KOMMENTAR
Startschuss für vereinbarte Leistungen und Ziele
Universitäten nehmen Herausforderungen und Vorhaben 2019 in Angriff
Nun ist es soweit: Die Universitäten starten in die neue Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021 mit einem vollkommen neuen Finanzierungssystem. Wir werden uns bemühen, die Herausforderungen anzunehmen und die vereinbarten Ziele zu erreichen. Und wir hoffen, dass die Studierenden uns dabei unterstützen, die Zahl der prüfungsaktiven Studien zu erhöhen. Parallel dazu warten aber schon neue Vorhaben und Veränderungen.
Das neue Jahr werden wir dazu nützen, Vorschläge für eine Änderung des Studienrechts zu machen. Hier gibt es von allen Seiten Wünsche und Anliegen – ja einen hohen Reformbedarf, der nicht zuletzt in Zusammenhang mit Internationalisierung, Digitalisierung und Finanzierung des Studiums steht. Die Debatte ist jedoch vor allem von kleinteiligen Forderungen wie mehr oder weniger Prüfungstermine, Zahl der möglichen Prüfungsantritte – zwei, drei, vier oder gar fünf – bestimmt. Wir kennen alle Argumente, auch jene der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH).
Strukturreste. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn all dies breit diskutiert wird – gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung aber auch mit der ÖH –, und man sich zunächst nicht in Einzelheiten verliert. Es geht auch darum, jene vorhandenen Strukturreste aus dem Allgemeinen Hochschulstudiengesetz AHStG (in Kraft getreten 01.10.1966, außer Kraft getreten 31.07.1997) und dem Beamtendienstrecht – Stichwort Kollegiengelder – zu beseitigen.
Zwischen 23. und 26. Mai 2019 findet in Europa, in Österreich am 26. Mai 2019, die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt. Vielleicht gelingt es uns allen – und ich meine hier alle Bildungs- und Forschungsinstitutionen – gemeinsam eine Kampagne mit einem guten Slogan zu starten, die die wahlberechtigte Bevölkerung dazu bewegt, an diesen Wahlen teilzunehmen: im Sinne einer Stärkung der Demokratie, einer Stärkung der europäischen Idee, eines vereinten Europas, im Sinne von Menschenrechten und Grundfreiheiten. Bei der vergangenen EU-Wahl 2014 betrug die Wahlbeteiligung lediglich 45,4 Prozent, 1996 waren es noch 67,3 Prozent. Es wäre ein Wunder, gelänge es, dass zumindest mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten am 26. Mai wählen geht. Ich darf alle Leser_innen ersuchen, in ihrem Bereich intensiv darauf hinzuwirken.
ÖH-Wahl. Aber nicht nur die EU-Wahl findet im Mai statt, sondern auch die ÖH-Wahl, und zwar vom 27. bis 29. Mai. Hier ist die Wahlbeteiligung leider noch niedriger, und leider ging zuletzt nur rund ein Viertel der wahlberechtigten Studierenden wählen. Auch hier sollten wir alles daransetzen, Studierende davon zu überzeugen, ihre Stimme für ihre Interessensvertretung abzugeben, auch das stärkt die Demokratie und die Hochschulen. Und nicht zu vergessen: Bitte auch an den Arbeiterkammerwahlen teilnehmen.
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck feiert heuer ihr 350-jähriges Jubiläum (https://www.uibk.ac.at/350-jahre/) und die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) ein 100jähriges Jubiläum – die 1898 gegründete k.k. Exportakademie wurde nach dem 1. Weltkrieg mit dem Gesetz vom 21. Oktober 1919 zu einer „Hochschule für Welthandel in Wien“ umgewandelt. (https://100jahreforschung.at/#intro) Wir gratulieren!
Präsidentin Eva BLIMLINGER