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Koalition - Programm für uniko noch „sehr vage"

Studiengebühren-Konstruktion und Einschränkung der ÖH-Rechte problematisch - Lob für Faßmann

APA 17.12.2017

Die Universitätenkonferenz (uniko) sieht im neuen Regierungsprogramm zwar „viele interessante Ansätze": „An den meisten Stellen bleibt es aber doch sehr vage", so uniko-Präsident Oliver Vitouch zur APA. Für problematisch hält er etwa die Einschränkung der Rechte der ÖH sowie die Konstruktion des Studiengebühren-modells. Positiv bewertet Vitouch, dass viele langjährige Forderungen der uniko im Programm genannt werden. „Die oft angesprochene Anlehnung an die internationale Praxis hätte viel für sich – etwa was die Verbindlichkeit beim Studium betrifft. Österreich hat auf das globale Phänomen der massiven Expansion der Hochschulbildung nie eine stimmige und systematische Antwort gegeben. Man hat den Eindruck, dass das Programm das auf Basis internationaler Vergleiche konkret versucht, statt sich weiterhin um Antworten zu drücken."

uniko verurteilt Orbáns Pläne gegen CEU Budapest

Präsident Vitouch: „Vertreibung der Vernunft als lumpige Farce“

OTS 2.4.2017

Mit einem scharfen Protest reagiert die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) auf die offenkundigen Bestrebungen der ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán, am kommenden Dienstag mittels eines parlamentarischen Beschlusses die 1991 von George Soros gegründete Central European University (CEU) in Budapest, eine der erfolgreichsten mitteleuropäischen Universitäten, zu Fall zu bringen. „Mit einer Gesetzesänderung aus heiterem Himmel, einer Lex CEU, sollen kritische Stimmen des Landes verwiesen werden. Nach dem Fall des ,Eisernen Vorhangs‘ konnte sich Ungarn öffnen, nun schließt es sich aus eigenem Antrieb wieder. 13 Jahre nach Ungarns EU-Beitritt zählen Linientreue und Nationalismus“, erklärt dazu der Präsident der uniko, Rektor Oliver Vitouch. Die uniko verurteilt „dieses fadenscheinige Vorhaben“ auf das Schärfste.

Präsident Vitouch verweist in diesem Zusammenhang auf den berühmten Exil-Österreicher Sir Karl Popper und dessen zentrales Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“. Heute würden diese Feinde einer offenen Gesellschaft, inmitten eines vereinten Europa, wieder an Einfluss gewinnen, stellt Vitouch fest und nennt als jüngstes Beispiel die beabsichtigen Eingriffe des ungarischen Regierungschefs in die Autonomie der Hochschulen. „Andere Länder entziehen Universitäten bei gravierenden Qualitätsmängeln ihren Status, Ungarn tut das bei seiner international erfolgreichsten Institution. Auch die Vertreibung der Vernunft ereignet sich in Europa offenbar zweimal: das eine Mal als große Tragödie, das andere Mal als lumpige Farce“, fügt Vitouch hinzu.

Der Präsident der uniko sieht damit auch die Anliegen des „Vienna March for Science“ am 22. April nachdrücklich bestätigt: An diesem Tag werden nicht nur in Wien, sondern weltweit Studierende, Wissenschafterinnen und Wissenschafter sowie eine aufgeklärte Öffentlichkeit unter dem Motto „Gemeinsam für die Wissenschaft“ darauf aufmerksam machen, dass im öffentlichen Diskurs Fakten und Argumente zählen statt „Fake News“ und Ideologien. „Eigentlich hätte es nach den jüngsten Ereignissen in den USA und in der Türkei keiner weiteren Anlässe für den ‚Vienna March for Science‘ bedurft“, so Vitouch. „Aber Viktor Orbán reiht sich nahtlos in die Riege wissenschafts- und aufklärungsfeindlicher Potentaten ein. Wir werden daher am 22. April auch für den Fortbestand der CEU, und für ein offenes Ungarn, auf die Straße gehen.“