universitäten

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurden die psychosozialen Beratungsangebote an den österreichischen Universitäten massiv ausgebaut. Die Nachfrage ist bis heute ungebrochen groß. „Die vergangenen zwei Jahre haben uns allen enorm viel abverlangt. Ich habe großes Verständnis dafür, dass viele Studierende unter fehlenden Sozialkontakten, Planungsunsicherheiten und finanziellen Schwierigkeiten leiden. Dementsprechend haben wir die kostenlosen und niederschwelligen Beratungsangebote an den Universitäten kontinuierlich aufgestockt, um dem großen Andrang nachzukommen“, wie Sabine Seidler, Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), betont.

Die zahlreichen Angebote an den Universitäten, die vielerorts zusammen mit der ÖH oder dem Wissenschaftsministerium organisiert und teilweise auch finanziert werden, reichen von Online-Beratungen via Anruf, Videocall oder Chat über persönliche Gespräche mit Psycholog:innen bzw. Psychotherapeut:innen vor Ort bis hin zu finanziellen Unterstützungsangeboten für externe Beratungen. Die Psychologische Studienberatung betreibt Standorte in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien. Aufzeichnungen zeigen, dass das Angebot besonders zu Semesterbeginn und in prüfungsintensiven Monaten vermehrt in Anspruch genommen wird.

An der TU Graz beispielsweise können Studierende vier kostenlose Beratungseinheiten á 40 Minuten im Student Helpchat in Anspruch nehmen. Zwischen Oktober 2020 und Oktober 2021 wurden 242 Online-Beratungen durchgeführt, vor Ort waren es 225 Einheiten. Die Kosten übernahm jeweils die TU Graz. Ein ähnliches Angebot gibt es an der BOKU – hier werden drei kostenlose Gesprächseinheiten mit einem externen Beratungsteam angeboten und stark nachgefragt.

Auch von der Psychologischen Studierendenberatung Linz, die an der Johannes Kepler Universität Linz angesiedelt ist, heißt es: „Die Nachfrage ist sehr groß, seit dem neuerlichen Lockdown enorm, sodass wir trotz einer 40 % Personalaufstockung im Frühsommer durch Minister Faßmann bald wieder an unseren Kapazitätsgrenzen angelangt sind.“

Auch an der TU Wien ist die Nachfrage nach psychosozialer Beratung – nach einem kurzen Rückgang in den Sommermonaten – „weiterhin stark und stabil“. Anfang Dezember waren es bereits mehr als 300 Einzelgespräche. Besonders viele Anfragen gibt es immer nach der alljährlichen Podiumsdiskussion "Ängste, Sorgen, Stress und Druck – Studieren mit psychischen Problemen an der TU“, welche 2019 zum ersten Mal abgehalten wurde. Dabei werden psychische Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene besprochen. Alle TUW-Studierenden können insgesamt drei kostenlose Beratungseinheiten in Anspruch nehmen.

Das Student Counselling Programm der WU bietet breitgefächerte (psychologische) Beratungen für Studierende, „um deren Kompetenzen zum erfolgreichen Abschluss des Studiums zu stärken und Stressfaktoren oder andere Herausforderungen im Studienumfeld zu meistern“, wie es auf der Website heißt. Während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage auch hier stark gestiegen. Seit dem Programmstart im Jahr 2019 erhöhte sich die Anzahl der Beratungen von 64 auf 420 im vergangenen Studienjahr.

Bereits aufgestockt wurde das Budget an der Medizinischen Universität Graz, die zudem ein dauerhaftes „Peer 2 Peer“-Programm anbietet. „Wir halten das von der ÖH Med Graz initiierte Unterstützungsangebot für essentiell, um die psychische Gesundheit der Studierenden aktiv zu unterstützen“, unterstreicht Sabine Vogl, Vizerektorin für Studium und Lehre. Daher wird die Med Uni Graz das Förderangebot um weitere EUR 10.000,00 aufstocken.

An zahlreichen Universitäten gibt es zudem Präventionsangebote und Workshops zu den Themen Mental Health, Stressmanagement, Resilienz, Prüfungsangst und Prokrastination.

Mehr Prüfungen und Studienabschlüsse

Die Universitäten haben die in ihren Leistungsvereinbarungen vorgesehene Steigerung der Zahl der prüfungsaktiv betriebenen Studien erreicht, wie aktuelle Zahlen aus dem Wissenschaftsministerium zeigen. Bei prüfungsaktiven Studien gab es gegenüber 2019/20 einen Zuwachs von 3,3 Prozent. Das ist bei einer Gesamtanzahl von 185.136 ein Plus von 5.995. Auch die Zahl der Studienabschlüsse konnte deutlich gesteigert werden.

400 Jahre Uni Salzburg & 150 Jahre BOKU

Im Jahr 2022 feiert die Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) das 400-jährige Jubiläum ihrer Gründung durch Fürsterzbischof Paris Lodron sowie das 60-jährige Jubiläum ihrer Wiedergründung im Jahr 1962 mit einem umfangreichen Festprogramm.

150 Jahre nachhaltig vorausschauen - mit diesem Slogan begeht die Universität für Bodenkultur Wien 2022 ihr 150-jähriges Jubiläum. Im Mittelpunkt stehen die Themen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Ernährungssicherheit. Die Auftaktveranstaltung findet am 31.01.2022 statt. Die uniko gratuliert beiden Universitäten sehr herzlich!

NEWS

Relaunch: UNInteressant.at

Nachdem die erfolgreiche Kampagne „UNInteressant? – Ideen, die unser Leben verbessern“ von uniko und FWF im Jahr 2021 mit einem Schwerpunkt zum Thema Zukunft ausgelaufen ist, wurde die Website einem Relaunch unterzogen. Eine Social Media Wall mit Beiträgen aller 22 Universitäten zeigt auch weiterhin die große Bandbreite der österreichischen Wissenschaftslandschaft. Präsentiert werden aktuelle Forschungsergebnisse, die unser Leben unmittelbar beeinflussen und verbessern, in den Kategorien: #Zusammen leben, #Technologie nutzen, #Welt verändern und #Gesundheit fördern. Ein Besuch lohnt sich...

ZITAT DES MONATS

"Eine Klausur, am Ende einer Vorlesungsreihe? So etwas Grausames wurde mir während meiner Studienzeit nie angetan."

Der deutsche Journalist und Schriftsteller Harald Martenstein kehrte an seine alte Uni in Freiburg zurück – in der Umhängetasche eine einfache Frage: Wie ist es, heute zu studieren? Sein Erfahrungsbericht ist nachzulesen im ZEIT-Artikel "Die Reifeprüfung" vom 30.12.2021.

 

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