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NEWSLETTER 1/19

07.02.2019

KOMMENTAR

Nun ist es soweit: Die Universitäten starten in die neue Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021 mit einem vollkommen neuen Finanzierungssystem. Wir werden uns bemühen, die Herausforderungen anzunehmen und die vereinbarten Ziele zu erreichen. Und wir hoffen, dass die Studierenden uns dabei unterstützen, die Zahl der prüfungsaktiven Studien zu erhöhen. Parallel dazu warten aber schon neue Vorhaben und Veränderungen.

INLAND

Neujahrsempfang: Wissenschaftsbudget „noch nicht erledigt“

Die erfolgreich abgeschlossenen Budget-verhandlungen 2018 und die Ankündigung einer Exzellenz-Initiative für 2019 dürften das Bundes-ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung nicht dazu verleiten sich zurückzulehnen und zu sagen, „damit ist die Geschichte erledigt“. Diesen Appell richtete die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Eva Blimlinger (APA-Foto: Richard Tanzer), in ihrer Neujahrsrede am Abend des 8. Jänner vor den Spitzen der Scientific Community in der Grand Hall der Erste Group in Wien an den anwesenden Bundesminister Heinz Faßmann. Eine Exzellenzinitiative für Österreich mit den dazugehörenden Rahmenbedingungen sei ebenso dringend erforderlich wie eine Verdreifachung der Mittel für den „chronisch unterdotierten Wissenschaftsfonds FWF“.

Der Neujahrsempfang der uniko fand heuer erstmals in den Räumen der Erste Group statt, die gemeinsam mit dem Verein der Freunde der Universitätenkonferenz (Vorsitz Walter Rothensteiner) die Veranstaltung unterstützte. Nach der Begrüßung durch Gastgeber und Mitveranstalter Stefan Dörfler seitens des Erste Group-Vorstands nannte Präsidentin Blimlinger mehrere Bedingungen für die gewünschte Umsetzung einer Exzellenzinitiative für Österreich (eXiN): Vorrangig müssten die nationale Wissenschaftslandschaft sowohl für bereits bestehende Spitzenforschung als auch für risikoreiche innovative Forschungsfelder gestärkt und internationalisiert werden. Den herausragenden jungen nationalen und internationalen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, Künstlerinnen und Künstlern seien „ausgezeichnete, wohldotierte Forschungsbedingungen im Rahmen von Kooperationen zu ermöglichen, um so Brain-Drain zu stoppen und Brain-Gain zu initiieren und zu stimulieren“. Zudem soll eXiN die wissenschaftliche und künstlerische Grundlagenforschung ohne thematische Vorgaben fördern.

Lob für Minister. Im Rückblick auf den Abschluss der Leistungsvereinbarungen Ende 2018 sparte die uniko-Präsidentin nicht mit Lob gegenüber dem Minister: Es sei ein „gutes Jahr“ für die Universitäten“ gewesen – „da gibt es einmal nichts zu jammern und zu fordern“. Nach mehrjährigen Diskussionen und Umsetzungsversuchen könnten nun die ersten Schritte in die kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung für die kommenden drei Jahre der Leistungsvereinbarung gegangen werden. Blimlinger: „In Zeiten, in denen allerorten Subventionen gestrichen werden, Kürzungen von Mindestsicherung auf der politischen Agenda stehen, ist es nicht selbstverständlich, dass es Budgeterhöhungen zwischen sieben und 17 Prozent für uns gibt.“ Die Präsidentin erinnerte daran, dass die volle Auszahlung der Mittel für die Universitäten an Bedingungen gebunden sei. „Die vorgegebenen Ziele zu erreichen, ist für uns alle eine Herausforderung.“ (siehe auch KOMMENTAR).

Minister Faßmann knüpfte in seiner Rede an die Worte der Präsidentin an und sprach gleichfalls von einem „guten Jahr für die Universitäten“: Aus dem Budgetplus von 13 Prozent gegenüber der vergangenen Periode werde mit Blick auf die zusätzlichen Laufbahnstellen für alle Universitäten ein „echter Schub“ erzeugt – „ein Wachstumsschub, den ich als Professor nicht erlebt habe“, wie Faßmann hinzufügte. Bezüglich der neuen Ideen, die ihn nach Unterzeichnung der Leistungsvereinbarungen – „kaum war die Tinte trocken“ – erreicht haben, bat er die Rektorate um Geduld: „Ich kann nur sagen: gemach, gemach!“ Zuletzt äußerte der Minister die Hoffnung, auch 2019 „das Klima des kooperativen Miteinanders aufrecht zu erhalten“.

Das Schlagwort Nachhaltigkeit zählt ab sofort zum universitären Selbstverständnis: Rund 170 Vertreterinnen und Vertreter von derzeit 16 Universitäten und Forschungseinrichtungen, Ministerien und NGOs hatten sich am 21./22. Jänner beim „Kick-off“ des 2016 ins Leben gerufenen Projektes UniNEtZ eingefunden, um an der Universität für angewandte Kunst Wien das Fundament zur Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen (UNO) zu legen. Rektor Gerald Bast erklärte als Gastgeber: Er sei stolz, dass die Auftaktveranstaltung an der Angewandten stattfinde, einer Universität, deren Motto lautet: „Wir wenden Zukunft an.“

EUROPÄISCHER HOCHSCHULRAUM

Nach der Ablehnung des Brexit-Abkommens im britischen Unterhaus im Jänner hat das Bildungsministerium mit diversen Schreiben alle Hochschulen, Bildungsdirektionen, Forschungseinrichtungen sowie betroffene Studenten und Studentinnen über die voraussichtlichen Konsequenzen informiert. Kommt es tatsächlich zu einem Austritt Großbritanniens ohne Abkommen, werden die Auswirkungen vor allem im Hochschulbereich spürbar.

PERSONALIA I

Der Senat und der Unirat der Universität Innsbruck haben Tilmann Märk (74) Ende Jänner für eine weitere Periode als Rektor bestätigt. Märk wird damit seine bereits dritte Amtszeit im Frühjahr 2020 antreten, teilte die Universität Innsbruck mit. Die neuerliche Rektoratsperiode währt dann bis 2024. Für die Zustimmung waren jeweils eine Zweidrittelmehrheit in Universitätsrat und Senat notwendig.

PERSONALIA II

Der amtierende Rektor der Medizinischen Universität Graz, Hellmut Samonigg (67), wird für weitere vier Jahre deren Geschicke lenken. Am 21. Jänner ist Samonigg vom Universitätsrat wiederbestellt worden, teilte die Universität mit. Der Universitätsrat folgte dabei einer Empfehlung des Senats. Rektor Samonigg steht seit Februar 2016 an der Spitze der MedUni Graz. Die erste Funktionsperiode Samoniggs läuft im Februar 2020 aus, die neue endet am 14. Februar 2024.

ZTIAT DES MONATS

„Wenn sie daran glauben, sollen sie in Niederösterreich die Studentenanzahl an ihrer privaten Med-Uni von 75 auf 300 erhöhen und sich überlegen, wie sie diese Mediziner dann in Niederösterreich halten.“

Eva Dichand, Herausgeberin des Gratisblatts HEUTE und Vorsitzende des Universitätsrats der Medizinischen Universität Wien, im PRESSE-Interview vom 6.2.2019 zur Forderung der niederösterreichischen Landespolitik nach Aufstockung der Medizinstudienplätze.

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